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| 21. Januar 2023 | | SZ am Wochenende | | Die wichtigsten Nachrichten, die besten Geschichten | |
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 | Jochen Temsch | | | Leiter des Ressorts Wochenende | |
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neulich hatte ich ein gruseliges Erlebnis am Handy. Ich saà mit einem guten Freund, einem IT-Profi, zusammen, der von künstlicher Intelligenz schwärmte. Allein die Chatbots! Die kannte ich bislang nur von sogenannten Serviceportalen im Internet, auf denen der Kunde für jeden Sockenkauf seine biografischen Eckdaten eintippen muss, und wenn er nicht mehr weiterweiÃ, ploppt ein dadaistisches Dialogfeld auf.
Darin darf man dann seine Fragen stellen. Etwa: Wie bitte bekomme ich in dieser verdammten Firma einen Mitarbeiter ans Telefon? Die automatisch generierte Antwort des Chatbots: Entschuldige, ich weià auch nicht, wie spät es ist.
Nein, inzwischen sei alles ganz anders, meinte mein Kumpel. Du denkst, du kommunizierst mit jemandem, der dich versteht, ich schwörâs dir. Es ist, als würde dir ein echter Mensch antworten â einer, der schlau, schlagfertig und kreativ ist, der sogar Witze erzählen und dichten kann.
Das wollte ich sehen. Wir öffneten das Programm Chat GPT und stellten dem Chatbot eine fiese Aufgabe: Schreibe ein Gedicht im Stil von Rainer Maria Rilkes âDer Pantherâ, das aber nicht von einer Raubkatze hinter Gittern, sondern von einer Schildkröte handelt. 50 Sekunden später stand auf dem Display:
Die Schildkröte
In ihrem Panzer sitzt sie still Die Schildkröte langsam und geduldig Sie bewegt sich nicht sieht nicht viel
Doch in ihrem Innern da ist sie mutig Sie hält sich fest an ihrem Platz Und wartet wie die Zeit vergeht
Et cetera im Rilke-Stil. Ich war baff. Und das ist nur der Anfang einer rasanten Entwicklung, die wahrscheinlich in real werdende Science-Fiction-Szenarien irgendwo zwischen Stanley Kubricks â2001â und Isaac Asimovs âI, Robotâ mündet.
Maschinen können längst nicht nur Gedichte umformen, Businesspläne oder Seminararbeiten generieren und erkennen, ob Mails wütend oder freundlich formuliert sind, sie können auch menschliche Gefühle und Zustände wie Müdigkeit und Unkonzentriertheit aus Gesichtern ablesen â und darauf reagieren. Künstliche Intelligenz zeigt künstliche Emotionen, wie mein Kollege Andrian Kreye in einer groÃen Geschichte zum Stand der Dinge beschreibt (SZ Plus).
Die Anwendungsmöglichkeiten des âAffective Computingâ in Autos, Pflegeheimen, in der Psychotherapie, Werbung oder Serviceindustrie sind faszinierend, aber auch bedenklich. Viele ethische, rechtliche und politische Fragen sind unbeantwortet, abgesehen davon, dass die Programme schlicht auch einen Haufen Schmarrn generieren.
Ob Roboter eines Tages so menschlich tun, dass Menschen freundschaftliche und liebevolle Beziehungen zu ihnen aufbauen können? Noch ist das schwer vorstellbar. Menschliche Bande sind so vielschichtig und mächtig, dass es kein Surrogat aus dem Rechner dafür gibt.
Dabei trägt die Qualität von Beziehungen ganz wesentlich zum Glücksempfinden bei. Das hat der Psychiatrieprofessor Robert Waldinger herausgefunden. Er lehrt in Harvard und leitet eine seit 85 Jahren laufende Studie über das Glück. Wie man Beziehungen knüpft und pflegt â und worauf es sonst noch im Leben ankommt, erklärt er im Interview. (SZ Plus)
Und dann möchte ich Ihnen noch ein Stück zum Thema natürliche Intelligenz empfehlen. Als mein Kollege Dominik Prantl die angeblich längste Skipiste der Welt in Zermatt hinunterkurvte, fiel ihm beim Blick auf seinen Kilometerzähler am Handgelenk auf, dass die angegebene Distanz gar nicht stimmt. Sein unterhaltsamer Bericht, warum im Tourismus so viel mit Superlativen gearbeitet wird â und warum Touristen immer wieder gern darauf hereinfallen â, lässt tief blicken. (SZ Plus)
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
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Jochen Temsch | | Leiter des Ressorts Wochenende |
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