Nicht „alle Vereinbarungen“ im Koalitionsvertrag unterliegen laut Unionsfraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei dem Finanzierungsvorbehalt. Der CDU-Politiker sprach im „Tagesspiegel“ von einer Abstufung: „Viele Maßnahmen wie die Super-Abschreibungen, die Steuersenkungen, mehr Flexibilität, steuerfreie Arbeit im Rentenalter werden Wachstum schaffen.“ SPD-Chef Lars Klingbeil hingegen nimmt die den Vertrag wörtlich. Zu „Bild“ sagte er, auch die auf CSU-Drängen geplante Ausweitung der Mütterrente stehe unter dem Vorbehalt, dass genug Geld da sei. Sie gehöre jedoch zu den Absprachen mit Priorität. Die Koalitions-Pläne lassen sich meist nicht konkret in Euro und Cent umrechnen. Doch zeichnet sich ab, wer profitieren könnte. Die wichtigsten Bereiche:Steuer Die Pendlerpauschale steigt: Ab 2026 soll sie ab dem ersten Kilometer 38 Cent betragen (bislang erst ab 21 km). Pendler, ob mit Auto, Bahn oder Fahrrad, können so höhere Kosten in der Steuererklärung ansetzen. Zuschläge für Überstunden, die über die tarifliche Vollzeitarbeit hinausgehen, sollen steuerfrei werden. Menschen im Rentenalter sollen bis zu 2.000 Euro/Monat steuerfrei hinzuverdienen können. Auch wer von Teilzeit auf Vollzeit aufstockt, soll steuerlich belohnt werden. Für kleine und mittlere Einkommen sind Entlastungen ab der Mitte der Legislaturperiode geplant. Wie, ist offen. Familien mit Kindern Beim Elterngeld sollen Mindestsatz und Höchstbetrag steigen. Genaue Zahlen fehlen. 2026 soll die „Frühstart-Rente“ kommen: Kinder vom 6. bis zum 18. Lebensjahr, die hier zur Schule gehen, erhalten zehn Euro/Monat in ein Altersvorsorgedepot. Als Erwachsene können sie weiter einzahlen. Beim Bafög soll die Wohnkostenpauschale für Studenten, die nicht bei den Eltern wohnen, von 380 auf 440 Euro/Monat steigen. Der Grundbedarf (aktuell 475 Euro/Monat) soll das Niveau der Grundsicherung erreichen. Energie Die Stromsteuer soll auf den EU-Mindestwert sinken, ebenso Umlagen und Netzentgelte. Dadurch könnte man mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde sparen. Erdgas könnte durch die Abschaffung der Gasspeicherumlage günstiger werden. Klimafreundliche Heizungen (Wärmepumpe) werden weiter gefördert. Offen ist, mit wieviel Geld. |