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| | |  | Illustration: Chiara Brazzale |
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|  | | Guten Tag,
meine Kinder sind jetzt drei und sechs, und natürlich wird es bei uns zuhause oft laut und chaotisch, und natürlich will ich manchmal einfach nur die Tür zum Kinderzimmer zumachen und nichts von dem Wahnsinn mehr hören oder sehen. In anderen Momenten aber wünsche ich mir, ich könnte diese Zeit gerade einfrieren. Weil ich ahne: Es dauert nicht mehr lange, und der kleine Bruder findet die große Schwester blöde und sie ihn nervig – und lässt ihn nicht mehr wie selbstverständlich in ihr Prinzessinnen-Kostüm schlüpfen, das Krönchen und die Clipsohrringe ausprobieren. Malt ihm nicht mehr mit Glitzerstiften ein Einhorn ins Gesicht, das er stolz vorm Spiegel betrachtet. Lackiert ihm nicht mehr die Fingernägel in allen Farben des Regenbogens.
Noch aber ist für ihn all das, was die große Schwester mag und macht, toll und nachahmenswert; auch das Prinzessinnensein. Ich frage mich: Wann kommt der Bruch? An dem er merkt, dass die Gesellschaft von einem Jungen trotz aller hinzugewonnenen Toleranz eben doch erwartet, dass er an Fasching als Dino oder Cowboy loszieht? Dass manche Leute komisch gucken, wenn er mich mit Krönchen in den Supermarkt begleitet? Und was sage ich dann zu ihm?
Ich glaube, dass das eine Frage ist, die sich viele junge Eltern stellen, die selbst noch in einem heteronormativen Umfeld aufgewachsen sind, ihren Kindern aber alle Freiheiten in der sexuellen Entwicklung geben wollen. Wie schafft man es also, aufrichtig zu bestärken und sich gleichzeitig von gelernten Denkweisen und Rollenklischees freizumachen? Darüber hat mein Kollege Simeon Koch mit der Kinder- und Jugendpsychiaterin Dagmar Pauli geredet. Pauli ist Chefärztin an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich und hat dort die erste Sprechstunde für Kinder und Jugendliche mit Geschlechtsinkongruenz in der Schweiz gegründet. Seither hat sie unzählige Gespräche mit queeren Jugendlichen und deren Familien geführt. Sie sagt: »Um zu zeigen, dass man Vielfalt respektiert und wertschätzt, muss man kein Experte sein. Wenn ich meinen Kindern erkläre, wie ein Handy funktioniert, kenne ich ja auch nicht jedes Bauteil. Wichtig ist, diese Themen aus der Tabu-Ecke herauszuholen und so zu erklären, wie man sie selbst versteht.«
Die Expertin, selbst Mutter von drei erwachsenen Kindern, erzählt, wann junge Menschen merken, wie sie eigentlich lieben, und sie hat gute Ratschläge, wie Eltern ihre Kinder auf diesem Weg unterstützen können – und dabei eigene Unsicherheiten oder Scham überwinden. Wie wichtig das ist, zeigen die Daten einer von Pauli zitierten Studie der US-amerikanischen Ärztekammer AMA: Demnach leben homosexuelle Jugendliche mit einem knapp viermal höheren Risiko für Suizid als heterosexuelle Gleichaltrige.
Wie man als Eltern damit umgehen kann, wenn der Sohn auf einmal Kleider tragen oder die Tochter Ben heißen möchte, erklärt die Ärztin in diesem sehr lesenswerten Interview:
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|  |  | »Wenn Ihr Kind mutig ist, sollten Sie es auch sein« |  | |
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|  | Apropos: Wenn Sie Lust auf einen Film zu dem Thema haben, empfehle ich Ihnen »Oskars Kleid« mit Florian David Fitz und Senta Berger, der kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres in die Kinos kam. Fitz möchte einen Stuhl durchs Fenster werfen, als er erfährt, dass sein Sohn eigentlich eine Tochter ist. Am Ende ist aber er es, der sich verändert, nicht das Kind.
Kommen Sie gut und gesund in die neue Woche! Ihre Sara Peschke |
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|  |  |  | |  |  | Tipps und Ideen | Unsere Empfehlungen |
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| Heißkalte Schnaps-Pralinen-Schmelze | Der italienische »Affogato« folgt einem wunderbaren Prinzip, findet unser Kochkolumnist: Heißer Kaffee verschmilzt mit kaltem, cremigem Eis. Bei diesem Rezept kommt jedoch ein Schokotrüffel in die Espressotasse.
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| Glanzmacher | Sprühen und abwischen: Mit einem guten Reiniger lässt sich Schmutz und Kalk im Badezimmer leichter entfernen. Zehn Mittel im Test.
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|  |  |  |  |  | Noch einfacher leben! |  |  |  | Beste Reste |  | Die letzten Reste bekommt man aus dem Nutella-Glas, indem man warme Milch hineinfüllt – und das Ganze als feine heiße Schokolade trinkt. (Illustration: Chiara Brazzale) |
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