Interview In Potsdam beginnt am Mittwoch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Die Gewerkschaften Verdi und Deutscher Beamtenbund wollen unter anderem erreichen, dass Bund und Kommunen ihren Mitarbeitern 10,5 Prozent mehr Gehalt bezahlen. Die Arbeitgeber haben das mehrfach als nicht leistbar zurückgewiesen. Im Einzelnen seien es "für die unteren Lohngruppen sogar 25 Prozent, im Schnitt 15 Prozent [...] und keiner weiß, wie lange die Inflation wie hoch geht", sagte die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Karin Welge, am Mittwoch im rbb24 Inforadio. Zudem sei die Laufzeit zu kurz, auch "weil man jetzt schon sieht, wie sehr die Bevölkerung durch Warnstreiks belastet wird." Welge hat auch hervorgehoben, dass die Arbeitgeber eine große Verantwortung trügen. "Wir müssen die Versprechen auch gewährleisten können", sagte Welge. Man arbeite "immer langfristig und wir müssen den öffentlichen Dienst in den nächsten Jahren fit und zukunftsfähig machen." Welge kritisierte die hohe Streikbereitschaft der Gewerkschaften. Sie agierten "nach dem Prinzip: Wenn Du mir nicht gibst, was ich verlange, dann streiken wir bis zum Geht-Nicht-Mehr. Das ist keine Verhandlungsgrundlage." Traditionell sei es so, dass die Arbeitgeber frühestens nach der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot machten. Das sei ein ganz formaler Akt, bei dem sich Bund und Kommunen eng abstimmten. |