Arzneimitteltherapiesicherheit
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Sehr geehrte Damen und Herren,

die Urlaubszeit ist noch in vollem Gange. Die aktuellen Temperaturen in den Urlaubsländern schwanken tagsüber zwischen rund 20 Grad in den nördlichen und knapp 38 Grad in den südlichen Regionen. Und auch innerhalb der Regionen stellen die täglich wechselnden Temperaturen für viele chronisch Kranke eine Herausforderung dar. Daher sollte gerade diese vulnerable Gruppe vermehrt auf ihre Gesundheit achten.

Vor allem auf die Medikation muss dabei ein genauerer Blick geworfen werden. Häufig werden uns im Coaching Fragen dazu gestellt, wie mit der Medikation bei besonders heißen Sommertagen zu verfahren ist oder wenn eine Dauermedikation mit einer Bedarfsmedikation, wie Schmerzmitteln kombiniert wird.

In dieser Ausgabe unseres Newsletters zeigen wir, wie wir chronische Kranke zum Thema Gesundheit an heißen Sommertagen aufklären und zum richtigen Umgang mit Medikamenten schulen. Im Zuge dessen geben wir Ihnen außerdem einen Einblick in unseren AMTS-Check (Arzneimitteltherapiesicherheit).


Herzliche Grüße
Ihr Wolfgang Weber
 
 
 
Lebensstilanpassung und Arzneimitteltherapie bei Hitze

Wussten Sie, dass man den Körper an Hitze gewöhnen kann?
Ja, tatsächlich. Folgende Tipps geben wir bspw. im Coaching: 

Normalerweise stellen sich unser Kreislauf und unsere Schweißdrüsen innerhalb von zwei bis drei Wochen auf klimatische Veränderungen ein. Das ist unter anderem bei Urlauben am Mittelmeer mit über 35 Grad aber etwas zu spät, wenn der Urlaub nur 1 bis 2 Wochen andauert.

Damit wir uns schneller an Temperaturen über 35 Grad gewöhnen, können wir unseren Körper trainieren, zum Beispiel mit zwei bis drei Saunagängen pro Woche und vor allem mit Sport. Denn wer regelmäßig schweißtreibende, körperliche Aktivitäten betreibt, verbessert deutlich die Regulierung der Körpertemperatur.1

Um Hitzeprobleme zu vermeiden, sollten wir zudem ausreichend trinken. Bei kühleren Temperaturen sollten Erwachsene etwa zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Im Sommer bei höheren Temperaturen verliert unser Körper allerdings vermehrt Flüssigkeit über den Schweiß und die Atmung, und unser Bedarf an Wasser steigt schnell auf drei bis vier Liter.

Wer dann nicht regelmäßig und ausreichend trinkt, riskiert einen Flüssigkeitsmangel. Häufige Folgen sind Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel. Wichtig ist also, gerade auch am Strand, auf Ausflügen, Wanderungen oder Autofahrten stets genügend Mineralwasser dabei zu haben und immer wieder zu trinken. Die Getränke sollten dabei allerdings nicht zu kalt sein.

Doch auch mit unserer Ernährung können wir unseren Körper und Kreislauf entlasten. Gerade im Sommer eignen sich kleinere Portionen an leichter Kost mit frischem Obst und Gemüse besser als große Portionen und fettreiche oder stark gewürzte Speisen. Darüber hinaus sollte man die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr besser meiden und sich stattdessen in kühleren Räumlichkeiten bzw. im Schatten aufhalten.

Wie vertragen sich Medikamente und Hitze?

Bei Medikamenten sind unbedingt die Lagerungs- und Anwendungsempfehlungen einzuhalten, die jedem Medikament beigelegt sind. Grundsätzlich gilt, dass Medikamente vor Hitze und direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden müssen. Bei hohen Temperaturen können diese nämlich ihre Wirkung verändern oder verlieren. Besonders empfindlich sind Medikamente mit flüssiger oder weicher Konsistenz wie Salben, Säfte und Zäpfchen sowie Sprays oder Wirkstoffpflaster. Etwas widerstandsfähiger sind Tabletten und Dragees - am besten lagert man diese jedoch auch in einem Arzneischränkchen bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad auf.

Bei Unsicherheiten bezüglich der Wirkung eines bestimmten Medikaments bei Hitze ist es immer am besten, einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.

 
 
 
Gesundheitsnews für unsere Programmteilnehmenden:

Hilfreiche Informationen, wie die obigen erhalten unsere Programmteilnehmenden in regelmäßigen Abständen in unserer
Thieme Coach App über die Gesundheitsnews.
 
 
 
 
 
Wie steht es um die Arzneimitteltherapie-Sicherheit?

Das zeigt unser AMTS-Check!

