Liebe Frau Do, wenn die CDU dachte, dass sie die Nachfolge von Armin Laschet als Ministerpräsident in NRW freihändig regeln könne, liegt sie offenbar falsch. Es läuft zwar alles auf Hendrik Wüst zu. Aber die FDP möchte vor einer Zustimmung im Landtag „ein paar Punkte klären“. Gemeinsam hat Schwarz-Gelb nur eine Stimme Mehrheit. Letztlich will die FDP also für die letzten sieben Monate der Legislaturperiode Koalitionsverhandlungen führen. Kirsten Bialdiga schildert die Lage. Heute wichtig: Sondierungen: Im Bund sind die Koalitionsverhandlungen noch nicht gestartet, noch wird sondiert. Die SPD setzt nun auf zügige Gespräche im festen Dreierformat mit Grünen und FDP. In der Union tobt eine Debatte über die politische Zukunft von Armin Laschet. Meine Berliner Kollegen schildern den Stand der Dinge. Weltweiter Ausfall: Mehr als sechs Stunden waren Facebook, WhatsApp und Instagram nicht erreichbar. Ein größerer Ausfall ist noch nie zuvor beobachtet worden. Inzwischen sind die sozialen Netzwerke wieder verfügbar. Zur Ursache des Problems äußerte sich der Konzern am frühen Morgen. Tempowarner: Bei neueren Autos sind häufig Tempowarner eingebaut, die blinken oder piepen, wenn man zu schnell unterwegs ist. Das soll im kommenden Jahr Pflicht werden, wie Hagen Strauß exklusiv berichtet. Pandora: Die mythische Büchse der Pandora enthielt alle Laster und Übel, und als sie geöffnet wurde, siegte das Schlechte im Menschen. Die Pandora-Papers enthüllen, wie prominente Politiker und Stars, Millionäre und Milliardäre Steueroasen nutzen. Mit der Veröffentlichung ist die Hoffnung verbunden, dass das Gute siegt. Es ist die größte Enthüllung dieser Art. Georg Winters zieht eine vorläufige Bilanz. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Sondierungen: Von den Sondierungen in Berlin war schon die Rede. Holger Möhles Leitartikel ist ein Stoßseufzer gegen das vielsagende Nichtssagen, bei dem die Unterhändler den schönen Schein wahren, aber die Inhalte auf der Strecke bleiben. Energie: Gas- und Strompreise steigen rasant, was alle Menschen trifft. Antje Höning ordnet die Entwicklung in ihrem Leitartikel ein: „Sonntags den Kampf gegen den Klimawandel beschwören, aber montags über steigende Preise zu jammern – das passt nicht zusammen.“ Autos: Konsequenter ist auf den ersten Blick, das Parken teurer zu machen, wie es die Städte in NRW für 2022 planen. Vorbild Tübingen? Dort soll Anwohnerparken für SUV-Fahrer künftig das Sechsfache kosten. In meinem Leitartikel „Die Achsen des Bösen“ warne ich vor Populismus und Symbolpolitik. So gesehen: Heute erinnert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin an das Anwerbeabkommen mit der Türkei. Vor 60 Jahren wurde es geschlossen, um Arbeitskräfte anzuwerben. Gastarbeiter wurden sie genannt und zunächst freudig begrüßt. Eigentlich ein seltsamer Begriff: Wer lässt schon seine Gäste arbeiten? Später sprach man von Mitbürgern und zog so sprachlich eine feine Trennlinie zu den Bürgern. Gregor Mayntz zieht eine Bilanz jener 60 Jahre, ohne die Deutschland ein anderes, ärmeres Land wäre. Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Start in einen hoffentlich vielfältigen Tag! Herzlich, Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |