Sehr geehrter Herr Do,
was für eine Freude, welche Erleichterung! Gut anderthalb aufreibende, ereignisreiche und kraftraubende Stunden liegen hinter diesem akkurat frisierten und kunstvoll tätowierten Recken in kurzen Hosen und verschwitztem Leibchen, der sich erschöpft – aber auch sichtlich voller Stolz – den Fragen des Fernseh-Reportes zuwendet. Doch dann das: Nach nur wenigen Sekunden entwickelt sich aus einem vermeintlich oberflächlichen und vorhersehbar öden Na-wie-fühlen-Sie-sich-Allerwelts-Gequatsche ein Highlight der jüngeren deutschen Fußball-Interview-Geschichte. Der in unschuldigem Weiß gekleidete Star-Kicker blafft den verdutzten ZDF-Reporter scharf und unvermittelt an: „Du hattest 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen, dann stellst du mir zwei so Scheißfragen – das ist Wahnsinn!“

Inzwischen finden sich unter dem Suchbegriff „Toni Kroos ZDF Interview“ mehr als 285.000 Google-Einträge. Und auch in der Social-Media-Welt ist das kurze Streitgespräch zwischen ZDF-Reporter Nils Kaben und Champions-League-Gewinner Toni Kroos längst ein Millionen-Hit. Landauf, landab wird inzwischen nicht nur in Fußballkreisen darüber diskutiert, wer von den beiden Interview-Partnern nun der größere Trottel sei. Der Fernsehreporter, der anstelle einer devoten Respektbekundung gegenüber dem siegreichen Helden nur nach dem Haar in der Finalsuppe suchte? Oder der vermeintlich verwöhnte Fußballmillionär, der jede auch nur im Ansatz versachlichte Interviewfrage bereits als Majestätsbeleidigung wertete? Auch in meinem Facebook-Account ist man sich über diese Frage mehr als uneins.
Jetzt kann man sich natürlich grundsätzlich die Frage stellen, ob es gerechtfertigt ist, dem Vorfall, der sich im Anschluss an das Champions-League-Finale zwischen dem FC Liverpool und Real Madrid zugetragen hat, auch nur eine einzige weitere Silbe zu widmen. Schließlich gibt es aktuell weitaus dramatischere und deutlich wichtigere Weltereignisse – und ich spreche hier noch nicht mal von der Trennung des Influencer-Traumpaares Bibi & Julian. Das Ehepaar Claßen, das wenige offensichtliche Talente, dafür umso mehr Follower auf YouTube hat, gab am Wochenende öffentlichkeitswirksam das Scheitern seiner Beziehung bekannt. Sie kennen die beiden nicht? Zur Einordnung: Die belang- und harmlosen Videos der beiden Social-Media-Giganten zählen bisher mehr als 7,5 Milliarden Aufrufe. Genau: nicht Millionen, sondern M-I-L-L-I-A-R-D-E-N.

Zurück zu Toni Kroos und seinem viel diskutierten Interviewabbruch. So schön überraschend und menschlich die Szenerie auf dem grünen Rasen anmutete und so einmalig sie deshalb vielen vorkommen mag – es war nicht das erste vermeintlich verunglückte Fußballer-Interview der Sportgeschichte. Und was heißt überhaupt verunglückt? Sind es nicht gerade die Gespräche, die an irgendeiner Stelle unvermittelt von der gewohnten Fahrbahn abgebogen sind und sich völlig anders als erwartet ihren Weg bahnten, die sich uns nachhaltig ins Gedächtnis eingebrannt haben? Wohl jeder Fußballfan erinnert sich an den Moment, als Kult-Reporter „Waldi“ Waldemar Hartmann 2003 den damaligen Teamchef der deutschen Nationalmannschaft nach einem peinlichen 0:0 in Island zum Gespräch bat und dann die inzwischen legendäre Wutrede von eben jenem Rudi Völler über sich ergehen lassen musste („Du sitzt locker bequem hier auf deinem Stuhl und hast drei Weizenbier getrunken!“)

Eines der ganz großen Fußballer-Reporter-Duelle liegt noch ein Stück weiter zurück. Ort des legendären verbalen Schlagabtauschs war die Fußball-WM 1982 in Spanien, genauer: ein Swimming-Pool im Trainingsquartier der deutschen Nationalmannschaft. Am Beckenrand (umringt von neugierigen Badegästen in 80er-Jahre-typischen knappen Schwimmbuxen): ZDF-Reporter Harry Valérien im Gespräch mit Mittelfeld-Regisseur Paul Breitner. Was die beiden, die auf unterschiedliche Art und Weise über Jahrzehnte den deutschen Sport geprägt haben, sich am Tag vor dem WM-Finale gegen Italien zu sagen hatten, können Sie hier noch mal nachgucken. Motto: „Sie hauen ja auch ganz schön rum!“ Viel Vergnügen.
Schöner als manches Kicker-Interview sind eigentlich nur Fußballer-Sprüche. Denn wie sagte beispielsweise der englische Fußball-Weise Gary Lineker einst so treffend: „Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen.“ Ob dieses Gesetz noch (oder wieder) seine Gültigkeit besitzt, darf die deutsche National-Elf am kommenden Samstag unter Beweis stellen. Da tritt das Team von Bundestrainer Hansi Flick gegen den amtierenden Europameister an. Das Spiel in der Nations League gegen Italien sehen Sie am 4. Juni ab 20:45 Uhr live bei RTL. Worauf ich mich dann besonders freue? Natürlich auf die Interviews danach …

Worauf Sie sich diese Woche sonst noch freuen dürfen, verrate ich Ihnen jetzt.

Herzlichst,
Ihr
Florian Boitin, Chefredakteur
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Richtig. Und zwar mein Lieblingswitz der Woche: Die Ehefrau steht nackt vor dem Spiegel: „Meine Haut wird schrumpelig und schlapp, meine Brüste hängen, mein Hintern ist zu dick. Bitte, Schatz, sag mir etwas Positives!“ Darauf er: „Na ja, mit deinen Augen ist offenbar alles in bester Ordnung.“ – Weitere Witze finden Sie hier 
NOCH MEHR SPASS
 
 
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