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Liebe Leserinnen & Leser,
Lockerungen für Corona-Geimpfte werden derzeit schwer diskutiert: Erste Bundesländer wie Bayern, Hessen oder Rheinland-Pfalz ermöglichen nun vollständig geimpften Menschen z.B. den Friseurbesuch ohne Vorlage eines negativen Corona-Tests. Auch das Terminshopping im Handel soll somit für Geimpfte ohne zusätzlichen Negativtest möglich sein, was die Branche freut. In den USA beschäftigt die Menschen derweil eine andere Debatte: Die Donut-Kette Krispy Kreme spendiert Geimpften kostenlose Donuts. Doch ist das nicht eine Trivialisierung der Pandemie und eine unangemessene Maßnahme, mehr Kunden in die Läden zu bekommen?
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
Die Rewe Group testet in Österreich autonome Stores: Mit der Regional Box bietet die Supermarkt-Tochter Billa auf nur 11 Quadratmetern Fläche Produkte des täglichen Bedarfs an. Die ersten vier Boxen wurden vor kurzem in Kärnten in Betrieb genommen, und zwar in ländlichen Regionen. Weitere Boxen in anderen Bundesländern sollen dazu kommen. „Mit der Billa Regional Box möchten wir Menschen, die in kleinen Gemeinden ohne unmittelbaren Nahversorger leben, eine schnelle Einkaufsmöglichkeit in Gehweite zur Verfügung stellen. Vor allem wollen wir damit auch regionalen und lokalen Produzenten eine Bühne bieten – ganzbesonders kleinen Kärntner Produzenten“, erklärt Billa-Manager Kurt Aschbacher. Konzeptpartner ist das kleine Unternehmen MyAcker, das bereits ähnliche Boxen betreibt. Örtliche Bauern kritisieren Billa für den Vorstoß.
Die Autoren Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann haben für die ARD eine 45-minütige Dokumentation namens "Der Kaufhaus-König" über René Benko gedreht. Der Film geht Fragen nach wie etwa, wie es Benko gelingen konnte, erst Karstadt für einen Euro und dann später auch noch Kaufhof zu übernehmen und daraus dreistellige Millionengewinne zu generieren. Wie sehr ist Benko überhaupt an dem Betrieb der Warenhäuser und dem Erhalt der Arbeitsplätze interessiert? Oder ging es ihm in erster Linie darum, die wertvollen Immobilien auf Kosten der Beschäftigten zu versilbern? Berechtigte Fragen, zumal Galeria Karstadt Kaufhof seine Pleite nur durch 460 Millionen Euro Corona-Hilfen sowie einem Gläubiger-Verzicht auf über zwei Milliarden Euro an Schulden abwenden konnte. Sie können sich den Film in der ARD-Mediathek anschauen.
Derweil berichtet der "Tagesspiegel" über eine bislang an unbekannte Bürgschaft vom Bund und den Ländern Bayern, Berlin und Hamburg für die KaDeWe-Group, an der die Signa-Gruppe ebenfalls beteiligt ist. Die Bürgschaft aus dem Frühjahr 2020 sichere einen Betriebsmittelkredit von angeblich 90 Millionen Euro ab, der für die Luxushäuser KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München bestimmt sei, so die Zeitung. "Diese Bürgschaft wurde in üblicher, also klandestiner, Manier zwischen den Senatsverwaltungen für Wirtschaft und für Finanzen organisiert", glaubt Boris Bonczyk von der Initiative "BerlinerInnen gegen Signa".
Wer sagt denn, dass Click & Collect nur was für größere Handelsfilialisten aus dem Non-Food-Bereich sein muss? Die Bäckereikette Peter's gute Backstube aus Bühl in Baden-Württemberg bietet ab sofort einen Online-Shop inklusive Click & Collect-Modul an. Dabei kommt die Lösung von fulfillmenttools zum Einsatz, einer Ausgründung der REWE digital. "So können wir als Handwerksbetrieb langfristig und unabhängig von Lockdown-Maßnahmen auf verschiedenen Wegen unsere Kundinnen und Kunden weiterhin mit frischen Backwaren und Snacks versorgen," sagt Bruno Ketterer, Geschäftsführer und Inhaber von Peter’s gute Backstube. Das Unternehmen betreibt 50 Filialen zwischen Karlsruhe und Offenbach.