Zur sicheren Anwendung der Medikation bieten wir unseren Teilnehmenden nicht nur Informationen wie diese, sondern prüfen auch die sichere Anwendung und Einhaltung der Therapietreue anhand eines AMTS-Checks. Dieser wird durchgeführt ab einer Einnahme von 5 oder mehr Präparaten.

Wir kümmern uns um die Arzneimitteltherapiesicherheit, damit es dabei nicht zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen kommt. Denn gerade chronische Erkrankungen treten häufig mit weiteren Komorbiditäten auf und erfordern die Einnahme mehrerer Medikamente. Da oftmals auch mehrere Ärzte in den Prozess mit eingebunden sind, die nicht zwingend untereinander vernetzt sind, ist die ärztliche Kontrolle über alle eingenommenen Medikamente nicht ausreichend vorhanden.

Mit der Arzneimitteltherapiesicherheit sind folgende Zielsetzungen verbunden: 

  • Verbesserung der Transparenz hinsichtlich der medikamentösen Therapie aller Verordnenden gegenüber einem Primärarzt

  • Vermeidung bzw. Reduktion unerwünschter Arzneimittelwirkungen durch Medikationsfehlern, Über- und Unterdosierung, Fehlanwendungen und schädlichen Medikamenteninteraktionen (Wechselwirkungen)

  • Steigerung der Therapieadhärenz der Teilnehmer, Ergebnisse des Wechselwirkungschecks werden einem Primärarzt zur Verfügung gestellt und der Teilnehmer erhält seinen persönlichen Medikationsplan auf dem er ganz einfach relevante Angaben ablesen kann und sein Optimierungspotenzial anhand des Wechselwirkungschecks nochmal herausgestellt wird. Denn der Erfolg der Behandlung hängt auch von einer gewissenhaften Arzneimitteleinnahme ab.
Untenstehend sehen Sie ein Beispiel einer unerwünschten Arzneimittel-Wechselwirkung (UAW). Ein solches Ergebnis eines AMTS-Checks wird über einen kurzen Text erläutert und es wird eine mögliche Alternative zur Optimierung angezeigt. Anschließend empfehlen wir den Teilnehmenden das vorliegende Ergebnis mit seinem behandelnden Arzt zu besprechen.
Wechselwirkung zwischen Acetylsalicylsäure und Ibuprofen
 
 
 
Arzneimitteltherapie im Urlaub - Was ist zu beachten?

Grundsätzlich ist die Mitnahme von benötigter Dauermedikation empfehlenswert, da manche Präparate in einigen Ländern nur eingeschränkt oder in schlechterer Qualität erhältlich sind. Teilweise werden auch Fälschungen gängiger Medikamente verkauft.

Zudem ist es ratsam, sich über die Einfuhrbestimmungen für Medikamente im jeweiligen Urlaubsziel zu informieren. Dies gilt besonders bei Patienten, die auf Dauermedikation angewiesen sind. Diese könnten nämlich einen Arztbrief oder eine ärztliche Bescheinigung über ihre regelmäßig einzunehmenden Medikamente benötigen, im fremdsprachigen Ausland am besten auf Englisch. Das Auswärtige Amt rät im Zweifel bei der Botschaft des jeweiligen Landes in Deutschland nachzufragen.
 
 
Was gehört in die Reiseapotheke?

Quelle: Auswärtiges Amt

Ein Zusatztipp: Führen Sie Ihre Reiseapotheke immer im Handgepäck mit, damit die Einnahme nicht durch einen möglichen Verlust des Aufgabegepäcks unterbrochen wird.

Reisende in tropische Regionen sollten zudem bei akuten Erkrankungen unterwegs kein Aspirin einnehmen. Grund dafür ist der darin enthaltene Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS), der die Auswirkungen bestimmter tropischer Infektionskrankheiten verschlimmern kann.2

Weitere Informationen rund um das Thema Reisemedizin finden Sie auch beim CRM Centrum für Reisemedizin, ebenfalls ein Teil der Thieme Gruppe. Als unabhängiges, anerkanntes Fachinstitut trägt es relevante Informationen über Infektions- und andere Gesundheitsrisiken aus aller Welt zusammen und wertet sie aus. Mit digitalen und analogen Fachinformationsdiensten und Fachseminaren zur Reise- und Tropenmedizin stellte das CRM diese medizinisch Beratenden zur Verfügung

 
 
 
[1] Sportherz und Herzsport. Berrisch-Rahmel S, Rost C, Stumpf C, Hrsg. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2020. doi:10.1055/b-004-132237

[2] 
Internisten im Netz. Aspirin gehört nicht in die Reiseapotheke. Im Internet: https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/aspirin-gehoert-nicht-in-reiseapotheke.html; Stand: 24.06.2022
 
 
 
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