 |  | WELTWIRTSCHAFT | Alles Wichtige zu Globalisierung, Sicherheit und Ressourcen. |
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Wer immer schon wissen wollte, was die Modebegriffe ‚Geopolitik‘ und ‚Geoökonomie’ im täglichen Leben bedeuten, muss nur Mark Carney zuhören. |
| Der kanadische Ministerpräsident begrüßt am Sonntag in Kananaskis die Führer der G7, des Clubs der Industrieländer. Mit am Tisch wird dann auch Narendra Modi sitzen, der Ministerpräsident Indiens. Eigentlich ist der kein gern gesehener Gast in Kanada, weil den Indern dort ein staatlich orchestrierter Mord an einem Sikh-Führer vorgeworfen wird. Carney begründete die Einladung Modis aber damit, dass Indien „zentral für die Lieferketten“ sei. Man werde über „Energie, Künstliche Intelligenz und kritische Mineralien“ sprechen.  | Christoph Hein | Leiter F.A.Z. PRO Weltwirtschaft | |
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| Der Platz am Tisch ist eine weitere Bestätigung für die fünfgrößte Volkswirtschaft der Erde, die bald Deutschland an Volumen überholen wird. Gerade führten Indien und die EU ihren „First Strategic Dialogue“ in Brüssel, sprechen dann über Terrorismus und Kooperationen bei der Raumfahrt. Europa hat gemerkt, welche Rolle der Subkontinent in der multipolaren Welt spielen wird – und hofiert Neu Delhi. Das wiederum erfährt die Wankelmütigkeit eines Donald Trump und erkennt in Europa nun eher einen Verbündeten als den fortwährenden Lehrmeister.
Die Autokraten und starken Männer an der Spitze strategisch wichtiger Schwellenländer wissen: Saudi-Arabien wurde der Mord am Journalisten Jamal Kashoggi vergessen, der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan darf seine Kritiker drangsalieren, Vietnams Geheimdienst einen Landsmann in Berlin entführen; Bertolt Brechts Satz, erst komme das Fressen, dann die Moral, er passt in die neuen Zeiten.
Auch infolge der zweiten Wahl Donald Trumps wird Brüssel vom Moralapostel, dessen Zeigefinder gefürchtet wurde, zum Realpolitiker. Es muss hinnehmen, dass künftige Partnerländer erwachsen geworden sind. Regierungen in Schwellen- und Entwicklungsländern wissen, dass ihnen in diesen Monaten vieles vergeben wird, wenn sie dank ihrer Rohstoffe, dank ihrer militärischen Ausrüstung, dank ihrer Stimmen bei den Vereinten Nationen oder ihres Flüchtlingsmanagements als neue Partner taugen. Gefallen muss einem das nicht. Aber es ist die neue Wirklichkeit auf einer schwankenden Weltbühne.
Bleiben Sie gelassen!
Ihr Christoph Hein
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+++ Zukunft der Entwicklungshilfe +++ | |
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Von Stormy-Annika Mildner, Claudia Schmucker, Elisabeth Saulnier |
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Cum grano salis könnte man sagen, Donald Trumps Spätkapitalismus habe sich am flämischen Frühkapitalismus des 16. Jahrhunderts ein Vorbild genommen. Rainer Hank, Kolumnist der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, fasst die Historie des Freihandels zusammen.
Meistgelesen in F.A.Z. PRO Weltwirtschaft: | Hegseth legt den Asiaten die Daumenschrauben an Der amerikanische Verteidigungsminister stellt auch Asien vor die Wahl: Amerikas Verteidigungskraft gibt es nur gegen Wohlgefallen. In Peking reiben sie sich die Hände. Vor 120 Jahren: Afrikas mächtigster Sklavenhändler stirbt. Sein Name ist ein Mythos: Tippu Tip habe seinen Namen von den Klickgeräuschen der Musketen. Das hat Hamed Ibn Muhammed Al-Murjebi, genannt Tippu Tip, selbst immer wieder erzählt. Seine Taten sind berüchtigt: Er war einer der größten Sklavenhändler des 19. Jahrhunderts und hat die wirtschaftliche Entwicklung Zentral- und Ostafrikas geprägt.
An Tippu Tip, Sohn eines arabischen Händlers und einer wohlhabenden Mutter aus Oman, kommen Europäer wie Afrikaner der damaligen Zeit kaum vorbei, wenn sie Handel in Afrika betreiben. Über die Jahre hat er von der Insel Sansibar aus, die damals zu Oman und heute zu Tansania gehört, ein weitreichendes Handelsnetzwerk aufgebaut: In Zentralafrika versklavt er Tausende und lässt Elefantenherden wegen des Elfenbeins töten, um die Menschen und Waren dann in riesigen Karawanen an die Küste zu bringen, für den Transport in die Golfregion und nach Asien.
 | Tippu Tip, einer der reichsten Sklavenhändler Afrikas im 19. Jahrhundert, starb am 13. Juni 1905 im Alter von wohl 68 Jahren an Malaria. Picture Alliance |
| Ganze Landstriche werden so entvölkert sowie lokale Machtstrukturen, Netzwerke und ökonomische Systeme zerschlagen. Über Tippu Tips Handelsrouten wird die Region aber auch stärker in den globalen Handel eingebunden. Als die europäischen Kolonialherren in Afrika übernehmen, kann er sich schnell mit ihnen arrangieren: Unter dem belgischen König Leopold, der den Kongo ausplündert, wird er Gouverneur. Tippu Tip stirbt in Sansibar am 13. Juni 1905. |
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