Blech-Panzer als City-Autos. Rosinen in der Grützwurst. Der FC St. Pauli auf Platz 1. Verrückt ist ja: Wenn die Dinge nur lange genug so sind, wie sie sind, dann findet man sie irgendwann normal. Aber als ich neulich mal wieder missmutig am Bahnsteig Holstenstraße herumlungerte, weil ich verpennt hatte, am Hauptbahnhof in die richtige S-Bahn nach Altona umzusteigen, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen: Wie sieht das eigentlich seit Ewigkeiten hier aus?! Alle Säulen mit Sperrholz verkleidet, genauso der Treppenaufgang, ein länglicher Riesen-Holz-Pommes unter der Decke – wenn es eine Baustelle ist: Warum arbeitet hier nie jemand? Wenn es eine Sauna werden soll: Kann man Plätze reservieren? Aufgeregt schrieb ich Kollegin Annalena. Die war aber schon längst am Thema dran, wie Sie hier lesen können (M+). +++ Für viele Pendler ein Traum: zur Arbeit einfach laufen können. Die „Acta Centaurus“ macht es für die Mitarbeiter der Instandsetzung von Vattenfall möglich. Sie bringt die Arbeiter direkt zu den Windkrafträdern und ist gleichzeitig ihr Hotel. Dutzende Kilometer von der Küste entfernt, mitten in der stürmischen Nordsee. Die MOPO war auf dem Schiff, das die nächsten Monate ihr Zuhause sein wird. (M+) +++ Ein Masseur begrabscht bei seiner Arbeit in einer Hamburger Wellness-Einrichtung mehrere Frauen in ihrem Intimbereich, zwei von ihnen vergewaltigt er. Nun ist das Urteil gefallen. +++ Keine Busse, keine U-Bahnen, dafür überfüllte S-Bahnen und Staus auf den Straßen: Der erste Streiktag bei der Hochbahn und den VHH hat viele Pendler Zeit und Nerven gekostet. Gestern Nachmittag hatte sich die Situation vorerst wieder normalisiert. Doch auch für heute hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten zum Ausstand aufgerufen – unterstützt wird sie auch von den Klimaaktivisten von Fridays for Future. Die MOPO hält Sie auch heute wieder über die aktuelle Lage auf dem Laufenden. +++ Die Aktion zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns am vergangenen Samstag war kaum zu übersehen: Der Verein MenscHHamburg e.V. hatte über Hamburger Medien und Werbeflächen zu einer Minute Stillstand aufgerufen, um ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu setzen und damit allein in Hamburg 40 Millionen Kontakte erreicht, wie das so im Werbersprech heißt. Um Kontakt, aber den zwischenmenschlichen, geht es auch beim Projekt „MenscHHamburg WG“, die seit März 2022 20 Ukrainerinnen und Ukrainern eine zweite Heimat bietet und sie in ihrem Alltag unterstützt. Der Verein freut sich über Spenden (IBAN: DE23 2019 0003 0020 0070 00). Einen guten Freitag wünscht Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de |