Wiedereröffnung Das Suermondt-Ludwig-Museum Aachen wird nach dem Einbau der neuen Klimaanlage und der Einrichtung des 1. und 2. Obergeschosses am 13. Dezember wiedereröffnet. Wir freuen uns auf Sie!
kunstpause digital In Corona-Zeiten kommt die Kunstpause digital nach Hause. Jeweils dienstags um 13.00 Uhr wird ein Video online gestellt, in dem Kuratoren in knapp zwei Minuten erstaunliche Werke erklären. Viel Spaß beim Zuschauen und Zuhören!
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| Wovon die Bilder erzählen Dienstag, 01.09., 13.00 Uhr Govaert Flinck: Junge Frau Hier lohnt ein zweiter Blick, zumal der Rembrandt-Schüler Govaert Flinck schon zu Lebzeiten ein hochgeachteter Portraitmaler war und wusste, was er tat. Die junge bürgerliche Dame, dick verpackt in Samt und Seide, ist ungeschönt festgehalten. Doch zeugen ihr Blick und das angedeutete heitere Lächeln zart von innerer Erfüllung. Ihre Wangen sind so rosa wie das Seidenkleid, das den Bauch betont. Ist sie in froher Erwartung? Wie schön. Mit Wibke Birth Govaert Flinck (1615 – 1660), Young Lady, 1641 (?),Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, Foto: Anne Gold @suermondtludwig auf Facebook und Instagram
Dienstag, 08.09., 13.00 Uhr Nicolaes van Verendael: Blumenstrauß Stolz reckt sie ihren geflämmten Blütenkelch nach oben, die gnadenlose Verführerin des Goldenen Zeitalters. Seit die Tulpe in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus dem Orient in die Niederlande kam, wurde sie in den Gärten des Adels, reicher Bürger und angesehener Gelehrter kultiviert. Allerdings wurde aus dem Liebhaberobjekt bald ein gefährliches Prestigeobjekt, aus dem Tauschhandel mit Tulpenzwiebeln ein knallhartes Geschäft. In den 1630er Jahren stiegen die Preise für Tulpenzwiebeln auf ein extrem hohes Niveau, bis der Markt im Februar 1637 kollabierte. Das trieb etliche Menschen in den Ruin. Die Tulpenmanie ist die erste dokumentierte Spekulationsblase der Geschichte. Der flämische Meister Nicolaes van Verendael hielt die Tulpe mehr als 40 Jahre nach dem Platzen der Blase fest, immer noch als Göttin. Mit Sarvenaz Ayooghi Nicolaes van Verendael (1650 – 1691), Blumenstrauß in Glasvase, 1684, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, Foto: Anne Gold @suermondtludwig auf Facebook und Instagram
Dienstag, 15.09., 13.00 Uhr Hundemaulkorb Tirol, um 1500-1520 Man könnte es für ein mittelalterliches Prinzen- oder Prinzessinnenkrönchen halten – weit gefehlt! Es handelt sich um den vermutlich ältesten erhaltenen Hundemaulkorb in Mitteleuropa! Durch die zwei Schlitze wurde ein (nicht erhaltenes) Lederband geführt und am Hundekopf festgemacht. Ein solche Vorrichtung war natürlich nicht für einen "Handtaschen-Fiffi", sondern wohl für den Vertreter einer kleineren, drahtigen Hunderasse vorgesehen, die in Fuchs- oder Dachsbauten vordringen konnte (dann allerdings ohne Maulkorb!). Mit Michael Rief Hundemaulkorb Tirol, um 1500-1520, Eisen, durchbrochen gearbeitete, vernietete Eisenbänder, graviert, Dm 12,0 cm; H 11,0 cm, erworben 1906 – 1908 bei Gebhard Sagmeister, Bregenz, Aachen, Städtische Sammlung, MK 619, Foto: Anne Gold, Aachen @suermondtludwig auf Facebook und Instagram
Dienstag, 22.09., 13.00 Uhr Heinrich Maria Davringhausen: Die Kathedrale in Lourdes Eingerahmt von einer Berglandschaft und zwei sich schneidenden Regenbögen, die das Gotteshaus wie ein Bannzauber beschützen, wächst die Kathedrale kühn in den Himmel, die gotischen Spitzbögen expressionistisch gelängt. In der unteren Bildmitte zieht der Bischof im Ornat gen Kirche, überwölbt von einem Baldachin, den Messdiener tragen. Was für die Kathedrale das Dach aus Regenbögen, ist für den Geistlichen der Baldachin. Rechts und links haben sich – mit großem Abstand zu der kleinen Prozession – die Gläubigen in demütiger Pose zu Boden geworfen.Der blaugraue und rot akzentuierte Farbauftrag ist facettiert und segmentiert: Hier sieht man den frühen Davringhausen, eigentlich bekannt als Meister der Neuen Sachlichkeit. Mit Sarvenaz Ayooghi Heinrich Maria Davringhausen, 1894–1970, 1916, Öl auf Leinwand, 98,5 x 98,5 cm, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen @suermondtludwig auf Facebook und Instagram
Dienstag, 29.09., 13.00 Uhr Tintoretto: Porträt eines Mannes Die umfangreiche Herstellung offizieller Herrenportraits von Jacopo Tintoretto definierte einen nahezu normativen Prototyp für venezianische Portraits Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts, vielleicht sogar mehr noch als die von Tizian. Der geschicktere und originellere Nachfolger Jacopos war sein Sohn Domenico, der auch ein ausgezeichneter Historienmaler und an allen wichtigen öffentlichen Aufträgen der Serenissima beteiligt war. Dabei blieb auch er der herausragendste Portraitmaler Venedigs seiner Zeit. Mit Sarvenaz Ayooghi Jacopo Robusti gen. Tintoretto (1518 – 1594), Herrenporträt, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen @suermondtludwig auf Facebook und Instagram
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