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Sehr geehrte Damen und Herren, | | Pia Heinemann | Ressortleiterin Wissen |
| das Weihnachtsfest scheint gesichert zu sein, zumindest im kleinen Kreis. Bis zu zehn Erwachsene dürfen sich am Weihnachtsbaum treffen – so sieht es der Entwurf der Ministerpräsidenten vor, der heute Nachmittag gemeinsam mit der Bundeskanzlerin beschlossen werden soll. Der „Segen von oben" ist für viele eine der besten Nachrichten der vergangenen Wochen. Nur: Wie kann das Fest auch wirklich sicher werden? Klar ist, das Corona-Weihnachtsfest wird etwas Besonderes werden. Damit die Feiertage nicht zum Superspreader-Event werden – und um Stress zu vermeiden – kann man sich derzeit ein paar Ratschläge in den USA holen: Dort wird gerade das Erntedankfest Thanksgiving vorbereitet. Der Virologe Anthony Fauci rät dringend zu einer Art Kosten-Nutzen-Abwägung: Für wen ist das Fest wirklich wichtig? Wer sollte unbedingt teilnehmen? Dies sollte man im Familien-, Freundes- und Verwandtenkreis auch hierzulande schnell klären. Denn im Zweifel sind viele kleine Feiern mit wenigen Teilnehmern sicherer als solche, bei denen ein ständiges Kommen-und-Gehen herrscht. Vorher zu reden hilft auch herauszufinden, ob potenzielle Teilnehmer Mundschutz und Abstandhalten als einen Affront gegen die Menschlichkeit betrachten. Die können dann womöglich ihr eigenes, eher zurückgezogenes Fest feiern. Die wichtigste Frage zu Weihnachten ist: Sollen Großeltern und Enkel zusammenkommen? Aus Infektiologensicht ist die Antwort klar: besser nicht. Denn die meisten Großeltern haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf. Aber Weihnachten ist mehr als Risiko und Krankheit. Wenn Oma und Opa ihre Enkel sehen wollen, weil der Nutzen für sie höher als das Risiko ist, dann heißt es: Schaden vermeiden. Das ginge zum Beispiel so: Erstens: In den Tagen vor dem Fest die Zahl der Kontakte herunterfahren – und schon beim leisesten Halskratzen, wie es der Virologe Christian Drosten empfiehlt, lieber zuhause bleiben. Quasi eine Selbst-Quarantäne vor dem großen Fest. Zweitens: Alle Festteilnehmer machen möglichst kurz vor dem Treffen einen Antigenschnelltest (bieten viele Hausärzte mittlerweile an, kosten pro Person etwa 30 Euro!). Als Kostenausgleich könnte das ein oder andere Paar Hausschuhe oder DVD-Set unterm Tannenbaum wegfallen. Weitere Tipps: Zum Fest zu Fuß gehen (Weihnachtsspaziergang!) oder mit dem eigenen Auto fahren. Wenn es nicht anders geht: ab in Bus oder Bahn (mit Mund-Nasenschutz – und möglichst Abstand). Und wie kann ein Fest dann aussehen? Kurz gesagt: Weihnachten 2020 darf auch etwas skurriler sein. Das Fest steht, Traditionen dürfen aber gebrochen werden: Glühwein draußen ist besser als Kaffeeklatsch drinnen. Steak vom Grill besser als Gans aus dem Ofen. Jede Stunde, die nicht in Innenräumen verbracht ist, reduziert das Übertragungsrisiko. Und wenn das Wetter nicht mitspielt? Dann heißt es, durch Lüften das Drinnen möglichst oft zum Draußen zu machen. Die immergrüne und banalste aller Coronaregeln gilt selbstverständlich auch an Heiligabend: Abstand halten. Was den Tag heute sonst bestimmt, das berichtet für Sie jetzt aus dem WELT-Newsroom meine Kollegin Judith Mischke.
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WAS HEUTE SCHLAGZEILEN MACHT |
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Quelle: Julian Stratenschulte/dpa |
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Neuer Höchstwert bei Corona-Todesfällen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 410 neue Todesfälle innerhalb eines Tages gemeldet. Damit ist am Mittwoch ein neuer Höchstwert bei den Corona-bedingten Todesfällen erreicht worden. Die Gesamtzahl kletterte auf 14.771 Fälle seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr. Zugleich stieg auch die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen: Diese lag bei 18.633 – gut 1000 Fälle mehr als vor einer Woche. Am vergangenen Mittwoch hatte die Zahl der gemeldeter Neuinfektionen noch bei 17 561 gelegen. Festnahme vor Kanzleramt Die Berliner Polizei hat einen Mann festgenommen, der mit seinem Auto bis vor das Bundeskanzleramt gefahren ist, wo am Nachmittag der Corona-Gipfel stattfindet. Auf dem Wagen des Mannes standen mit weißer Farbe Forderungen geschrieben, wie „Stop der Globalisierungs-Politik" oder „Ihr verdammten Kinder und alte Menschen-Mörder". Nach dem Bericht eines Fotografen soll ein Mensch verletzt und im Krankenwagen behandelt worden sein. Andere berichten, das Auto habe das Tor des Kanzleramts gerammt, was bisher nicht offiziell bestätigt wurde. Die Bundespolizei erklärte via Twitter zum Fahrer nur: „Er wurde in polizeilichen Gewahrsam genommen." Immobilienpreise steigen stark an Trotz der Coronavirus-Krise hat sich der starke Anstieg der Wohnimmobilienpreise in Deutschland fortgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lagen die Preise im Zeitraum von Juli bis September 2020 im Schnitt um 7,8 Prozent höher als noch ein Jahr zuvor. Damit seien die Preise durchschnittlich so stark gestiegen wie zuletzt im 4. Quartal 2016. Damals hatte das Plus 8,4 Prozent betragen. Im Vergleich mit dem Vorquartal, im Zeitraum von April bis Juni, stiegen die Preise von Wohnimmobilien um 2,6 Prozent. Die Experten des Bundesamtes rechnen derzeit nicht damit, dass sich der Trend bald ändere.
