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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 14.06.2019 | Sonnig bei bis zu 30 °C. | ||
+ Schönefeld ist in der Ferienzeit nicht per S-Bahn erreichbar + Jugendliche wollen auf dem Ku'damm gegen SUV protestieren + Mehrere Berliner Bezirke haben keine Amtsärzte mehr + |
von Anke Myrrhe |
Guten Morgen, woran erkennen Sie, dass die Sommerferien nahen? Klar: an den Staumeldungen der Flughafengesellschaft. In diesem Sommer betreffen die nicht nur die Warteschlangen an den Countern der platzenden Flughäfen (mindestens zwei Stunden vorher anreisen und keine Klappmesser im Koffer!) sondern auch die Anreise zur Reise. Die S-Bahn beginnt nämlich just zum 19. Juni (letzter Schultag) mit Bauarbeiten in Richtung Schönefeld. Bis zum 5. Juli ist der Flughafen ab Baumschulenweg nur noch per Flugtaxi, pardon: Ersatzverkehr, erreichbar. Wie das die S-Bahn-Influencer begründen (Spoiler: Ging nicht anders) und welcher Tag der schlimmste wird, lesen Sie heute im Checkpoint für Abonnenten. | ||||
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Aber wir gretaklärten Menschen wollen ja ohnehin nur noch Bahn fahren. Während sich die Verschiebungsmeldungen andernorts täglich aneinanderreihen (dazu gleich mehr), erinnern wir uns etwas nostalgisch an Hany Azer, den Mann, der uns den Hauptbahnhof rechtzeitig zur Fußball-WM 2006 eröffnete – indem er ihn ein Dach kürzer machte. Wäre bei BER und Humboldt-Forum vermutlich etwas zugig im Winter, aber hey: fertig ist fertig und beim HBF fragt heute auch niemand mehr, oder? Azer bekommt heute von Frank-Walter Steinmeier den Bundesverdienstorden überreicht – in Dortmund. Na, hoffentlich fährt da ein Zug. | ||||
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Gemeldet hat uns das übrigens unser Lieblingsrentner, Klaus Kurpjuweit, Tagesspiegel-Koryphäe in Schiene und Schneise. Passend dazu flattert hier gerade ein Flyer rein, die Odeg will pensionierte Zugführer wieder auf Schiene bringen, Titel: „Zusätzlich zur Rente: Die Odeg rentiert sich“. Lehrer, Polizisten, Eisenbahner – die Alten sind angesagt. Nur nicht in der SPD (mehr dazu in Tweet und Zitat). Und, Klaus, Lust bekommen? „Nee, ich hab‘ keinen Eisenbahnführerschein.“ Immer diese Detailversessenheit. | ||||
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Was braucht der Mensch abends um halb sieben bei 25 Grad in Marzahn? Richtig, etwas Abkühlung. Genau darum ging es gerade in der Bezirksverordnetenversammlung, als es dunkel wurde: Licht aus, Mikros aus, Notbeleuchtung an, Ratlosigkeit im Freizeitforum, Saunaatmosphäre im fensterlosen Saal. Nach 20 Minuten hoffte Kollege Ingo Salmen schon auf vorzeitige Sommerpause („Der Notstrom hält nicht länger als zwei Stunden.“), doch BVV-Vorsteherin Kathrin Henkel wollte noch schnell die konsensfähigen Punkte durchwinken, als plötzlich Licht und Lautsprecher wieder ansprangen. Statt praktischer Abkühlung für die Verordneten ging es weiter mit der Debatte darüber: Einstimmig sprachen sich die Fraktionen für mehr Wasserspielplätze aus – auch so eine Notmaßnahme. MaHe hat nämlich als einziger Bezirk kein Freibad. „Irgendwann werden auch wir ein Freibad haben“, sagte Sozialdemokrat Klaus Mätz. „Ich werd‘s vielleicht nicht mehr erleben.“ Dafür aber bestimmt den nächsten Stromausfall. Der war gestern eine größere Sache, auch auf dem Nord-Süd-Tunnel (übrigens auch von Hany Azer eröffnet) ging am Abend nur noch die akkubetriebene Notstrombeleuchtung. Am Potsdamer Platz wurden Blumen mit Taschenlampe verkauft (Q: Abendschau), an der Friedrichstraße das gleiche (dunkle) Bild: keine Anzeigen, keine elektronischen Ansagen, keine Fahrstühle – und der Rolltreppen-Limbo ist auch zurück (ausprobiert von Hatice Akyün). Nach Auskunft des Stromversorgers Vattenfall waren am Donnerstagnachmittag bei Tiebauarbeiten – ganz Köpenick wacht auf – in der Nähe des „Umspannwerkes Jägerstraße“ in Mitte „zwei bis drei Kabel beschädigt“ worden. Nach viereinhalb Stunden ging dem Tunnel wieder ein Licht auf. Was übrigens die ganze Zeit einwandfrei funktionierte: das Düdüüüüdü. | ||||
