Liebe/r Leser/in, haben Sie heute schon mal jemandem auf die Schulter geklopft? Oder jemanden umarmt? Nein? Schade! Das wäre nämlich schön gewesen, für beide. Wissenschaftlerinnen der Universität Basel haben gerade nachgewiesen, dass Basketballerinnen im Stress eines Freiwurfes mehr Punkte machen, wenn sie von ihren Mitspielerinnen berührt werden. Vielleicht sollten Sie das auch mal machen. Bei Ihrem Chef, Ihrer Lebenspartnerin, einem Kollegen im Stress. Und wenn Sie das hier lesen, wollen Sie sich vielleicht selbst mal auf die Schulter klopfen, um nicht in Stress zu geraten. Wissenschaft kann nämlich kompliziert und widersprüchlich sein. In verschiedenen Studien haben Forscherinnen festgestellt, dass die Schifffahrtindustrie durch ihre Abgase einen beträchtlichen Anteil an der Erderwärmung hat. Aber nicht, weil ihre Abgase so schmutzig sind, sondern, ganz im Gegenteil, weil ihre Abgase neuerdings so sauber sind. Deshalb sind weniger Aerosole in der Luft und es wird weniger Sonnenlicht ins Weltall zurück reflektiert. Die Erde wird wärmer. Ansonsten habe ich für Sie noch schreiende Frösche, ein Auto für den Mond (nein, nicht von Tesla!), energiereiche Regentropfen und wie immer ein Zitat aus der antiken Philosophie der Stoa, die heute noch Sinn macht. Dieses Mal stammt es von Seneca, ein römischer Philosoph: „Wer in Harmonie mit der Natur lebt, ist niemals arm. Wer immer in Harmonie mit den Erwartungen anderer leben will, wird niemals reich.“ Ich wünsche Ihnen Wissen und Gesundheit | Michael Kneissler, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Tröpfchen für Tröpfchen pure Energie | Sie werden einfach in die Solarzellen auf dem Dach eingebaut. Aber sie fangen statt Sonnenenergie die Wasserkraft auf, die in Regentropfen steckt: triboelektrische Nanogeneratoren (TENG). Damit können die Dach-Paneele auch bei Regen Energie erzeugen. Ein Forscherteam an der Tsinghua Universität in Shenzhen, China, versucht zur Zeit, die TENG-Technologie serienreif zu machen. Pro Jahr fallen rund 500.000 Kubikkilometer Regen auf die Erde. Ein Quadratmeter TENG kann 100 Watt erzeugen. Wenn’s regnet. Michael Kneissler Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: So schwarz ist das Schwarze Loch gar nicht | | Das ist ein ultrastarker Magnetwirbel mitten in unserer Milchstraße. Er befindet sich am Rande des supermassiven Schwarzen Lochs im Sternzeichen Sagittarius A*. Für uns sieht das aus, wie ein interstellares Kunstwerk. Für Astrophysiker ist es eine Sensation, weil es bisher noch nie gelungen war, ein Magnetmonster derart detailgenau zu fotografieren. Die Magnetspirale bewegt sich nämlich so schnell, dass sie kaum scharfzustellen ist. Die Wissenschaftler mussten acht Teleskope auf dem Globus zusammenschalten, um ein virtuelles Teleskop von der Größe der ganzen Erde zu erzeugen. Sie nennen es Event Horizon Telescope (EHT) und verwendeten einen Polarisationsfilter, um das faszinierende Foto zu machen. Im Laufe des Aprils soll ein neues Foto vom Schwarzen Loch in Sag A* geschossen werden. Vermutlich wird es noch spektakulärer. Wir werden es hier zeigen (falls es was geworden ist). |
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| 2. Hier schreit der Frosch | Was macht der Frosch, wenn er angegriffen wird? Er stemmt den Oberkörper hoch und schreit den Feind an, so laut er kann. Uns kann's egal sein, weil wir seinen Schlachtruf nicht hören können, er findet im Ultraschall-Bereich statt. Aber Fledermäusen zerreißt es fast die Ohren, wenn der Laubfrosch brüllt. Die Biologen von der Campina Staatsuniversität in Sao Paulo, mussten ziemlich lang mit Spezialmikrofonen durch den Dschungel robben, bis sie den Todesschrei im Kasten hatten und dann noch Synthesizer einsetzen, um sie hörbar zu machen. Jetzt untersuchen sie auch andere Tierarten, ob die sich ebenfalls heimlich hinter unserem Rücken ankeifen. Michael Kneissler Wissen & Gesundheit |
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| 3. Mondausflug im Zweisitzer | Wenn die ersten Menschen demnächst im Rahmen des amerikanischen Artemis-Programms den Mond besiedeln, wollen sie ja nicht nur in ihrer Raumstation rumsitzen, sondern ab und zu mal einen kleinen Ausflug machen. Die Nasa will deshalb in den nächsten 13 Jahren bis zu 4,6 Milliarden US-Dollar bereitstellen, um einen kleinen Flitzer für die Mondoberfläche zu bauen. Ein paar Tech-Firmen haben sich schon um den Auftrag beworben. Sie dürfen jetzt für 30 Millionen Dollar eine Machbarkeitsstudie beginnen. Nächstes Jahr wird beschlossen, wer die Karre bauen soll. Bisher sind nur ein paar Basisdaten klar: Es wird ein E-Auto für zwei Personen, es kommt nicht auf die Höchstgeschwindigkeit an (auf dem Mond gibt es keine Autobahnen) und es soll zuverlässig mindestens zehn Jahre halten (auf dem Mond gibt es keine Autowerkstätten). Wer glaubt, das hinzukriegen: bitte melden (bei der Nasa). Michael Kneissler Wissen & Gesundheit |
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