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WORÜBER HEUTE NOCH DISKUTIERT WIRD |
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Quelle: Hendrik Schmidt/zb/dpa |
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Während sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten heute der Pandemiebekämpfung widmen, will das Wirtschaftsministerium einen ganz anderen Themenkomplex voranbringen: die sogenannte Batteriezellfertigung. Besagte Batterien werden vor allem für Elektro-Autos gebraucht – und derzeit schwerpunktmäßig in Asien entwickelt und auch dort produziert. In Europa muss man Produktionsstätten für Batteriezellen mit der Lupe suchen – zumindest bisher. Nun deutete Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an, dass Deutschland bei der Batterie-Entwicklung künftig eine größere Rolle zukommen könnte. Für ein Land, das mehr in Elektro-Autos und deren Zukunft investieren möchte, wäre das von großer Bedeutung. Altmaiers Hoffnung hängt vor allem mit US-Autobauer Elon Musk zusammen – oder von ihm ab. Denn Musk baut derzeit im brandenburgischen Grünheide in der Nähe von Berlin eine riesige Anlage für Tesla. Jetzt weckte am Dienstagabend bei der Europäischen Batterie-Konferenz folgender Satz von Musk die Hoffnung der Deutschen: Musk sei „ziemlich zuversichtlich, dass es die größte Batteriefabrik der Welt werden würde.“ Denn in Grünheide könnten Batterien mit rund hundert Gigawattstunden Kapazität entstehen. Später, so glaubt Musk, wäre gar eine Ausweitung der Produktion auf Batterien mit 250 Gigawattstunden denkbar. Altmaier zeigte sich erfreut: Musk habe bewiesen, „dass er zu seinem Investitionsvorhaben in Brandenburg steht und dass es vermutlich eine der größten Gigafaktorien überhaupt werden wird, möglicherweise auch die größte im gesamten Tesla-Konzern". Für den Fall, dass das so kommt, stellte Altmaier auch gleich staatliche Unterstützung in Aussicht: „Wenn es das größte wird, das Tesla bisher je gebaut hat, dann können Sie ausrechnen, dass es eine beträchtliche Förderung sein wird." Die Bundesregierung unterstützt derzeit auch den Einbau von privaten Ladesäulen für Elektro-Autos – mit einem Zuschuss von 900 Euro. Doch diesen gibt es nur, wenn die sogenannte Wallbox – die Ladestation sozusagen – bestimmte Bedingungen erfüllt. Ausgerechnet die Stationen von Tesla, BMW und Mercedes fehlen aber auf der Liste der förderfähigen Boxen. Mein Kollege Philipp Vetter hat die Hintergründe für Sie auf welt.de zusammengefasst.
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WAS HEUTE NOCH WICHTIG WIRD |
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Quelle: Michael Kappeler/dpa |
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Im Bundestag stellt sich am frühen Nachmittag Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) den Fragen der Abgeordneten. Dabei wird es vor allem um den Umgang mit homosexuellen Soldaten in der Bundeswehr gehen – und den Rückzug einiger Truppen aus Afghanistan. Erst heute wurde bekannt, dass sich die Bundeswehr aus Kundus zurückzieht. Sie bleibt aber weiterhin in Afghanistan. Am Abend wird sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu den Beschlüssen des Corona-Gipfels äußern. Wie bei den letzten Treffen im Bundeskanzleramt, wird ihre Pressekonferenz eher spät stattfinden.
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Quelle: REUTERS/Henry Nicholls/File Photo |
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Schauspieler und Oscar-Preisträger George Clooney (im Foto) hat Ärger – mit der ungarischen Regierung und Premierminister Viktor Orbán. Der Grund: In einem Interview mit der „GQ" hatte Clooney Orbán als Beispiel für „Hass und Wut" in der Welt genannt. Die Antwort aus Budapest ließ nicht lange auf sich warten: „Wir mögen George Clooney als Schauspieler“, schrieb Ungarns Außenminister Peter Szijjarto bei Facebook. Von Geschichte oder Politik verstehe Clooney aber wenig. Ungarns Staatssekretär Tamas Menczer wurde sogar noch deutlicher: Er bezeichnete Clooneys Aussagen als „dämlich" und man solle den Schauspieler nicht als „politisches Orakel" nutzen. Ich wünsche Ihnen einen streitfreien Nachmittag. Pia Heinemann Ressortleiterin Wissen |
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MEINE WELTPLUS-EMPFEHLUNGEN FÜR SIE |
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| NACH DER PANDEMIE IST VOR DER PANDEMIE | Pandemien könnten bald so normal sein wie die jährliche Grippewelle. Soll dann jedes Mal das öffentliche Leben heruntergefahren werden? |
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| DAS STERBEN DER INNENSTÄDTE | Vielerorts sind Weihnachtsmärkte verboten und auch der Einzelhandel hat unter Corona-Restriktionen zu leiden. Das hat Folgen für Deutschlands Innenstädte. |
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| ZUSAMMEN UND DOCH GETRENNT |
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| ALS PAAR GETRENNT WOHNEN KANN FUNKTIONIEREN | Paartherapeutin Vera Matt beobachtet, dass immer mehr Paare sich bewusst für dauerhaft getrennte Wohnungen entscheiden. |
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