Liebe Frau Do, der Impfgipfel von Bund und Ländern war mit Spannung erwartet worden. Ob es überhaupt ein Ergebnis geben würde? Förmliche Beschlüsse gab es zwar nicht, aber: Spätestens ab Juni können sich alle Menschen Hoffnung machen, geimpft zu werden – die Priorisierung soll dann fallen. In ihrem Leitartikel kommentiert Kerstin Münstermann die gute Nachricht – aber kritisiert, dass die Wiederherstellung der Freiheitsrechte für Geimpfte nicht geregelt wurde. Das Thema beschäftigt uns heute auch im "Aufwacher"-Podcast. Im Rheinland könnte es auch noch schneller gehen. Wenn genug Impfstoff da sei, werde man regional schon im Mai keine Priorisierung mehr brauchen, sagt der Vorsitzende des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken. „Dann kann schnell jeder, der will, geimpft werden.“ Die Debatte rund um den Impfgipfel haben Antje Höning, Kerstin Münstermann und Maximilian Plück zusammengetragen. Markus Söder sprach von einem „Gipfel der Hoffnung“ und zeigte damit wieder einmal, wie prägnant er Dinge auf den Punkt bringen kann. Kanzlerkandidat ist der CSU-Chef trotzdem nicht geworden. Aber dass er nun tatsächlich das Feld Armin Laschet überlässt, zeichnet sich nicht ab, wie Gregor Mayntz in seiner Analyse herausarbeitet. Aus seiner Sicht „holt Söder das Messer aus dem Gewand und sticht entschlossen zu“. Die Umfragen, bei denen die Grünen in der Sonntagsfrage vor der Union liegen, verstärken den Effekt. Eine Woche nach Klärung der K-Frage ist die CDU/CSU von einem Neuanfang weit entfernt. Für Hollywood gilt das nicht: Für Philipp Holstein markieren die Oscars 2021 eine Zeitenwende hin zu mehr Diversität, wie er in seinem Leitartikel schreibt. Über die Auszeichnungen für „Nomadland“ hatte ich Ihnen gestern schon berichtet: Bester Film! Beste Regie! Beste Hauptdarstellerin! Ich lege Ihnen unsere Porträts über die Regisseurin Chloé Zhao und die Schauspielerin Frances McDormand ans Herz – und bin enorm gespannt auf diesen Film. Das ist die neue, aufregende Zeit. Wenn Sie trotzdem auch ein Herz für die alte Zeit haben, empfehle ich Ihnen das Porträt von Hans-Joachim Kulenkampff, das Jörg Isringhaus geschrieben hat. Heute wäre der Entertainer und Schauspieler 100 Jahre alt geworden. Es ist knapp 40 Jahre her, dass ich ihm hinter der Bühne begegnet bin – er gab ein Gastspiel am Landestheater Detmold, wo ich als Schüler Statist war. Sehr freundlich war er, ein Autogramm habe ich damals von ihm bekommen, aber das ist längst verschollen. „Ich weiß nicht, wohin ich gehe, aber ich gehe nicht ohne Hoffnung“, hat „Kuli“ einmal gesagt – besser lässt sich kaum in den neuen Tag starten. Bis morgen! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |