Interview Die gemeinsame Datenplattform der Berliner Klinikkonzerne Charité und Vivantes ist aus Sicht der Betreiber ein Erfolg. Der Leiter des Projektes an der Charité, Martin Peuker, sagte am Mittwoch im rbb24 Inforadio, man habe einen Standard gesetzt. Im nächsten Schritt sollten jetzt zehn weitere Träger angeschlossen werden. "Das, was wir getan haben, sollen ja nicht nur Charité und Vivantes nutzen, sondern die gesamte Region - und das soll möglichst auch national Vorreitercharakter haben. Das Interesse ist riesengroß. (...) Das deutsche Gesundheitswesen glänzt ja nicht mit Digitalisierungsinnovationen. Und dass es uns gelang, Charité und Vivantes über eine digitale Plattform zu vernetzen, ist wirklich herausragend." Peuker betonte, der Datenschutz sei gewahrt. Die Patienten seien von Anfang an eingebunden: "Jeder Patient, jede Patientin wird bei Aufnahme konkret befragt. Wenn die Einwilligung nicht vorliegt, wird der Prozeß auch nicht digital abgebildet. Aber ergänzend sei gesagt: Am Patienten liegt's wohl nicht. Die Zustimmungsquote, das zeigt das letzte Jahr, liegt bei über 95 Prozent, die das wollen." Das Pilot-Projekt ist vor einem Jahr gestartet. Charité und Vivantes nutzen seitdem eine gemeinsame Infrastruktur zum Austausch digitaler Behandlungsdaten. Ziel ist die optimale standortübergreifende Versorgung der Patienten. So sollen Zeit gespart und Doppel-Untersuchungen vermieden werden. |