The Platform Group, Betreiber von neun Plattformen wie Schuhe24, Bike-Angebot oder Dein Juwelier, geht eine Partnerschaft mit dem Berliner Fintech Banxware ein. Ziel ist es, den 3.500 Händlern, die an die Plattformen angebunden sind, schnell und einfach Zugang zu Liquidität zu ermöglichen. Oder anders gesagt: ihnen Kredite zu vermitteln. Dazu integriert die Platform Group das Produkt "Cash Advance" von Banxware in seine Plattformen. Dahinter verbirgt sich eine Echtzeit-Kreditvergabe, die innerhalb von nur 15 Minuten abgewickelt werden. Dabei kooperiert Banxware wiederum mit der VVRB, der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG, die als kreditgebender Partner mit eingebunden ist.
Deutschlands größtes Bundesland Nordrhein-Westfalen meldet Zahlen, die eindrücklich zeigen, wie stark der Handel von der Corona-Pandemie betroffen ist. Die Umsätze im nordrhein-westfälischen Einzelhandel waren im Februar 2021 real, also unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, um 9,7 Prozent niedriger als im Februar 2020, so die Landesstatistiker. Die höchste Umsatzeinbußen musste der Modehandel mit Minus 69,3 Prozent hinnehmen. Der Versand- und Internet-Einzelhandel legte derweil um 40,2 Prozent zu.
Seit dieser Woche wird das iPhone-Update iOS 14.5 von Apple ausgerollt. Sie fragen sich, welche Relevanz das für Händler und Marken hat? Durch die neue Funktion "App Tracking Transparency (ATT)" müssen Apps die Nutzer um Erlaubnis fragen müssen, wenn sie für Werbezwecke ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites verfolgen wollen. Das erschwert das Werbegeschäft gerade für Direct-to-Consumer-Marken, die oftmals ihre Apps mit dem Werbenetzwerk von Facebook oder Google verknüpft haben, um App-Nutzer z.B. über Retargeting wieder in die App der Marke zu locken und dort etwas zu kaufen. Das wird künftig nur noch eingeschränkt möglich sein, wenn Nutzer aktiv zustimmen. Verbände der deutschen Medien- und Werbewirtschaft haben deswegen nun eine Wettbewerbsbeschwerde gegen Apple eingelegt.
Das Timing hätte natürlich besser sein können: Eineinhalb Wochen nach der Vorstellung von Sparkasse POS hat auch das Berliner Startup Wellet eine ähnliche Lösung vorgestellt, die marktübliche Android-Smartphones zu Zahlungsterminals macht. Die neue Wellet-App soll laut Unternehmen "eine Win-Win-Lösung für kleine Unternehmen und deren Kunden" sein: Während Firmen so kein spezielles Kartenzahlungsterminal mehr benötigen, soll zumindest in der Theorie für Kunden die Kartenakzeptanz steigen. Die Transaktionsgebühr sollen bei 1,8 % liegen, wobei die ersten Firmenkunden nur 1,3 % zahlen sollen. Interessant ist hier, dass man damit wohl auch größere Beträge ohne PIN-Eingabe zahlen kann, die zerstückelt berechnet werden.
Die Hamburger Agentur East End informiert in einem neuen Whitepaper darüber, wie Pop-up-Stores das Bedürfnis nach Nähe, Kontakt und individuellen Erlebnissen in höchstem Maße befriedigen und dabei Corona-pandemiekonform umgesetzt werden können. „Pop-up-Experiences sind aus dem Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken”, sagt Oliver Golz von East End. "Sie ermöglichen persönliche Begegnungen, stärken unsere Gemeinschaft und bieten Raum für gemeinsame Erlebnisse. Und entfalten dadurch – nicht nur in dieser Zeit – eine einzigartige Wirkung für Brands."
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