Neues zu Filmen, Streaming und Fernsehfilmen
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10. August 2023
SZ Film
Paul Katzenberger
Autor des SZ Film-Newsletters
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Guten Tag,
fast scheint es, als habe die Oma (Enzi Fuchs) im heute anlaufenden neuen Eberhofer-Krimi "Rehragout-Rendezvous" (SZ Plus) unser Interview mit Fanny Ardant (SZ Plus) gelesen.

Denn in dem Gespräch bezeichnet die 74-jährige Filmdiva das Alter als die beste Zeit für Ungehorsam: "Was hat man schon zu verlieren?", fragt Ardant. "Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, für irgendetwas ins Gefängnis zu gehen. Nicht weiter schlimm, man hat sein Leben gelebt. Das gefällt mir am Älterwerden: Es ist die große Zeit des Vaffanculo!"

Und genau an diese Devise hält sich die Eberhofer-Oma in "Rehragout-Rendezvous". Sie hat keine Lust mehr. Konkret heißt das: Sie will der Familie nicht mehr ständig hinterher räumen und auch nicht mehr für die laufende Zubereitung von Schweinsbraten und Knödel, Kalbshaxn und Krautwickerl zuständig sein. Stattdessen zieht sie in die Kommune der Wunderheilerin Mooshammer Liesl (ganz wunderbar: Eva Mattes).

Es passiert, was passieren muss: "Wenn der gute Geist und die Magna Mater Auszug hält, verdirbt der Männerhaushalt", schreibt unser Kritiker Reinhard J. Brembeck. "Er erstickt in Dreck und Unrat und Fastfood und Streitereien und dem Gestank ungewaschener Wäsche, die, das ist eine Großtat von Regisseur Ed Herzog, derart plastisch modelliert ist, dass der Zuschauer sie zu riechen meint."

In dem Sozialdrama "Black Box" (SZ Plus) wird das Zuhause auch in einem Berliner Mietshaus zum unwirtlichen Ort. Als die Polizei das gesamte Gebäude plötzlich aus unbekannten Gründen abriegelt, und niemand mehr raus und rein kann, entwickelt sich schnell eine klaustrophobische Atmosphäre. Denn jetzt, da eigentlich Solidarität angesagt wäre, sorgen sich die Mitglieder der Hausgemeinschaft eher um ihre eigenen Interessen. Es gedeien Rivalitäten, Intrigantentum und Rassismus: "Regisseurin Aslı Özge widmet sich in 'Black Box' den auf ihre Art sehr deutschen Befindlichkeiten rund um Miete, Eigentum und Migration", schreibt unser Kritiker Florian Kaindl. … Sie zeigt eine Welt, deren Mechanismen nicht nur auf dem Wohnungsmarkt schaudern lassen."

Wir wünschen Ihnen interessante Erfahrungen beim Lesen und Schauen.
Ihr Paul Katzenberger
Autor des SZ Film-Newsletters
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