Sehr geehrte Damen und Herren, | eine unserer großen Ikonen ist gestorben: Niki Lauda. Mein Kollege Burkhard Nuppeney erinnert sich daran, wie er den Rennfahrer vor beinahe 45 Jahren das erste Mal in Kanada traf. "Obwohl Lauda damals, im September 1974, noch nicht Weltmeister war, umgab ihn schon die Aura eines Champions", schreibt Nuppeney. "Er war nicht nur mit unfassbarem Talent gesegnet, sondern hatte auch die Gabe, als extremer Pragmatiker das Beste für sich und sein Team herauszuholen." Dass Lauda ein wahrer Kämpfer ist, bewies er auch nachdem er den Weltmeister-Titel gewonnen hatte. 1976 erlitt er bei einem schweren Unfall beim Großen Preis von Deutschland schlimmste Hautverletzungen vor allem im Gesicht und holte sich eine verätzte Lunge. Obwohl er ins Koma gefallen war und schon die heilige Ölung erhalten hatte, fuhr er bereits 42 Tage nach dem Crash wieder ein Rennen. "Dieser Wille zur Selbstdisziplin und seine Furchtlosigkeit waren Zeit seines Lebens dominante Charaktereigenschaften bei ihm", schreibt Nuppeney. Nicht zuletzt deswegen wurde Lauda zu einer Legende in seiner Sportart. Auch nach seiner Karriere als Sportler feierte er große Erfolge: mit seiner eigenen Fluggesellschaft Lauda Air. 1991 trat jedoch ein schlimmer Zwischenfall ein: Bei einem Absturz einer seiner Maschinen kamen 223 Insassen ums Leben. Die Absturzursache war ein Konstruktionsfehler an der Boeing. Lauda machte den Hersteller dafür haftbar und gewann als kleine Fluggesellschaft gegen ein Weltunternehmen. "Da glänzte Lauda nicht als Rennfahrer, sondern als unbestechlicher Managertyp", schreibt Nuppeney. "Es war vielleicht die größte Leistung seines Lebens. Ein Mann, der stets an seine Grenzen ging." Ich werde ihn sehr vermissen. |
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Weitere wichtige Themen Veröffentlichung des "Ibiza-Videos": Nachdem die Koalition mit der FPÖ geplatzt ist, ist nicht mehr sicher, ob sich Sebastian Kurz im Amt halten kann. Falls der bisherige Koalitionspartner und die oppositionellen Sozialdemokraten für einen Misstrauensantrag stimmen, würde in Österreich zum ersten Mal ein Regierungschef auf diese Art und Weise abgewählt. Die Veröffentlichung des "Ibiza-Videos" beschäftigt aber auch Juristen. Im Gespräch mit unserem Medienredakteur Christian Meier sagt der Staats- und Medienrechtler Christoph Degenhart, dass die Aufnahme nach deutschem Recht unzulässig gewesen wäre. Bei der Veröffentlichung ist das deutsche Recht hingegen auf dem Stand, dass sie "prinzipiell zulässig sein kann, wenn ein besonderes öffentliches Interesse besteht", sagt Degenhart. Deshalb ist das Vorgehen des "Spiegel" und der "SZ" nach seiner Auffassung von der Pressefreiheit gedeckt. Missstände in Deutschland: Viele Jahr konnte die große Koalition mit wachsenden Staatseinnahmen Probleme zudecken. Doch wenn die Probleme nicht gelöst werden, droht Deutschland der Abstieg, schreibt unsere Chefkorrespondentin für Wirtschaftspolitik, Dorothea Siems (WELTPlus). Sie kritisiert: "Während die SPD erfolgreich immer neue Regulierungen und Sozialleistungen durchdrückt, verspricht die Union zwar Steuerentlastungen oder Standortverbesserungen, setzt sie aber nicht um." Siems benennt die größten Probleme, die die Koalition angehen muss. Dazu gehören: Schlechte Handynetze, fehlende Fachkräfte und eine ausufernde Bürokratie. Flächenbrand in der Tech-Welt: Nach Donald Trumps Dekret macht Google keine Geschäfte mehr mit dem chinesischen Technologiekonzern Huawei. Unternehmen wie Intel stoppen ebenfalls die Zusammenarbeit mit dem weltweit zweitgrößten Smartphone-Hersteller. Nun warnt der Digitalverband Bitkom vor einer weiteren Eskalation: „Politik und Wirtschaft sollten alles dafür tun, dass aus diesem Feuer kein Flächenbrand wird, der die gesamte Tech-Welt erfasst.“ Unser Amerikakorrespondent Hannes Stein hat sich in diesem Zusammenhang Trumps zwiespältige China-Politik angesehen. Er analysiert, dass sich die USA zwar einen teuren Handelskrieg mit China leisten. "Gleichzeitig unternimmt die Regierung Trump nichts, um Allianzen gegen China zu schmieden", schreibt Stein. "Sie nutzt kein internationales Forum, um Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung anzuklagen – und auf die jüngsten Raketentests von Chinas Klientelstaat Nordkorea reagiert Trump nur mit einem müden Achselzucken." Ein Gespräch über den Tod: Am Karfreitag verlor das Model Giannina Haupt ihren Ehemann Carl Jakob (auf dem Foto in Paris). Der Modeblogger, Künstler und Autor war schnell, schlau und in jeder Hinsicht überraschend. Mit 31 erhielt er die Diagnose Magenkrebs, mit 34 starb er. Mit Giannina Haupt habe ich darüber gesprochen, ob der Tod in unserer Gesellschaft ein verdrängtes Thema ist. |
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Für ihre Generation beantwortet sie die Frage auf jeden Fall mit Ja. Allerdings hat sie nach dem Tod ihres Mannes auch eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Als sie ihren Followern auf Instagram davon erzählte, war sie verblüfft von der Tiefe der Anteilnahme. "Das Klischee, dass offen über alles, gerne über Sex gesprochen wird, aber nie über den Tod, stimmt im Allgemeinen", sagt Haupt. "Ganz konkret haben viele junge Menschen aber kluge Gedanken dazu." |
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Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Herzlichst, Ihr Ulf Poschardt |
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