Interview Die Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration, Katarina Niewiedzial, hat sich dafür ausgesprochen, dass hier lebende Ausländer besser und schneller die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen können. Im rbb24 Inforadio sagte sie am Donnerstag, es komme jetzt darauf an, die Einbürgerungsverfahren zu beschleunigen und zu zentralisieren: "Einbürgerung ist aus meiner Sicht als Integrationsbeauftragte das Königsthema. Das ist endlich das, was wir brauchen - nämlich das Signal des Staates: Wir wollen Euch! Das ist die Einladung zu dieser Gesellschaft dazuzugehören, hier auch sich zu beteiligen. Wenn man den deutschen Pass hat, kann man wählen, sich politisch aufstellen lassen, man kann mitgestalten. Diese politische Teilhabe ist, kann man eigentlich sagen, die höchste Form der Zugehörigkeit in einem Land. Wenn wir auf Berlin schauen, dann leben wir in einer Migrationsgesellschaft, einem Einwanderungsland, in dem wir natürlich alle Menschen beteiligen müssen, um diese Zugehörigkeit zu stärken. Einbürgerung ist, finde ich, immer der Königsweg dafür." Es mache deshalb durchaus einen Unterschied, wenn Menschen bereits nach fünf statt wie bisher nach acht Jahren den deutschen Pass bekämen, so Niewiedzial weiter: "Natürlich ist das ein ganz wichtiges Zeichen, wenn man sagt: Wir senken diese Zeit! Das geht auch mit dem internationalen Trend einher. Das müssen wir auch machen. Weil wir auch die Menschen, die noch nicht hier sind, erreichen und auf allen Ebenen zeigen wollen: Wir sind ein Einwanderungsland und wir nehmen euch ernst." Eine komplette Abschaffung der Zeitvorgabe, lehnt Niewiedzial allerdings ab. Man brauche eine gewisse Zeit, um in Deutschland anzukommen und die Sprache zu lernen: "Es gibt ja die rechtliche Möglichkeit bei besonderen Leistungen, diese fünf Jahre zu verkürzen. Es wäre natürlich eine progressive Forderung, zu sagen: Wir haben gar keine Mindestaufenthaltszeit. Im Moment ist aber die rechtliche Situation so, dass wir von den acht Jahren auf fünf gehen. Und ich glaube, auch um die Gesellschaft in dieser Debatte mitzunehmen, ist das ein guter Schritt." |