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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 04.07.2019 | Vormittags sonnig, dann windig und bewölkt bei 21 °C. | ||
+ Spätis dürfen sonntags nicht öffnen + Der schlimmste Schienenersatzverkehr aller Zeiten + Shitstorm gegen Gleichstellungsbeauftragte + |
von Stefan Jacobs |
Guten Morgen, und ein herzliches Sorry an die Fans des für heute versprochenen Björn Seeling, deren Vorfreude noch einen Tag länger währen darf. Lieber Späti als nie – das gilt mehr denn je, nachdem das Landesverwaltungsgericht entschieden hat, dass die kleinen Kiezläden sonntags schließen müssen, sofern sie nicht ausdrücklich auf Touristenbedarf und To-Go-Nahrung spezialisiert sind. Bierkästen, Milchkartons und Honig im Pfund zählen dazu eben nicht. Das Urteil bestätigt nur die längst geltende Rechtslage, die bisher je nach Bezirk entweder leidlich durchgesetzt oder unbürokratisch ignoriert wird. Es tut vielen weh, die sich bisher selbst wehtun, um über die Runden zu kommen – nämlich den Selbstausbeutern, die teilweise sieben Tage die Woche arbeiten, von denen der Sonntag der umsatzstärkste ist. Aber eben auch illegal, was den Behörden auf Dauer nicht egal sein kann. Ihre Herausforderung wird nun, die Regeln durchzusetzen, ohne die Betroffenen zu ruinieren. Denn die zahlen die Bußgelder eher nicht aus der Portokasse. Zugleich wird die Kundschaft zumindest mal darüber nachdenken müssen, ob es nicht doch möglich ist, den Kühlschrank zwischen Montagfrüh und Samstagabend so weit zu bestücken, dass man irgendwie über den Sonntag kommt. Diese Fähigkeit von Erwachsenen zu erwarten, ist mindestens ebenso lebensnah wie die immerwährende Verfügbarkeit der Kiezläden, an die man sich so schön gewöhnt hat. In der „taz“ gibt’s dazu und darüber hinaus ein paar lesenswerte Gedanken. Der hinter dem Ladenschlussgesetz stehende Grundgedanke, einem möglichst großen Teil der Bevölkerung zumindest einen Ruhetag zu sichern, ist zwar alt, aber keineswegs von gestern. | ||||
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Berlin, aber Sommerloch: Der Ring des Nibelungen war im 19. Jahrhundert, der große Brockhaus trug durchs 20., aber jetzt kommt die sogenannte Kleine Anfrage „Sicherheit an Berliner Schulen IV“ des Anfragenrekordhalters Marcel „Lunte“ Luthe von der FDP: Genauer gesagt handelt es sich um 689 Anfragen, die der Senat zu einer zusammengefasst hat. Schließlich seien „die Fragestellungen und die Adressen der Einzelanfragen identisch zu der Sammelanfrage“. Luthe wollte wissen, wie viele Straftaten an Berliner Schulen (Auflistung: 22 Seiten) seit 2016 erfasst wurden. Wie schon bei den Anfragereihen I, II und III antwortet die Innenverwaltung: „Eine Veröffentlichung der adressengenauen Übersicht hat zum Schutz des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung der unter den Anschriften zum Teil lebenden und der dort beschulten Personen zu unterbleiben.“ | ||||
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Und in den weiteren Ferienrubriken im Checkpoint für Abonnenten: Wo man ungarische Köstlichkeiten kaufen kann und erklärt bekommt. Welche Badestelle die vielleicht schönste im Grunewald ist. Wie und wo Radfahrer Polo spielen. Wo der Biberbus zu Mooren fährt. | ||||
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