, die Fahrzeugneuzulassungen stürzten im April 2020 um 40 Prozent im Vergleich zum März ab und sogar um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Keine Frage, die Automobilindustrie litt und leidet unter der Corona-Krise enorm. Vor diesem Hintergrund werden die Rufe nach einer Kaufprämie auch für Verbrenner immer lauter. Doch hier scheiden sich die Geister – hilft eine Kaufprämie für Fahrzeuge überhaupt, um die Konjunktur in der Corona-Krise anzukurbeln? Diese Forderung kommt vor allem von den Automobilherstellern und den Autoländern Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern. »Wir nehmen damit alte Autos vom Markt und ersetzen sie durch saubere Fahrzeuge der neuesten Generation«, erklärte Bayerns Ministerpräsident Söder in der Welt am Sonntag. Und auch Verkehrsminister Scheuer ist sich sicher: »Jetzt kann es nur darum gehen, dass wir weitere Fahrzeuge mit einer Kaufprämie versehen. Auch die modernen Verbrenner.« Bei diesen müsse man jetzt »die Halde leer bekommen, damit nachproduziert werden kann.« Doch das sieht nicht jeder so. Zum einen seien derartige Einzelsubventionen selektiv, andere Branchen würden diskriminiert. Auch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass gerade die Automobilhersteller in Deutschland in den letzten Jahren Milliardengewinne eingefahren haben. Das wichtigste Gegenargument lieferte aber das ifo Institut: Kaufprämien führen lediglich kurzzeitig zu vermehrten Autokäufen. Viele Käufer nehmen die Prämie mit, weil sie sich ohnehin ein neues Fahrzeug gekauft hätten – nur vielleicht etwas später. Mittelfristig werden aber nicht mehr Autos verkauft. Und im Übrigen kann und will sich – auch mit Prämie – nur derjenige ein neues Auto leisten, der in Zukunft über ein sicheres Einkommen verfügt. In Zeiten, in denen Millionen Deutsche von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind, steht der Kauf eines neuen Autos vielleicht nicht unbedingt an oberster Stelle. Ihre Stefanie Eckardt Leitende Redakteurin Elektronik automotive PS: Apropos sparen – das Forum Safety & Security der WEKA Fachmedien findet vom 22. bis 24. Juni 2020 als virtuelle Konferenz statt. Mitglieder bei LinkedIn und Xing erhalten einen Rabatt auf die Teilnehmergebühren. |