Hallo John Do, „Und das ist erst der Anfang.“ Wer neulich zum Parteitag der Grünen wollte, kam an diesen großen Lettern nicht vorbei – und sollte gleich merken: Hier stellt sich eine Partei neu auf. Doch wir fragen uns: Der Anfang wovon? Mit Robert Habeck und Annalena Baerbock bilden jetzt ein Realpolitiker und eine Realpolitikerin den Vorsitz der Partei – anders als früher, als Linke und „Realos“ zusammen die Spitze stellten. Und jetzt? Gehören die Grünen nun noch zum linken Lager? Oder verwandeln sie sich in eine Ökopartei der Mitte? Diese Frage betrifft nicht nur Grünen-Anhänger/innen: Von Agrarwende über Bürgerversicherung bis hin zu fairen Steuern – viele der Forderungen, die über 100.000 Campact-Aktive vor der Bundestagswahl formuliert haben[1], bekommen nur mit einer rot-rot-grünen Regierung eine Chance. Das haben die Verhandlungen zu Jamaika und der Großen Koalition gerade wieder gezeigt. Und ob Rot-Rot-Grün in vier oder acht Jahren kommt, entscheidet sich auch daran, welchen Weg die Grünen gehen. Selbst, wenn es bei der nächsten Wahl wieder nur für ein Jamaika-Bündnis reichen sollte: Geben die Grünen dabei nur die Ökopartei, geht das nach hinten los. Sorgen sie nicht für demokratische Handelsabkommen, fesselt das ihre Umweltpolitik. Und nehmen sie soziale Gerechtigkeit nicht genauso ernst, verweigern sich viele Bürger/innen dem ökologischen Umbau. Entscheidend sind also die Inhalte, die die Grünen nach vorne stellen. Die Diskussion darüber startet genau jetzt. Baerbock und Habeck wollen sogar ein neues Grundsatzprogramm auflegen. Und beide betonen, wie wichtig ihnen soziale Bewegungen sind: „Wir müssen wieder raus auf die Straße und rein in die Gesellschaft.“[2] Diese Einladung nehmen wir an – und mischen uns in den grünen Neustart ein. Unser Plan: Sie sagen uns, was Sie von den Grünen erwarten. Ihre und die Forderungen der anderen Campact-Aktiven übergeben wir dann bei einem Treffen an die grüne Parteispitze. Wenn sich Tausende einmischen, haben wir bei Habeck und Baerbock richtig was in der Hand. Deswegen bitte ich Sie: Seien Sie dabei – und formulieren Sie eine kurze, persönliche Botschaft an die neue Grünen-Führung. Mitmachen kostet Sie keine fünf Minuten. |