Nachrichten: Samstag, 10. September, 2022

Folgen der Energiekrise: Opposition beantragt Sondersitzung des tschechischen Abgeordnetenhauses

Das tschechische Abgeordnetenhaus hält am Freitag kommender Woche eine Sondersitzung zu den sozialen Folgen der Energiekrise ab. Der Antrag auf die Sitzung kommt von der Opposition, konkret von der Partei Ano des früheren Premiers Andrej Babiš und der Rechtsaußenpartei SPD (Freiheit und direkte Demokratie).

Am selben Tag sprechen die Abgeordneten auch über die Maßnahmen in Tschechien gegen die hohen Energiepreise. Diese Diskussion wurde ebenfalls von der Opposition initiiert. Entsprechende Maßnahmen will das Regierungskabinett am Montag beschließen.

EU-Finanzminister diskutieren in Prag über die Fiskaldisziplin

Trotz zwei Jahren Corona-Pandemie und den Folgen des russischen Einmarschs in die Ukraine dürfe die Fiskaldisziplin in der EU nicht in Vergessenheit geraten. Dies sagte der tschechische Finanzminister Zbyněk Stanjura (Bürgerdemokraten) zum Abschluss eines zweitägigen informellen Treffens mit seinen Ressortkollegen aus den anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Prag. Am zweiten Sitzungstag stand gerade die Fiskaldisziplin im Mittelpunkt der Diskussion.

Am Freitag hatten sich die EU-Finanzminister laut Stanjura bereits darauf geeinigt, dass eine europäische Lösung im Kampf gegen die hohen Energiepreise am günstigsten sein dürfte für die Staatshaushalte der EU-Länder. Zudem stimmten die Minister einem weiteren Kredit an die Ukraine zu. Dieser soll laut dem Vorschlag der Europäischen Kommission einen Umfang von fünf Milliarden Euro haben. Das Ministertreffen fand im Rahmen der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft statt.

Tschechischer Präsident gratuliert Charles III. zur Ernennung zum König

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman hat Charles III. zur Ernennung zum britischen König gratuliert. Zugleich lud Zeman den Nachfolger der verstorbenen Queen Elizabeth II. nach Tschechien ein. Er wisse, dass Charles bereits mehrmals das Land besucht habe, und es wäre eine große Ehre, wenn er als König von Großbritannien und Nordirland die Einladung zu einem erneuten Besuch annehmen würde, schrieb der tschechische Präsident in einem Brief.

Zeman bezeichnete des Weiteren die tschechisch-britischen Beziehungen als „hervorragend“. Er sei überzeugt, dass Charles‘ Herrschaft die Beziehungen weiter vertiefen werde, heißt es weiter in dem Schreiben.

Rechtsaußenpartei SPD benennt Kandidaten für tschechische Präsidentschaftswahlen

Die Rechtsaußenpartei SPD (Freiheit und direkte Demokratie) schickt einen eigenen Kandidaten ins Rennen um den nächsten tschechischen Staatspräsidenten. So wurde der frühere Botschafter in Russland und der Ukraine Jaroslav Bašta fúr die Präsidentschaftswahlen im Januar nominiert. Dies gab SPD-Parteichef Tomio Okamura am Samstag bei einer Pressekonferenz in Prag bekannt.

Knapp zwanzig Bewerber um die Nachfolge des derzeitigen Präsident Miloš Zeman sind bereits bekannt. Zu ihnen gehören unter anderem der General und frühere Nato-Diplomat Petr Pavel, Gewerkschaftsboss Josef Středula, die frühere Unirektorin Danuše Nerudová und der Unternehmer Karel Janeček. Zudem wird erwartet, dass Ex-Premier Andrej Babiš (Partei Ano) Ende Oktober seine Kandidatur verkündet.

Corona-Zahlen in Tschechien steigend, weniger Patienten in Krankenhäusern

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Tschechien weiter an. Am Freitag wurden 2326 weitere Fälle bekannt. Dies war ungefähr ein Viertel mehr als vor einer Woche, wie aus den Angaben des tschechischen Gesundheitsministeriums hervorgeht.

Allerdings liegen etwas weniger Covid-19-Patienten in den tschechischen Krankenhäusern. Am Freitag wurden 702 Menschen mit dieser Diagnose in den Kliniken behandelt, das waren 24 weniger als vor einer Woche. 33 von ihnen lagen auf Intensivstationen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Tschechien derzeit bei 116 Corona-Fällen je 100.000 Einwohner.

Gorillamännchen Kisumu aus Österreich in Prager Zoo eingetroffen

Das Gorillamännchen Kisumu aus dem Zoo im oberösterreichischen Schmiding ist in der Nacht auf Samstag im Prager Zoo eingetroffen. Er sei gerade aus der Transportbox in den neuen Gorilla-Pavillon gelaufen, schrieb der Prager Zoodirektor Miroslav Bobek kurz nach ein Uhr nachts über den Nachrichtendienst Twitter. Kisumu soll laut früheren Informationen dabei helfen, die Gorillazucht in Prag weiterzuführen.

Das Gorillamännchen kam im Mai 1997 im Münchner Zoo Hellabrunn zur Welt. Ab 2004 wuchs Kisumu dann in Schmiding auf. In Prag soll er neben dem Weibchen Duni die in eine Gorillaherde im neuen Pavillon integriert werden. Die feierliche Eröffnung des Pavillons ist für den 28. September geplant.

Das Wetter am Sonntag, 11. September

Am Sonntag ist es in Tschechien meist stark bewölkt oder bedeckt. Über den Tag gibt es im ganzen Land Schauer, vereinzelt auch Gewitter. Am Abend lassen von Westen her die Niederschläge nach, und die Wolken lockern auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 16 bis 20 Grad Celsius.