Sehr geehrte Damen und Herren, | in Corona-Deutschland sind die Pressekonferenzen des Robert-Koch-Instituts (RKI) eine feste Größe geworden, jeden Dienstag und Freitag informiert die Instituts-Spitze über die Ausbreitung des Virus, mahnende Worte inklusive. Am heutigen Vormittag hat sich RKI-Chef Lothar Wieler mit einem eindringlichen Appell an die Bevölkerung gewandt. Es gelte, sich weiter an die gültigen Regeln zu halten, betonte er. „Wir wollen nicht, dass die Fallzahlen wieder zunehmen. Wir wollen nicht, dass wir wieder mehr Covid-19-Fälle haben.“ Es gelte, weiter so weit wie möglich zuhause zu bleiben, sich an die Kontaktbeschränkungen zu halten, mindestens eineinhalb Meter Abstand zu halten und wo das schwer möglich sei, einen Nase-Mund-Schutz zu tragen. Deutschland habe die Ausbreitung anders als andere Länder bisher sehr erfolgreich in Schach halten können. „Wir wollen diesen Erfolg verteidigen“, so Wieler. |
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Die Reproduktionszahl ist leicht gestiegen und liegt laut RKI derzeit (Stand 27.4.) bei 1 – ein Infizierter steckt damit im Mittel einen weiteren Menschen an. Dabei gebe es allerdings große regionale Unterschiede, sagte Wieler. Die Anzahl der neu übermittelten Todesfälle sei weiterhin hoch, die Sterberate liege nach der Statistik erfasster Fälle inzwischen bei 3,8 Prozent; und es gebe weiter viele Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen. Wieler forderte, die Gesundheitsämter massiv zu stärken. Sie seien momentan in der Lage, rund 1000 Neuinfektionen pro Tag zurückzuverfolgen. Dies sei letztlich der entscheidende Faktor, um die Epidemie einzudämmen. Allerdings sei die Leistungsfähigkeit der Behörden regional sehr unterschiedlich. Seit Montag gehört er zum Alltag in Deutschland, der Mund- und Nasenschutz. Masken sollen daher vermehrt auch hierzulande hergestellt werden, um die Abhängigkeit von chinesischen Produzenten zu verringern. Mehr als 500 deutsche Textilbetriebe haben ihre Betriebsabläufe bereits umgestellt, um in die Produktion von OP-Masken, FFP-Masken und wiederverwendbarem Mundschutz einzusteigen. Nun aber beklagt der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie, dass ein Bündel geplanter Umweltgesetze es künftig unmöglich machen werde, Masken und andere medizinische Schutzausrüstung in der EU zu produzieren. Geht es nach dem Verband, sollen folgende Gesetzesvorhaben auf Eis gelegt werden: Die für 2021 geplante CO2-Steuer sowie die EU-weit angedachten Verschärfungen im Stoff- und Chemikalienrecht sowie beim Abfallrecht. Gute Nachrichten kommen aus Großbritannien: Das Jenner Institute der Universität Oxford könnte womöglich bereits im September einige Millionen Dosen eines neuen Impfstoffes gegen das Coronavirus bereitstellen. Wie die „New York Times“ berichtet, wären die Briten damit früher als andere Forschungsinstitute auf dem Markt. Bisher hieß es, dass ein sicherer Impfstoff nicht vor dem kommenden Jahr zur Verfügung stehen würde. Laut dem Bericht ist der Impfstoff bereits an sechs Affen getestet worden – mit Erfolg. Als die Affen dem Virus ausgesetzt wurden, zeigten sie in den folgenden 28 Tagen keine Symptome. Die Forscher hoffen nun auf Eil-Genehmigungen der Regulierungsbehörden, um weitere Tests durchführen zu können. Sie müssen nachweisen, dass der Impfstoff auch für den Menschen verträglich ist. In Österreich werden aus den Lockdown-Lockerungsübungen nun echte Lockerungen: Die Regierung hat angekündigt, ab Mai die strengen Ausgangsbeschränkungen aufzuheben. Auch Hotels und Freibäder sollen Ende des kommenden Monats unter Auflagen wieder öffnen können. In der Öffentlichkeit müsse aber nach wie vor ein Abstand von einem Meter zu anderen Personen eingehalten werden, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Dienstagvormittag. Außerdem sollen sich nur maximal zehn Personen im öffentlichen Raum versammeln. Demonstrationen seien unter Auflagen möglich. An Begräbnissen dürfen 30 Menschen teilnehmen. In öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften müsse weiterhin ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Ab 15. Mai dürfen Gaststätten unter strengen Auflagen wieder aufsperren. Pro Tisch seien vier Erwachsene sowie die dazu gehörigen Kinder erlaubt, sagt Tourismusministerin Elisabeth Köstinger von der ÖVP. Das Servicepersonal muss einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die generelle Abstandsregel von einem Meter gilt zwar auch im Lokal, aber nicht für jene Gäste, die an einem Tisch sitzen. Die Öffnungszeiten werden vorerst von 06.00 Uhr bis 23.00 Uhr begrenzt. Hotels und Freibäder dürften ab 29. Mai wieder öffnen. Kanzler Sebastian Kurz setzt nicht nur innerhalb der Staatsgrenzen auf Öffnung, sondern sucht den Austausch mit „smarten“ Ländern, die „wie wir früh und intensiv reagiert haben und somit besser durch die Krise gekommen sind“, so Kurz. Vergangenen Freitag hatte er deshalb eine Videokonferenz mit seinen Amtskollegen aus Australien, Neuseeland, Israel, Dänemark, Tschechien und Griechenland abgehalten. Wie Österreich weiter vorgehen will, berichtet unsere Wien-Korrespondentin hier. Bleiben Sie gesund, |
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