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| 17. Januar 2025 | | SZ Ãsterreich |
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| | SZ-Zeichnung: Luis Murschetz | |
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| Verena Mayer | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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Anfang der Woche trat Christian Stocker, der neue Vorsitzende der konservativen ÃVP, zum ersten Mal mit FPÃ-Chef Herbert Kickl vor die Presse, um über den Beginn der Koalitionsverhandlungen zwischen den beiden Parteien zu informieren. Mit jenem Mann also, der âVolkskanzlerâ werden will und den Stocker vor nicht allzu langer Zeit als Gefahr für die Demokratie bezeichnet hatte. Ich weià nicht, was ich von diesem Termin erwartet habe. Davon, dass Stocker nun neben Herbert Kickl stehen würde, der von der ÃVP eine Art Unterwerfung gefordert hatte, damit er sich mit dieser Partei überhaupt an den Tisch setzt. Ich weià jedoch, was ich nicht auf dem Zettel hatte: dass Stocker lächelnd von den Plänen zur Budgetkonsolidierung erzählen würde, als arbeite er mit Kickl seit Jahren vertrauensvoll zusammen. Als gehe es nur darum, einen ordentlichen Haushalt hinzubekommen. Christian Stocker hört nicht auf, mich zu überraschen. Immer wenn man glaubte, alles an politischer Selbstverleugnung gesehen zu haben, legte der ÃVP-Chef noch einen drauf. So versuchte er in einem Interview mit dem Standard zu erklären, warum er vor der Wahl eine Koalition unter Kickl kategorisch ausgeschlossen hatte und nun seine Volkspartei in ebendiese führen will. Auf die Frage, ob er möglicherweise die Unwahrheit gesagt habe, antwortete Stocker, er sei sich bewusst, dass er seine âReputation aufs Spiel setze und womöglich sogar Vertrauen verloren habeâ. Aber er halte es für richtig, mit der FPà über eine Regierung zu verhandeln. Ein Politiker, der nicht nur dazu steht, dass er Vertrauen verspielt hat. Sondern der danach auch einfach weitermachen will. Manche glauben, das liege daran, dass Stocker von Beruf Anwalt ist und es daher gewohnt sei, die Mandate, die er angenommen hat, auch auszuführen. Ich muss an den Anwalt und Schriftsteller Ferdinand von Schirach denken, der in einer Kurzgeschichte sein Alter Ego, einen berühmten Strafverteidiger, sagen lieÃ, dass er die Wahrheit nicht wissen möchte. Wüsste er nämlich, was sein Mandant getan hat, dann dürfe er von Rechts wegen nicht behaupten, er sei unschuldig. Anders kann ich mir jedenfalls Stockers Antwort auf die Frage nicht erklären, wie er zu den Rechtsextremen im Dunstkreis der FPà stehe, die eines Tages vielleicht in Ministerbüros landen könnten. Da könne er keine Verantwortung übernehmen, sagte Stocker, er sei ânicht die Nanny der FPÃâ. Was das bedeutet, konnte man ebenfalls diese Woche beobachten. Da wurde bekannt, was französische Journalisten heimlich bei einem Stammtisch der FPà in Wien-Simmering mitgeschnitten hatten. Höherrangige FPÃ-Politiker äuÃerten ausländerfeindliche Sprüche, zweifelten die EU-Mitgliedschaft Ãsterreichs an und Regelwerke wie die Europäische Menschenrechtskonvention. Und sie nannten ihren zukünftigen Koalitionspartner âjämmerlichâ und âmachtgeilâ. Die Reaktion der ÃVP darauf war verhalten. Man sei befremdet über Aussagen, die sich offen einen Austritt aus der EU wünschten, hielt die ÃVP fest, ein mögliches Regierungsprogramm müsse âklar proeuropäischâ sein. Auf die anderen Punkte ging man nicht ein. Offenbar hat inzwischen ein GroÃteil der ÃVP in den Anwaltsmodus geschaltet. | |
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| | | | Kickl unter Kontrolle? | | In Brüssel fragt man sich, ob Ãsterreich unter einem EU-feindlichen FPÃ-Kanzler Kickl aus der Europäischen Union ausschert. Der vorübergehende Kanzler Alexander Schallenberg versucht zu beruhigen. Doch auch dem EVP-Chef Weber könnte eine ZerreiÃprobe drohen. | | | |
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| | | | Die Verharmlosung der FPà gehört zur Tradition | | Eine Selbstverzwergung, mit der man sich selbst in Schutz nimmt: Warum ein Land sich so schwer damit tut, die Gefahr zu erkennen, die mit einem Kanzler Kickl verbunden ist. | | | |
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| | | | Warum die Mozartkugeln nicht mehr aus Salzburg kommen | | Sie gehören zur österreichischen Identität wie Lipizzaner und die Neutralität: die Mozartkugeln. Doch hergestellt werden sie wohl bald im Ausland. | | | | |
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Ãsterreich in der Kulturwelt | | | |
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| | | | Heilmittel gegen Hysterie | | Verzweiflung? Ihr könnt mich alle mal. Der Kärntner Peter Handke denkt in seinem neuen Büchlein âSchnee von gestern, Schnee von morgenâ entspannt über die Unbill der Zeit nach. | | | | |
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| | Eine Sammlung aus Hunderttausenden Büchern und Einkaufszetteln | | âLesespuren, Lebensspurenâ: Der Wiener Andreas Munninger gewinnt aus Widmungen, Krakeleien und Randnotizen immer neuen Stoff, um dem Schwund unseres kulturellen Gedächtnisses zu trotzen. Von Karl-Markus Gauà | | | | |
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Plauscherl Smalltalk, Ratscherei, Geplänkel Raimund Savic, Bergheim bei Salzburg
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an [email protected]
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal so viele Menschen wie in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 41: Reisepass
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Der deutsche Pass galt 2024 noch als wertvollstes Reisedokument der Welt; mit ihm konnte man ohne Visum in 194 Länder fahren oder fliegen. Das hat sich geändert. Der Henley Passport Index hat berechnet, dass der deutsche Pass 2025 auf den dritten Platz zurückgefallen ist, hinter Singapur und Japan. Mit dem Dokument kann man â wie mit dem französischen, italienischen, spanischen, finnischen und südkoreanischen â 192 Länder bereisen. Ãsterreich liegt zusammen mit Dänemark, Irland, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Schweden auf Platz vier. Ãsterreicherinnen und Ãsterreicher können ohne Visum 191 Länder bereisen. Der Henley Passport Index existiert seit 20 Jahren. Er basiert auf Daten der International Air Transport Authority (IATA). | |
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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| | | | Zwischen Vorfreude und Schnappatmung | | Nach 15 Jahren Pause hat der Restaurantführer Guide Michelin wieder eine Ãsterreich-Ausgabe, finanziert mit Steuergeld. Nicht nur die Köche sind aufgeregt. Dabei wurde versehentlich eine geheime Liste geleakt â mit Namen und Adressen von 90 Michelin-Inspektoren. Und nun? | | | |
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