| Der Berliner Lehrermangel nimmt dramatische Ausmaße an, schreibt meine Kollegin Susanne Vieth-Entus - jetzt werden sogar die Quereinsteiger knapp. Bildungssenatorin Scheeres will deshalb Ausbilder von den Unis abziehen, und dann sollen auch noch die Studierenden ran: „Unterrichten statt Kellnern“ lautet der Titel der Broschüre, in der drinsteht, wie das geht. Vielleicht können ja im Gegenzug (und zur Entlastung) die Schüler gleich an die Uni gehen (und Schwupps: Problem gelöst – so einfach ist das).
Wir bleiben beim Thema, und in den Grundschulen bleibt‘s beim „Schreiben nach Gehör“ – aber: Schreibfehler sollen jetzt verbessert werden, sagt Bildungssenatorin Scheeres: „Es geht nicht, dass Lehrkräfte Falsches falsch stehen lassen.“ Haben wir jedenfallsso gehört (und gleich mal aufgeschrieben). Aber ist das dann noch Berlin?
Am 7. März 2018 verbreitete die Senatskanzlei eine Jubeldepesche mit Zitat des Regierenden Bürgermeisters: „Wer in Berlin sein Auto anmelden will, kann dies inzwischen innerhalb von ein bis zwei Tagen erledigen und muss nicht wie zuvor mehrere Wochen auf einen Termin warten.“ Hurra, die Kritiker mögen schweigen. Der Stand vom 31. Juni 2018: Die Wartezeit beträgt wieder bis zu 27 Arbeitstage, Schuld daran ist das Übliche (die MA sind krank, im Urlaub oder weg, außerdem ist die neue Software da usw.). Aber es gibt Hoffnung, sagt Staatssekretärin Smentek, jedenfalls „mittelfristig“ – Berlinkenner wissen: „Mittelfristig“ hat hier die Bedeutung von „mañana“ (morgen, übermorgen, irgendwann, nirgendwann – wer weiß das schon). |
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