Liebe Frau Do, fast zweieinhalb Stunden saßen meine Kollegin Eva Quadbeck und ich am Dienstagabend im Büro von Horst Seehofer im Berliner Innenministerium. Es wurde draußen dunkel, das Licht drinnen blieb trotzdem aus. In Sichtweite zum Bundeskanzleramt versuchte uns der CSU-Vorsitzende zu erklären, warum die CSU den Streit mit der CDU brauchte, warum er weiter davon überzeugt ist, dass Asylbewerber, die in einem anderen EU-Land registriert wurden, nicht ins Land sollten, warum Merkel ihm keinen Raum für einen Kompromiss gegeben habe und warum die Medien so vieles verzerrt dargestellt hätten. Warum die europäische Lösung in der Flüchtlingsfrage utopisch sei und die Migrationsfrage der Grund ist, warum die AfD bei 18 Prozent und die Union bei nur noch 28 Prozent liegt. Wir haben mit Herrn Seehofer intensiv diskutiert, seinen Stil und seine Positionen hinterfragt, und trotzdem bleibt auch bei Horst Seehofer die Erkenntnis: Es ist nicht falsch, nur weil es Seehofer sagt. Das komplette Interview lesen Sie hier. Es gibt Orte, die sind nur schwer zu ertragen und doch sollten wir sie am besten jedes Jahr besuchen. Auschwitz gehört dazu. Und Yad Vashem, die internationale Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, die das unfassbare Verbrechen der Nazis und die systematische Verfolgung der Juden anhand menschlicher Schicksale unerbittlich und wirkungsvoll zeigt. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) war dort gestern zu Besuch und schrieb diese (treffenden Worte) in das Gedenkbuch: „Erinnerung mahnt, Verantwortung bleibt, Zukunft schafft Hoffnung." Der Besuch der Gedenkstätte ist der emotionalste Programmpunkt seiner dreitägigen Israel-Reise. Anja Clemens-Smicek und Thomas Reisener haben ihn beobachtet. Die Nachricht des Tages kam gestern aus einer Konzerthalle in Berlin Kreuzberg. Helene Fischer, der wahrscheinlich unpolitischste Popstar aller Zeiten gab ein kurzes, aber beeindruckendes Statement gegen Fremdenhass ab. Und Tausende jubelten. RP Online berichtet. Herzlich Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |