Heute schon in einem Straßen-Krater gelandet? Israel-Tweet sorgt für Shitstorm. Beim HSV und FC St. Pauli knallten die Tore
ich hoffe, Sie haben die Wintersachen noch nicht weggeräumt. Denn das sommerliche Wetter ist erstmal vorbei: Kalte Luft zieht nach Hamburg, dazu gibt es Schauer, Wind und nachts ist sogar Bodenfrost möglich in den nächsten Tagen. Vom T-Shirt in die Winterjacke – klassisches April-Wetter also. Und jetzt zum Nachrichten-Überblick für alle, die Hamburg lieben. | |
1. Krater-Desaster auf Hamburgs Straßen Hamburgs Straßen sind von Schlaglöchern übersäht. Wo man fährt, drohen Stürze oder Achsbrüche. Allein im Januar gab es fast so viele Schlagloch-Unfälle wie im ganzen vergangenen Jahr. Kein Wunder: Seit den ersten Frostnächten reihen sich die Asphalt-Krater aneinander. Mein Urteil: Da der Winter nicht wirklich überraschend kommt, ist es schlicht schlechtes Regieren, wenn die Stadt mit den Folgen überfordert wirkt. +++ 2. Kommt ein Bayer nach Bergedorf – und keiner hört zu Er ist ein Mann der markigen Sprüche: Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident von Bayern und Chef der Freien Wähler. Am Wochenende war er auf Wahlkampf-Visite in Bergedorf - und teilte gleich mächtig aus: Es ging um „kriminelle Ausländer“, das angeblich „schmuddelige Rot-Grün“ und sogar was „hanseatisch“ ist und was nicht, weiß der bayerische Tausendsassa besser. Meine Kollegin Sandra Schäfer war vor Ort und hat beobachtet, dass der „Hubsi“ eine Sache nicht bedacht hat: In Hamburg interessiert niemanden ernsthaft, was er sagt… +++ 3. Letzte Generation kündigt weitere Aktionen in Hamburg an Die „Letzte Generation“ hat am Wochenende Straßen am Bahnhof Altona blockiert, die Aktivisten wurden nach einigen Stunden geräumt. Für die nächsten Tagen und Wochen kündigen die Aktivisten weitere Aktionen in Hamburg an – und zwar an „Orten der Zerstörung“. Für den neuen Elan gibt es auch einen besonderen Grund – und der hat mit den anstehenden EU-Wahlen zu tun. Wir haben mit einer führenden Aktivistin gesprochen.
+++ 4. Moderne Rattenfänger Sie wollen aus der Bundesrepublik ein Kalifat machen und die Scharia einführen. Frauen sollen verschleiert herumlaufen. Demokratie, Gleichberechtigung? Pustekuchen! Unglaublich, aber immer mehr junge Muslime in Deutschland denken so. Innensenator Andy Grote fordert die Prüfung weiterer Verbote, ein Experte erklärt, wie junge Deutsche radikalen Rattenfängern „massenhaft“ auf den Leim gehen. Und ein Vertreter einer liberalen Moschee beschreibt, wie Leute wie er bedroht und bedrängt werden.
+++ 5. Welle der Empörung: Hamburger SPD-Politikerin löscht Israel-Tweet Der jüngste iranische Raketenangriff auf Israel veranlasste viele deutsche Politiker dazu, ihre Bestürzung über den Angriff auf X (ehemals Twitter) zu teilen. Auch die Hamburger SPD-Abgeordnete und Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz teilte ihre Gedanken zu dem Angriff – und sprach dabei von einer Provokation Israels. Ihr Beitrag löste eine Welle der Empörung aus und veranlasste Özoğuz zu einem Rückzieher.
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... junge Männer hat das SEK in einem Hotel in St. Georg in Gewahrsam genommen. Hintergrund soll ein möglicher Anschlag gewesen sein, die Polizei ist über Social-Media-Posts auf die Männer aufmerksam geworden. Hintergründe werden ermittelt. | |
6. HSV mit verrücktem Auftritt – wie es jetzt weiter geht Der Fußball hat ja schon viele Geschichten erzählt und es gibt nur wenig, was man nicht irgendwo schon mal gesehen hat. Der HSV aber schafft es immer wieder, all dem noch mal die Krone aufzusetzen. Das 2:2 (0:2) in Magdeburg lieferte die komplette Bandbreite der Emotionen. Und wie geht es jetzt weiter? Dreimal die Zwei und zwei Fünfen: Hier gibt es zudem alle MOPO-Noten im Überblick.
+++ 7. FC St. Pauli verliert Sieben-Tore-Spektakel Dieses Debakel kam aus dem Nichts. Ohne Anzeichen. Umso überraschender und schmerzhafter war das 3:4 (1:0) des FC St. Pauli gegen die SV Elversberg am Millerntor. Es war die erste Heimniederlage in dieser Saison – ausgerechnet in der entscheidenden Phase des Aufstiegsrennens. Zur Unzeit. Und dazu kamen noch eine Reihe weiterer Negativ-Premieren. Nils Weber über den Rekord-Abschuss am Millerntor und die bitteren Folgen. Die MOPO-Noten für die Kiez-Kicker gibt es hier. | |
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10. Spelunke und Stricherlokal: Das wird aus dem legendären „Bronzekeller“ Wer in der Innenstadt von der Kaiser-Wilhelm-Straße auf die Neustädter Straße einbiegt, stößt auf eine Lücke im Häuserblock. Dort hat „Fördern & Wohnen“ gerade eines seiner Häuser abgerissen. Die Eigentümerin hat große Pläne für das Grundstück. Doch mit dem abgerissenen Gebäude geht auch ein Stück Stadtteilgeschichte verloren, denn darin befand sich lange der „Bronzekeller“. Einst Treffpunkt der Hamburger Bohème, wandelte sich die Gaststätte zur Spelunke, ähnlich dem „Elbschlosskeller“ auf St. Pauli. Mein Kollege Daniel Dörffler ging auf Spurensuche. Kultur-Tipp für Montag: Die Legende vom heiligen Trinker Dünne Haare, hohe Stirn und ein vom Leben verwittertes Gesicht: Darin ähneln sich der geniale Schriftsteller Joseph Roth und Schauspieler Ben Becker. Letztgenannter begeistert seit Jahren auch als Vorleser bedeutender Werke (Bibel, Kafka). Seine aktuelle Literatur-Performance „Im Exil“ porträtiert den jüdischen Autor Roth. Der starb 1939 nur 44-jährig an seiner Alkoholsucht in Paris, dorthin war er vor den Nazis geflohen. Und dort schrieb er auch seinen letzten Text: „Die Legende vom heiligen Trinker“, ein Selbstporträt und zugleich eine Art Testament. (Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der neuen WochenMOPO.) St. Pauli-Theater: 14.-16.4., 19.30 Uhr, So 18 Uhr, 22-59 Euro | | |