„Wir wollen nicht wie Deutschland enden. Dort haben sie keine vernünftige Stromversorgung und die Energiepreise klettern.“ Das sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis gestern im Twitter-Livestream mit Elon Musk, in dem er seine Präsidentschaftskandidatur offiziell bekanntgab. Deutschland scheint, wie es aussieht, mittlerweile international vor allem als abschreckendes Beispiel zu dienen. DeSantis jedenfalls will 2024 ins Weiße Haus einziehen. Seine Chancen stehen nicht schlecht. Denn sein Kampf gegen Wokeness und die Corona-Politik brachte ihm bei konservativen Wählern Sympathien ein. Und auch weniger konservative Einwohner Floridas dürften insgeheim erleichtert gewesen sein, dass in ihrem Bundesstaat während der Pandemie die Freiheit nicht über Bord geworfen wurde. Der Historiker und Publizist Ronald D. Gerste über den Mann, der für Donald Trumps Ambitionen zur echten Gefahr werden könnte. Hier in Deutschland haben wir keinen DeSantis, sondern eine Ampelregierung. Und die streitet sich gerade wieder einmal über das Heizungsgesetz, an dem vor allem die Grünen mit Zähnen und Klauen festhalten. Wobei ein mit dem Baseballschläger durch den Bundestag geprügeltes Heizungsgesetz spätestens an den Ländern scheitern würde. Dennoch blasen die Grünen es zur Machtfrage auf, als ob das Überleben des Erdballs davon abhinge. Dabei hat Olaf Scholz gar keine eigene Mehrheit mehr für diesen radikalen Umbauplan aus dem Hause Habeck. Cicero-Autor Jens Peter Paul fragt daher: Ist Scholz reif für die Vertrauensfrage? Nicht nur in Bremen ist der Verdruss über unser politisches Personal groß, aber da konnten die Wähler bei der Bürgerschaftswahl wenigstens einer Oppositionspartei ihre Stimme geben, die nicht am rechten Rand wildert. Die „Bürger in Wut“ erzielten dort mit 9,5 Prozent ein Rekordergebnis. Im Interview mit Lukas Koperek spricht der Parteivorsitzende Jan Timke über die Unzufriedenheit der Wähler und sein Ziel, eine bürgerliche Alternative zur AfD zu werden. Die CDU ist für Timke keine solche mehr, denn „Merkel hat das Profil ihrer Partei verwässert.“ Kam DeSantis’ Florida ohne unverhältnismäßige Maßnahmen des Staates und die Diffamierung von Ungeimpften gut durch die Pandemie, erzeugten diese hierzulande massive soziale Kollateralschäden. Dabei war der wichtigste Faktor zum Eintritt in das endemische Geschehen nicht die Impfung, sondern die Ausbildung einer breiten Immunität gegen Covid, schreiben der ehemalige Chef-Virologe der Charité, Detlev Krüger, und der Epidemiologe und Impf-Experte Klaus Stöhr. Für die beiden Mediziner steht fest: Das Virus beendete die Pandemie, die Impfung half nach. Bei den Kollegen vom „Spiegel“ ist wieder mal Führungskrise. Eigentlich hatte der Chefredakteurs-Wechsel – Steffen Klusmann „einvernehmlich“ raus, Dirk Kurbjuweit rein – kurz, schmerzlos, ohne Gebrüll und Türenknallen, zur Zufriedenheit aller Beteiligten über die Bühne gehen sollen. War das der Plan, so ist er grandios schiefgegangen. Jens Peter Paul erklärt, worum es da eigentlich ging. Gestern starb Rockstar Tina Turner im Alter von 83 Jahren. Sie erlebte Tiefen und schwang sich in schwindelerregende Höhen auf: Turner war eine Überlebenskünstlerin, die mit ihrer rauen Stimme zum Weltstar wurde. Und ein Vorbild für Frauen, weil sie vorlebte, dass erotische Ausstrahlung und Älterwerden einander nicht ausschließen, schreibt Cicero-Feuilletonchefin Ulrike Moser in ihrem Nachruf auf „die Raubkatze“ Tina Turner. Ihr Ingo Way, Leiter Online-Redaktion |