Hallo John Do, was soll ein Klick im Internet schon verändern? Vielleicht fragen Sie sich das ab und zu. Mit einer Online-Unterschrift die Welt verbessern – klingt eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Es kann aber tatsächlich gelingen: Das haben Campact-Aktive in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt. Sie sind nicht wirklich überzeugt? Bitte geben Sie mir die Chance, Ihnen zu zeigen, dass Ihre Unterschrift unter einem Campact-Appell einen Unterschied macht. Drei Gründe, warum Online-Appelle wirken: 1. Weil Politikerinnen und Politiker gerne Ärger vermeiden. Politiker/innen wollen wiedergewählt werden. Deswegen fürchten sie nichts mehr als negative Schlagzeilen und unnötigen Ärger mit ihren Wähler/innen. Ein Online-Appell von Campact ist nichts anderes als die Warnung: Achtung, hier droht Ärger! Denn hunderttausende Unterschriften zeigen, hier sucht sich Unzufriedenheit ein Ventil. Ein Beispiel: Nur 50.000 Unterschriften und eine Pressekonferenz reichten 2011, um eine extrem intransparente Entwicklung zu verhindern. Die Parteien im Ältestenrat des Bundestags einigten sich zunächst darauf, dass Nebeneinkünfte von Abgeordneten unter 10.000 Euro nicht mehr veröffentlicht werden müssen. Doch unsere Warnung kam an: Die finale Entscheidung blieb aus und im Jahr darauf wurden die Regeln sogar noch verschärft. 2. Weil Politikerinnen und Politiker wissen, dass Campact es ernst meint. Warnung hin oder her: Manchmal reicht ein Online-Appell einfach nicht, eine/n Politiker/in zum Umdenken zu bewegen. Kein Problem: Dann ist Ihre Unterschrift der Startschuss für hartnäckigen Protest. Unser Aktions-Repertoire ist umfangreich: Campact-Aktive besuchen im Rahmen von Aktionstagen Abgeordnete in ihren Büros. Oder sie greifen zu Tausenden zum Telefon und rufen die Entscheidungsträger/innen direkt an. Und falls das noch nicht reicht, bringen wir unsere Forderungen mit kreativen Aktionsbildern in die Medien, verfolgen die Politiker/innen bei öffentlichen Auftritten oder organisieren im Bündnis große Demonstrationen. Im Laufe der Jahre hat sich Campact als Bürgerbewegung den Ruf erarbeitet, besonders hartnäckig für progressive Politik einzutreten. Viele Politiker/innen haben gelernt: Campact-Appelle lassen sich nicht aussitzen. Sie sind der Anfang und nicht das Ende einer Kampagne. Deswegen reicht uns manchmal ein starker Appell, um zu gewinnen. Eingelenkt wird nicht wegen des Appells allein, sondern weil die Betroffenen wissen, was auf den Appell folgen würde. 3. Weil sie wirkungsvolle Türöffner sind. Manchmal sind Gesetze gut gemeint, aber schlecht gemacht. Wie sich eine Regelung in der Praxis auswirkt, das wissen die Betroffenen oft besser als Politiker/innen. Online-Appelle können Betroffene schnell vernetzen. Und zugleich sind sie wirkungsvolle Türöffner, um direkt mit den Entscheidungsträger/innen ins Gespräch zu kommen. Letztes Jahr wäre die Reform des zweiten Sozialgesetzbuches beinahe zu Lasten Alleinerziehender, die auf Leistungen des Arbeitslosengelds II angewiesen sind, ausgegangen. Ihnen sollte für jeden Tag, den ihr Kind beim anderen Elternteil verbringt, Geld gestrichen werden. Eine Campact-Aktive – selbst bis vor kurzem auf Hartz IV angewiesen – sammelte auf WeAct binnen kurzer Zeit 40.000 Unterschriften gegen die Pläne. „Alles doch schon gängige Praxis“, argumentierte das zuständige Arbeitsministerium. Doch die vielen alleinerziehenden Hartz-IV-Bezieher/innen, die sich mittlerweile über die Kampagne organisiert hatten, konnten das Gegenteil beweisen. Für die allermeisten von ihnen hätte die Reform eine massive Verschlechterung bedeutet. Ihr vielfältiger Protest, der mit einer Online-Unterschrift begann, hatte Erfolg: Die Kürzungen wurden aus dem Gesetz gestrichen. Diese drei Punkte lagen mir am Herzen. Aber genug von uns. Jetzt möchte ich Sie bitten, mir eine Frage zu beantworten: Fanden Sie diese Argumente einleuchtend? |