  | | |  | | 2. Juni 2023 | | SZ Ãsterreich |
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| |  | Cathrin Kahlweit | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
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| an diesem Samstag findet der Showdown, vulgo SPÃ-Parteitag, in Linz statt. Es geht um Hans Peter Doskozil gegen Andreas Babler, um Eisenstadt gegen Traiskirchen, um Max Lercher gegen Karl Marx, um den Kopf gegen die Seele der Partei. Es wird bitter werden, und böse, und es ist unwahrscheinlich, dass sich hinterher alle in den Armen liegen â wie auch, da sich die Widersacher und ihre Lager vorher heftig zwischen die Beine treten. Ich werde dabei sein. Als Beobachterin nur, zum Glück, und ich wüsste auch nicht, für wen ich als Parteichef stimmen würde, für den Dosko oder den Andi, wenn ich, horribile dictu, SPÃ-Mitglied wäre. Parteimitgliedschaften verbieten sich für Journalisten, und ich kann meinem Schicksal dafür gar nicht genug danken.
Bei der seelischen Vorbereitung auf das Event im hippen Designzentrum der oberösterreichischen Landeshauptstadt muss ich immer an den Huldigungsparteitag der ÃVP denken, auf dem Sebastian Kurz Ende August 2021 mit 99,4 Prozent der Delegiertenstimmen wiedergewählt wurde. Bald darauf war er weg, wegen Korruptionsermittlungen erst zur Seite, dann zurückgetreten.
Ich weiÃ, sein Nachfolger Karl Nehammer toppte das im Mai 2022 sogar noch â mit surrealen 100 Prozent. Das mindert allerdings die Leistung von Kurz nur bedingt. Denn die ÃVP hatte nach dessen Abgang solche Angst vor ihrem eigenen Schatten, dass Wolfgang Sobotka, wäre er angetreten, wahrscheinlich sogar 101 Prozent der Delegiertenstimmen bekommen hätte.
So harmonisch wie bei Kurz vor zwei Jahren wird es nie, nie, nie wieder sein: diese Begeisterung, diese Liebe, dieses Meer von Türkis, Frauen mit türkisen Handtaschen, Mädchen mit türkisen Halstüchern, Männer mit türkisen Schlipsen. Mittendrin der Parteichef mit seiner schwangeren Freundin, der, ganz Mensch, mit der Menge seine ehrlichen Zweifel teilte: Nicht nur die Pandemie sei herausfordernd gewesen, nein, sondern auch Attacken der anderen Parteien hätten ihn sehr belastet. Es habe Tage gegeben, an denen er sich gefragt habe, ob er in der Position noch richtig sei. Doch er sei durch diese Erfahrungen stärker aus der Krise hervorgegangen und ânoch entschlossenerâ. âMit mir könnt ihr rechnenâ, rief Kurz dem dankbaren Volk zu.
Da ging ein Beben durch die Menge, das nur vergleichbar war mit jenem Beben, das durch die Wiener Stadthalle ging, als ein christlicher Prediger 2019 bei âAwakening Austriaâ für eine segensreiche Führung durch Sebastian Kurz betete: âVater, wir danken dir so sehr. Für die Weisheit, die du ihm gegeben hast. Für das Herz, das du ihm gegeben hast für dein Volk.â
Man stelle sich das in Linz vor: ein Gebet für den Andi, eine Segnung für den Dosko. Und dann ewiger Frieden in der SPÃ. Wäre das schön. | |
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| | | | | |  | | Melange mit gezischtem âStirb!" | Die Comedian Toxische Pommes macht in Tiktok-Videos böse Witze über den Zustand eines Landes zwischen Korruption und Behördenversagen. Und immer wieder geht es um die typisch österreichische Mikroaggression. | | |
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|  | | Halber Denkmalsturz | Die umstrittene Statue des früheren Wiener Bürgermeisters Karl Lueger, eines Antisemiten, soll um 3,5 Grad nach rechts gekippt werden. Warum der Künstler Klemens Wihlidal, der diese Idee hatte, das besser findet als einen Abriss des Monuments. | | |
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| | âJetzt raus aus Gasâ | Mit dieser und ähnlichen Parolen haben Klimaaktivisten bei der Hauptversammlung des Energiekonzerns OMV in Wien ihrem Unmut Luft gemacht. | | |
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|  | | âWenn ich FuÃball spiele, dann mit Haut und Haaren" | Der Salzburger Konrad Laimer steht mit RB Leipzig im Pokalfinale in der deutschen Bundesliga: Ein Gespräch über die Anfeindungen gegen Red Bull und seinen Wechsel zum FC Bayern â den er noch nicht bestätigen will. | | |
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|  | | Steirischer Prachtkerl | Er glänzte am Wiener Burgtheater, im Film âToni Erdmann" und als idealer âJedermann". Zum Tod von Peter Simonischek. | | |
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| | Hat da jemand Bubi gesagt? | Warum man als süddeutscher Mensch nicht immer weiÃ, was man hört, wenn der Wiener âTatortâ läuft. | | |
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| | | Ãsterreicherin im Gespräch | | | |
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|  | | âHaben Sie mal in der Bibel gelesen?â | Nach langer Pause ist die Oberösterreicherin Sophie Rois wieder an der Berliner Volksbühne zu erleben: Sie spielt in René Polleschs âMein Gott, Herr Pfarrerâ â und spricht hier über Glauben und Trickbetrug. | | |
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| | | |  | | Die heimlichen Reisen des Kaisers | Zuerst schrieb die Klagenfurterin Monika Czernin Erziehungsratgeber. Jetzt erhält die Urenkelin von Oskar von Miller den âFriedrich-Schiedel-Literaturpreis" für ihre Biografie über den Habsburger Joseph II. | | |
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|  | | Verloren in Einsamkeit | Salzburger Pfingstfestspiele: Christof Loy inszeniert Glucks âOrfeo ed Euridice" mit einem Tanzensemble, der grandiosen Cecilia Bartoli und viel Wahrheit. | | |
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| | Gute Rätsel, blöde Rätsel | Vera-Lotte Boecker gibt bei den Wiener Festwochen ein sensationelles Debüt als Lulu, Susanne Kennedy entführt mit âAngela (a strange loop)â in Welten digitaler Alchemie. | | |
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|  | | WeiÃt du, wie viel Sternlein vergehen? | Der europäische Gedanke verendet, aber lustig: Die Wienerin Anna Marboe inszeniert am Münchner Volkstheater âEuropa flieht nach Europa". | | |
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| | | Mein Blick auf Ãsterreich | |  | | Sigrid Huszar, 60, Direktionsassistentin, aufgewachsen in Kittsee (Burgenland), lebt seit 2003 im Raum Lyon (Frankreich)
Am meisten vermisse ich die Sprache mit ihren Dialektausdrücken.
Echt Spitze in Ãsterreich ist die Kabarettszene.
Nachholbedarf gibtâs in Ãsterreich bei der Streit- und Streikkultur.
Gegen Heimweh helfen Erdäpfelsuppe, Musik von Willi Resetarits und âDer Bockererâ.
Fürs Vokabelheft Zu Tod gfiacht is' a g'storben (Hab keine Angst, trau dich!)
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| | | | Kulinarik aus Ãsterreich | | | |
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|  | | Wiener Klassiker | Wer nach einer cremigen, aber deftigen Sauce sucht, ist mit der Alt-Wiener Schnittlauchsauce gut beraten. Die passt nicht nur zum Tafelspitz, sondern lässt sich auch mit Gemüse oder Meeresfrüchten kombinieren. | | |
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