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Ein Zusammenhang des Stromausfalls mit dem Gewitter kann übrigens ausgeschlossen werden. Mit den Spätfolgen des vorvorherigen kämpfen die Anwohner östlich des Ostkreuzes, wo der halbe Kaskelkiez quasi weggeschwemmt wurde. Riesige Löcher in den Gehwegen, volle Keller, eine vollgelaufene Laubenkolonie, eine überschwemmte Kita – und überall trocknende Möbel auf den Straßen. Bitte nicht in Neukölln herumerzählen. Das Thema hat natürlich auch die BVV Lichtenberg gestern Abend beschäftigt, wo der CDU-Umwelt-Stadtrat Wilfried Nünthel den nassen Peter gleich mal rüber zu den Wasserbetrieben schob. Die seien verantwortlich, weil die Abwassersysteme nicht leistungsstark genug seien. „Jetzt muss geklärt werden, wer verantwortlich ist.“ Den (Wasser)Ball spielen wir gern zurück. „Die Steine sind abgesackt, weil das Wasser Erde und Sand darunter weggespült hat“, sagt Stephan Natz, Sprecher der Wasserbetriebe. „Wir wissen allerdings bisher nicht, wohin.“ Ratlose Experten suchen seit zwei Tagen (Steine und Ursache), die Waldorf-Kita „Sonnenbogen“ Ersatzräume, weil ihr Gebäude an der Pfarrstaße mindestens ein halbes Jahr nicht nutzbar sein wird. Ideen, wo die 30 Kinder unterkommen könnten, nehmen wir gern entgegen unter checkpoint@tagesspiegel.de Ein Antrag der Linken für Unisex-Toiletten an allen Schulen des Bezirks wurde dadurch vorerst weggespült (aka vertagt). Ach, und wenn Sie hier den Knall-Effekt vermissen: Samstag soll das nächste Gewitter kommen. Apropops: Knall. Wetterbedingt haben wir in den vergangenen Tagen auch gelernt, dass Landen bei Gewitter völlig in Ordnung ist, aussteigen allerdings nicht. Die BZ berichtet von Chaos in Tegel, Passagiere hätten am Dienstag bis drei Uhr morgens im Flieger festgesessen. Ein CP-Leser berichtet, seine Tochter habe nach der Landung um 23:30 Uhr in Schönefeld mehr als zwei Stunden in der Maschine gewartet. Was der Flughafen dazu sagt, lesen Sie heute im Checkpoint. | ||||
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Wie Warnhinweise auf Zigarettenpackungen sehen die Aufkleber aus, schwarze Schrift auf orangefarbenem Grund, darauf Sätze wie: „Ein dickes Auto macht bestimmte Körperteile auch nicht länger“ (CP-Hinweis: Die Beine sind nicht gemeint). Am Dienstag wollen die Mitglieder des Jugendrats der „Generationen Stiftung“ gegen SUVs protestieren – auf dem Ku’damm natürlich. Treffpunkt 16 Uhr vor dem Apple Store. Eine Straßenblockade mit 100 Teilnehmern ist als Demo angemeldet, sie wollen schwarz tragen und SUV-Fahrer in Gespräche verwickeln und an einem Stand über die Schädlichkeit informieren. „Wir sind gespannt, wie die Autofahrer reagieren werden“, sagt Initiatorin Jasna Zajcek. „Mal sehen ob die uns boxen, oder aussteigen und sagen: ,Ich verkauf mein Auto wieder.‘ Wir wollen jedenfalls provozieren.“ An einem „Sauerstoffstand“ soll „Berliner Luft“ versprüht werden. Die ist ja bekanntlich am Ku’damm besonders dick. Passend dazu heute der Comic von Naomi Fearn – ausschließlich für Checkpoint-Abonnenten, Anmeldung hier. | ||||
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