unser Autor Thomas Urban hat als Auslandskorrespondent acht Bundesaußenminister aus nächster Nähe erlebt und auch die Reaktionen in den Ländern beobachtet, in denen diese auftraten. Die noch amtierende Ministerin nennt man in Polen, wo Urban lebt, bisweilen „gaduła”, was man mit „Plaudertasche“ übersetzen kann. Denn neben ausgebufften Politprofis wie dem russischen Außenminister Sergej Lawrow oder dessen polnischen Amtskollegen Radek Sikorski wirkte Baerbock wie eine Schülersprecherin. Für Urban steht deswegen fest: Annalena Baerbock sollte auf keinen Fall, wie jetzt berichtet wird, an die Spitze der UN-Generalversammlung wechseln. Friedrich Merz wollte sich als CDU-Vorsitzender klar vom Kurs Angela Merkels absetzen. Im Umgang mit der FDP machte er aber dieselben Fehler wie die damalige Kanzlerin. Die Quittung dafür, dass Merz nun „die Merkel macht“: In einem Bundestag ohne FDP sitzt die SPD am längeren Hebel, analysiert Hugo Müller-Vogg. Blicken wir ins Ausland: Das jüngste Telefonat zwischen Trump und Putin könnte ein wichtiger Schritt zu weiteren Verhandlungen sein. Vorausgesetzt, gewisse Vereinbarungen werden auch eingehalten. Probleme dürften dabei eher nicht die Ukrainer machen. Sie wollen Trump sicher nicht provozieren. Wie hat sich die sicherheitspolitische Lage in Israel nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 verändert? Unser Autor, der Sicherheits- und Militärexperte Ralph Thiele, war als Teil einer internationalen Militärdelegation in Israel. Für Cicero-Leser hat er seine Erkenntnisse zusammengefasst. Inklusion bedeutet, alle Menschen einzubeziehen aufgrund ihrer Fähigkeit zum Vernunftgebrauch. Was hingegen unter „Diversity, Equity, Inclusion“ (DEI) propagiert wird, ist das Gegenteil hiervon. Es ist Stammesdenken statt Vernunft – und ein Angriff auf die Werte der Aufklärung, schreibt der Wissenschaftsphilosoph Michael Esfeld. Morgen beginnt eine neue Kinowoche. Ursula Kähler hat sich „Das Licht“ von Tom Tykwer angesehen. Es ist sein bislang politischster Film. Der gewagte Stil- und Themenmix erzählt von einer entfremdeten Berliner Familie. Die vordergründig woke Story plädiert jedoch bei näherer Betrachtung, im Schatten des Zeitgeistes, für eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte. Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur |