| | FINANZEN | Alles Wichtige zu Geldanlage, Vermögen und Vorsorge. |
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| Die Börse will Freihandel |
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Donald Trumps Absage an den Freihandel lässt die Aktienkurse fallen. Das zeigt, wie sehr dieser als Beitrag zu Wohlstand gesehen wird. |
| Mit der Außenhandelstheorie fremdeln Studenten der Volkswirtschaft anfangs oft. Dass man portugiesischen Wein gegen englische Tücher tauschen kann und so Handelsvorteile für alle entstehen, klingt ein bisschen zu banal, um daraus eine allgemeine Lehre zu formulieren. Doch David Ricardos Modell dürfte jeder oder jedem begegnet sein, die oder der sich einmal mit Ökonomie beschäftigt hat. In der Konsequenz hieße diese Erkenntnis, dass es für ein Land wie Uruguay sinnvoll sein könnte, ausschließlich die Dienstleistungen von Sinphonieorchestern statt Rindfleisch zu exportieren, wenn das Land darin einen komparativen Vorteil hätte. | Philipp Krohn | Redakteur in der Wirtschaft, zuständig für „Menschen und Wirtschaft“. | |
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| Dass die Außenhandelstheorie durch Forscher wie Paul Krugman, und etwa die Einbeziehung von Transportkosten, im 20. Jahrhundert deutlich komplexer wurde und empirische Daten einbezog, dürfte an den meisten vorbeigegangen sein, die sich auf Finanzwissenschaft, die Kommunikation in der Geldpolitik oder das Verhalten von Finanzmarktteilnehmern spezialisiert haben. Dieses Wissen hat die Analyse der Handelsbeziehungen auf der Welt verfeinert, nicht aber an den Grundlagen der Außenhandelstheorie gerüttelt. Dennoch sitzt bei vielen Menschen der Zweifel tief – besonders außerhalb der ökonomischen Sphäre. Die Proteste gegen einst geplante Freihandelsabkommen wie TTIP oder Ceta sind immer noch in Erinnerung. Auch gegen das Mercosur-Abkommen mit den lateinamerikanischen Regierungen gibt es bis heute Protest, besonders in Österreich und Frankreich. Der übliche Reflex, sich über Donald Trump und seine Entourage und über ihre politischen Entscheidungen aufzuregen, funktioniert nicht, wenn man vor einigen Jahren noch auf der Straße protestiert hat. Die Börsenentwicklung der vergangenen Woche aber ist die beste Unterstützung von Ricardos Theorie der komparativen Kostenvorteile. Freihandel lohnt sich, und gibt es ihn nicht (mehr), weil eine Regierung hohe Zölle für die beste Idee zur Wiederbelebung der eigenen Industrie hält, reagieren die Anleger. Nicht ganz so stark wie nach der Finanzkrise vom Jahr 2007 an oder zu Beginn der Corona-Pandemie. Aber sehr klar ist sichtbar, wie sehr die Märkte freien Außenhandel ohne Zölle, wie sehr sie die Globalisierung schätzen. Würden sie Trumps Erklärung glauben, dass in ein bis zwei Jahren ein positiver Effekt eintritt, müsste sich das in irgendwelchen Kursen zeigen. Es zeigt sich aber nicht. Hoffen wir auf Einsicht. Ihr Philipp Krohn
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