Kolumne von Cathrin Kahlweit | Hubert von Goisern | Tipps für Salzburg
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26. Mai 2023
SZ Österreich
Cathrin Kahlweit
SZ-Korrespondentin in Wien
Liebe Leserin, lieber Leser,
nun hat es Österreichs Sozialdemokratie tatsächlich geschafft, sich noch tiefer in den Gatsch (hochdeutsch: Matsch) hineinzureiten, als man es für möglich gehalten hätte. Das Verfahren, mit dem per Urwahl ein neuer Vorsitzender oder eine neue Vorsitzende gekürt werden sollte, war von Anfang so deppert, dass es in Chaos und Missgunst enden musste: keine Stichwahl, keine absolute Mehrheit, sondern die Hoffnung darauf, dass sich die Verlierer schon abfinden, bescheiden und kooperieren würden – egal, wie knapp das Ergebnis ist. Und das in einer Partei, deren Teile schon lange kein Ganzes mehr darstellen?

Das Ergebnis waren drei fast gleichstarke Lager; Sieger und zweiter Sieger, der immer noch erster Sieger werden will, sind übrig geblieben. Das Rennen sei offen, heißt es. Wirklich? Auf dem Parteitag am 3. Juni wird sicherlich nicht der letzte Akt des SPÖ-Dramas aufgeführt.

Die Delegierten haben nun die Wahl zwischen Andreas Babler, dem Linken aus Traiskirchen, der sich nicht entscheiden kann, ob er ein Marxist sein will oder nur war. Lesen Sie hier mit SZ Plus ein Interview mit Babler von Ende März

Und Hans Peter Doskozil, dem Rechts-Linken aus Eisenstadt, der sich bei seinen Beschwörungen der Einheit der Partei hinter auffällig vielen Schachtelsätzen versteckt. Lesen Sie hier mit SZ Plus ein Porträt von Doskozil.

Jetzt starren alle auf die etwa 600 Funktionäre, die über das Schicksal der SPÖ entscheiden sollen. Schon im Vorfeld werden hektisch alle Gruppen, ihre Zugehörigkeiten und Abhängigkeiten durchdekliniert: Welche Blöcke stimmen für wen? Nicht nur Landesorganisationen, Parteivorstand und Gewerkschaften, sondern auch gern übersehene Kleinst-Formationen wie die Red Biker, der Sängerbund oder die Arbeiterfischer werden sich in den kommenden Tagen kaum retten können vor Liebesbezeugungen beider Kandidaten.

Aber vor dem Parteitag ist nach dem Parteitag. Die Schlacht wird weitergehen, und die Truppen, die auf Seiten des Verlierers gekämpft haben, werden dem Neuen das Leben zur Hölle machen. Vielleicht lohnt ein Blick nach Mannheim 1995, dort fand einst ein für die deutsche Sozialdemokratie historischer Parteitag statt.

Rudolf Scharping trat als Vorsitzender an, aber nach einer fulminanten Rede wurde statt seiner Oskar Lafontaine zum Parteichef gekürt. Im Deutschlandfunk hieß es dazu: „Als Lafontaine als klarer Sieger der überraschenden Kampfabstimmung ans Rednerpult geht, blickt der saarländische Ministerpräsident auf Delegierte, die erleichtert sind, dass ein seit Monaten schwelender Führungsstreit endlich geklärt ist.“ Andere dagegen seien „tief verunsichert“ und hätten Lafontaines Bekenntnis, mit Scharping zusammenzuarbeiten, mit „lautem Gelächter“ quittiert.

Ach ja: Einige Jahre später bekam die SPD Konkurrenz und Lafontaine wurde Vorsitzender der Linkspartei.
Schönes Pfingst-Wochenende!
Cathrin Kahlweit
SZ Mail
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Mein Blick auf Österreich
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Markus Hofer, 33, Großbaustellenleiter, aufgewachsen in Ottensheim (Oberösterreich), lebt seit 2019 in Stephanskirchen bei Rosenheim


Am meisten vermisse ich
die überragenden politischen KabarettistInnen.

Echt Spitze in Österreich ist
das Klimaticket, das anders als das Deutschlandticket für alle Öffis gilt (leider aber in meinem Heimatbundesland Oberösterreich mit Aufpreis in Städten).

 Nachholbedarf gibt’s in Österreich
bei der Bekämpfung der unsäglichen Korruption.

Gegen Heimweh hilft
„Bad Regina“ von David Schalko (wer Bad Gastein kennt, findet den Roman absurd und realistisch zugleich).

Fürs Vokabelheft
fesch (hübsch, flott, sportlich aussehend bzw. nett, freundlich)
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