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| | 19. Februar 2023 | | | München heute | | | Alles, was die Stadt bewegt | |
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Touristen, die am Samstagnachmittag durch die Münchner Innenstadt zogen, müssen an der einen oder anderen Stelle den Eindruck bekommen haben, gerade einem Faschingsumzug zu begegnen. Wer durch die FuÃgängerzone in Richtung Stachus schlenderte, traf am Karlstor auf ein maskiertes Grüppchen: behelmte, graue Männer mit einer groÃen Papp-Kanone, eine furchteinflöÃende Gestalt mit einer Rakete im übergroÃen Pappmaché-Kopf, eine schwarzgekleidete, holzschnittartige Frau mit einer leblosen Kindpuppe im Arm, ein Trommler mit Totenkopf-Gesicht. Wer etwa zur gleichen Zeit durch Schwabing spazierte, stieà derweil auf vogtländische Trommler und Schweizer Kuhglocken-Schwenker.
Hinter der scheinbaren Folklore steckte freilich kein buntes Faschingstreiben: Es waren Kundgebungen, die mit der Münchner Sicherheitskonferenz zusammenhingen. Die zieht nebst Regierungsmitgliedern, Beratern und Experten aus aller Welt traditionell auch Demonstranten an. In diesem Jahr waren es besonders viele, die sich angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine versammelt hatten. Alle vereint in der Forderung, Frieden zu schaffen, und uneins in der Frage, ob dies mit mehr oder ganz ohne Waffen geschehen soll.
In den StraÃen und auf den Plätzen der Stadt kamen die unterschiedlichen Interessensgruppen weitgehend reibungslos aneinander vorbei. Die StoÃrichtung der mit rund 10 000 Teilnehmern gröÃten Demo stimmt meinen Kollegen Martin Bernstein jedoch sehr nachdenklich (SZ Plus) im Hinblick auf die angekündigte GroÃkundgebung am kommenden Samstag in der Bundeshauptstadt Berlin.
Bei der Siko selbst werden indes nicht nur die Konferenzräume im Tagungshotel âBayerischer Hofâ von Politikern und Lobbyisten zum Netzwerken genutzt, auch die abendlichen Essen sind eine gute Gelegenheit dafür. Und dabei geht es nicht nur um die weltpolitischen Krisen, sondern mitunter auch um gesellschaftliche Belange, wie meine Kollegin Ulrike Heidenreich beim Besuch des âFrauen 100-Dinnersâ im âThe Charles Hotelâ beobachtet hat. Auch am Rande der Sicherheitskonferenz seien die Themen nicht unbedingt nur nett gewesen, schreibt sie, aber zumindest der Umgang miteinander sei netter gewesen als bei den männerdominierten Runden.
Einen guten Start in die Faschingsferien-Woche wünscht
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| Joachim Mölter | | | Redakteur München, Region und Bayern |
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