man kann die RKI-Files vermutlich so lange entschwärzen, bis selbst die einzelnen Sätze und Wörter im Protokoll strahlend weiß erscheinen; man kann sie vorwärts und rückwärts lesen oder gar von der Kanzel rezitieren lassen, aber wird das der Wahrheit auf die Sprünge helfen? Gestern hat eine freie Journalistin sämtliche Protokolle des RKI-Krisenstabs während der Corona-Pandemie veröffentlicht – ungeschwärzt. Viele der Inhalte sind skandalös. Dem gängigen Krisennarrativ, vermutet mein Kollege Ralf Hanselle, werden sie vermutlich dennoch nicht zu Leibe rücken. Denn: Für die meisten ist Konsens wichtiger als Wahrheit. Nach dem Blutbad vom 7. Oktober 2023 sprechen Linke dem Opfer das Recht ab, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Doch schon 1967, als arabische Staaten wieder einmal erfolglos versucht hatten, Israel auszulöschen, prangerten westdeutsche Linke den jüdischen Staat als „Aggressor“ an, erinnert Frank Jöricke. Der Lagebericht Clan-Kriminalität 2023 für Berlin sorgt für Ernüchterung. Im Interview mit Karl Vowinkel spricht der ehemalige LKA-Ermittler Klaus Nachtigall über die organisierte Kriminalität in der Hauptstadt und das ideologisch motivierte Versagen der Politik. Er sagt: „Auch die Vereinfachung des Staatsbürgerschaftsrechts ist eine Katastrophe.“ Das Bundesinnenministerium hat ein Vereinsverbot gegen das Islamische Zentrum Hamburg ausgesprochen. Im Interview mit Clemens Traub spricht der CDU-Politiker Ali Ertan Toprak über die jahrelangen Versäumnisse des rot-grünen Senats in Hamburg und die gescheiterte Islam-Politik in Deutschland. Toprak meint: „Das Verbot kommt deutlich zu spät.“ Jeden zweiten Tag fast wird in Deutschland eine Frau von ihrem derzeitigen oder vorherigen Partner getötet. Die Berliner Rechtsanwältin Asha Hedayati hat das Thema Gewalt an Frauen in einem aufrüttelnden und lesenswerten Buch aufgearbeitet. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Kristian Klinck hat es für uns gelesen. Zum „Film der Woche“ von Ursula Kähler: In „Zwei zu eins“ schmuggeln drei Freunde kurz nach der Währungsunion von 1990 wertlose DDR-Banknoten aus einem NVA-Lager. Um das Geld gegen D-Mark umzutauschen, entwickeln sie einen raffinierten Plan. Der anfängliche Jux wird zum subversiven Husarenstück in den Wirren der Nachwendezeit. Und jetzt noch einige Worte in eigener Sache: Auch ich möchte mich im Namen der gesamten Cicero-Redaktion noch einmal ganz herzlich bei Ihnen bedanken, liebe Leserinnen und Leser. Während die Zahl unserer Plus-Abonnenten von Cicero Online kontinuierlich steigt, spiegelt sich unser regierungskritischer Journalismus und unser wiederkehrendes Plädoyer für den mündigen Bürger auch in den Verkaufszahlen des gedruckten Cicero wider. Wie die neuesten Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) zeigen, dürfen wir uns mit Blick auf die Verkaufszahlen der gedruckten Ausgabe besten Gewissens „Deutschlands erfolgreichstes politisches Magazin“ nennen. So konnten wir unsere Magazinverkäufe im 2. Quartal 2024 gegenüber dem 2. Quartal 2023 um schier unglaubliche 34,4 Prozent steigern. Eine Wachstumsrate, von der andere politische Publikationen nur träumen können. Die Cicero-Redaktion sagt: Danke! Bleiben Sie uns treu. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |