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Birgland: Pool geht in Flammen auf

Posted: 11 Jul 2022 06:54 AM PDT

Am Sonntag ist in Birgland im Landkreis Amberg-Sulzbach ein neu angeschaffter Pool in Flammen aufgegangen.

Bei diesem speziellen Pool wird das Wasser mit Holzbefeuerung aufgeheizt. Der 12-jährige Sohn der Familie wollte das Teil erwärmen, vergaß jedoch, dass sich in dem Pool noch gar kein Wasser befand und so nahm das Unglück seinen Lauf. Der Pool fing sofort Feuer. Die Eltern löschten den Brand noch vor Eintreffen der Feuerwehr. Der Sachschaden: Immerhin 10.000 Euro.

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Fleischerzeugung in Bayern geht zurück

Posted: 11 Jul 2022 05:53 AM PDT

In den bayerischen Schlachthöfen und bei Hausschlachtungen ist im vergangenen Jahr weniger Fleisch produziert worden als im Jahr zuvor. 755.800 Tonnen zum Verzehr geeignetes Fleisch wurde dort aufbereitet, das ist ein Minus von 2,6 Prozent. Das teilte das Landesamt für Statistik am Montag in Fürth mit. Nicht eingerechnet wurde Geflügelfleisch.

Vor allem beim Schweinefleisch ging die erzeugte Menge stark zurück, nämlich um 3,2 Prozent auf 442.000 Tonnen. Auch die Zahl der geschlachteten Schweine sank um 3,8 Prozent auf knapp 4,5 Millionen Tiere. Zudem wurden 886.100 Rinder geschlachtet, was 311.400 Tonnen verzehrbares Fleisch entspricht.

Rund 29 Prozent des in Deutschland erzeugten Rindfleisches kommt aus Bayern, der Anteil beim Schweinefleisch liegt lediglich bei knapp neun Prozent. (dpa/lby)

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Bissverletzungen auf Geburtstagsfeier

Posted: 11 Jul 2022 01:41 AM PDT

Einen Freund mit richtig Biss, hat sich ein Mann aus Brand bei Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel zum Geburtstag eingeladen.

Die Feier fand auf einem Zeltplatz statt und es gab reichlich Alkohol. Am Samstag kurz nach Mitternacht kam es zum Streit. In dessen Verlauf fing ein 22-Jähriger plötzlich an die anderen Gäste und auch das Geburtstagskind zu beißen. Dabei wurden sie leicht verletzt. Den bissigen Gast erwartet nun eine Anzeige wegen Körperverletzung.

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Qualifikationsturnier zu den World Baseball Classic

Posted: 11 Jul 2022 12:37 AM PDT

Mit den World Baseball Classic (WBC) Qualifiers findet in diesem Jahr vom 16. bis 21. September die Vorrunde zum wichtigsten Baseball-Turnier für Nationalmannschaften in Regensburg statt. „Millionen von Fans in Amerika, Asien und hier in Europa werden die Möglichkeit haben, die besten Spieler der Welt in einem Nationalmannschaftswettbewerb zu sehen“, sagte Jim Small, Präsident der World Baseball Classic, am Freitag in der Regensburger Armin-Wolf-Arena. „Das macht die World Baseball Classic so besonders.“

In Regensburg werden Deutschland, Tschechien, Spanien, Frankreich, Großbritannien und Südafrika um zwei Tickets für den Einzug in die WBC-Endrunde spielen. Ein zweites Qualifikationsturnier findet in Panama statt. Regensburg ist zum zweiten Mal nach 2012 Austragungsstätte für die Vorrunde. 2500 Zuschauer sollen die Spiele live vor Ort verfolgen können. (dpa/lby)

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Sänger Clueso: „Die Peace-Flagge reicht heute nicht mehr“

Posted: 11 Jul 2022 12:05 AM PDT

Sänger Clueso ist von den Geschehnissen in der Ukraine emotional berührt. Auch auf seine Songs hat das einen Einfluss.

Für Singer-Songwriter Clueso hat der Krieg Russlands gegen die Ukraine den Blick auf politische Realitäten geschärft.

„Die Peace-Flagge reicht heute nicht mehr aus. Das ist mir zu wenig“, sagte der 42-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Er sei durch das Geschehen emotional berührt. „Stoppt Putin“ sei für ihn die einzige Botschaft in diesen Tagen, wobei Putin nicht mit Russland gleichgesetzt werden dürfe. „Die Songs, die ich schreibe, sind jetzt etwas dunkler.“ Er spüre aber das gleiche Problem wie viele andere Künstler. „Versierte politische Songs zu schreiben, ist sehr schwierig.“

Er selbst habe in seiner Erfurter Wohnung eine aus der Ukraine geflüchtete Mutter mit ihren Kindern aufgenommen, erzählt Clueso. „Ich versuche, ihnen das Leben zu erleichtern und sie ein wenig abzulenken.“ Man bange gemeinsam, dass die Familie ihren Vater wiedersehen könne, der in der Ukraine geblieben sei. (dpa)

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Läuft der Tattoo-Trend in Deutschland aus?

Posted: 11 Jul 2022 12:00 AM PDT

Es summt und brummt die Tattoo-Maschine: Etwa jeder Fünfte in Deutschland ist tätowiert, vor allem Frauen. Doch das Geschäft mit der Körperkunst litt wegen Corona. Endet der Tattoo-Trend bald?

Mit Arschgeweih oder Tribal outet man sich heute in erster Linie als Jugendlicher der 90er: Dennoch sind Tattoos so weit verbreitet wie noch nie. Jede vierte Frau in Deutschland ist tätowiert, bei den Mittzwanzigern bis Mittvierzigern sind es sogar mehr als 40 Prozent. Bei den Herren sind insgesamt weit weniger tätowiert (16 Prozent), am meisten sind es Männer zwischen Mitte zwanzig und Mitte dreißig (24 Prozent). Das geht aus einer neuen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.

Insgesamt ist demnach jeder fünfte Erwachsene in Deutschland tätowiert. Definitiv lange vorbei ist die Zeit des Klischees, dass Tattoos bloß was für Seemänner oder verwegene Leute seien.

Mehr als ein Viertel der Erwachsenen (27 Prozent) sagt, den Anblick von Tätowierungen „sehr schön“ oder „schön“ zu finden. 20 Prozent finden Tattoos dagegen „gar nicht schön“, 12 Prozent „eher nicht schön“. Viele – nämlich 36 Prozent – sagen, sie fänden den Anblick „teils/teils“, der Rest machte keine Angabe.

Viele Fans sind weiblich

Deutlich wurde bei der Umfrage Mitte Juni: Frauen finden Tattoos schöner als Männer (32 Prozent gegen 21 Prozent). Junge Erwachsene sind offenbar besondere Tattoo-Fans – 43 Prozent der Befragten zwischen 18 und 25 Jahren finden sie „sehr schön“ oder „eher schön“. Bei den Frauen dieser Altersgruppe sind es 55 Prozent, bei den jungen Männern 32 Prozent. Besonders abgestoßen von Tattoos sind Leute ab 55: Fast die Hälfte (47 Prozent) dieser Älteren findet den Anblick „eher nicht schön/gar nicht schön“, Männer mehr als Frauen (57 gegen 39 Prozent).

Diese aktuellen Ergebnisse zeigten, dass sich der Tattoo-Trend in Deutschland auf einem Plateau stabilisiert zu haben scheine, sagt die Psychologin Ada Borkenhagen, die derzeit an einem Buch mit dem Titel „Bin ich schön genug?“ über Schönheitswahn arbeitet.

Vor fast zehn Jahren gab Ada Borkenhagen zudem den Band „Body Modification“ heraus, ein „Manual für Ärzte, Psychologen und Berater“, das sich auch mit Tattoos, Piercing, Bodybuilding und ästhetischer Chirurgie beschäftigte. Über Jahre war die Psychologin an Forschungen zur Einstellung gegenüber Tattoos beteiligt.

Zur Normalisierung beigetragen

In den frühen Zehnerjahren sei ein großer Tattoo-Schub zu beobachten gewesen, erläutert Borkenhagen, die an der Uni Magdeburg Professorin ist. Eine Studie vor sechs Jahren habe gezeigt, dass in den Jahren 2009 bis 2016 viele Frauen und ältere Menschen auf den Tattoo-Trend aufgesprungen seien und damit zu einer Normalisierung beitrugen.

Borkenhagen meint, dass es im Sommer 2022 zu früh sei, das Ende des Tattoo-Trends auszurufen. „Es ist vor allem abzuwarten, ob die überdurchschnittlich hohe Tattoo-Begeisterung bei ganz jungen Frauen um die 20 sich bald auch in einer hohen Quote von Tätowierten in dieser Generation niederschlägt.“ Zu bedenken seien die vergangenen zwei schwierigen Jahre für Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege, darunter eben auch Tattoo-Studios. „Corona und die Lockdowns haben viele Tattoos verhindert oder aufgeschoben. Der Nachholeffekt wird sich erst langsam zeigen.“

Verzierte Waden im Trend

Im Gegensatz zu den 90ern hat sich jedenfalls auch die Art und Motivwahl sehr verändert. Die Zeit großflächiger Tattoos scheint vorbei zu sein: Populärer sind heute minimalistische Motive (oft dann gleich mehrere davon) wie zum Beispiel kleine Blumen, Blätter, Blüten, Tiere, Autos, Papierflieger, Flugzeuge, Linien, Namen, Zahlen, Symbole und auch Sprüche.

Auch die Stellen sind häufig andere als früher. Statt am Steiß, Rücken oder Oberarm werden zum Beispiel der Hals oder der Bereich unterhalb der Achsel, direkt neben der Brust, tätowiert. Angesagt scheinen auch verzierte Waden, Knöchel und Füße.

„Der Körper ist für viele junge Menschen heute eine Art Kunstwerk und Leinwand. Viele Tattoo-Willige suchen neue Motive und wollen sich von ihren Eltern unterscheiden“, sagt die Tattoo-Expertin Borkenhagen. „Allerdings ist der Körper auch nur ein begrenzter Raum. Außerdem ist es wohl bloß eine Frage der Zeit, bis der Tattoo-Trend vielleicht völlig vorbei ist. Denn nachwachsende Generationen könnten sich wiederum von ihren tätowierten Eltern ganz absetzen wollen.“ (dpa)

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Deutschland kränkelt durch den Sommer

Posted: 10 Jul 2022 11:54 PM PDT

Es ist zurzeit eines der häufigsten Gesprächsthemen: Viele Leute im eigenen Umfeld sind angeschlagen oder krank. Erkältungen gehen rum in Deutschland – und das mitten im Sommer. Ein Blick auf die Lage.

Freundinnen und Freunde sagen mit belegter Stimme ab. Kollegen fallen mit Fieber und Schwächegefühl aus. Halb Deutschland scheint derzeit flach zu liegen – so zumindest der subjektive Eindruck. Ganz so dramatisch ist es zwar nicht, aber Daten und Einschätzungen von Ärzten und Apothekern zeigen: Es gibt für die Jahreszeit ungewöhnlich viele Atemwegsinfekte in Deutschland – mit Folgen für das Gesundheitssystem und Unternehmen.

Erster Ansprechpartner bei einem Infekt sind in der Regel die Hausärzte. Sie bekommen die derzeitige Situation unmittelbar zu spüren. „Die Hausarztpraxen sind seit Jahren stark gefordert. Aktuell ist das Patientenaufkommen jedoch noch einmal besonders hoch“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) berichtet von „etwas mehr Infekten als zur gleichen Zeit in den Jahren vor Corona“. Einen ähnlichen Eindruck hat man bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda): „Apotheken berichten über eine Zunahmen von Erkältungserkrankungen in der letzten Zeit“, schrieb ein Sprecher auf dpa-Anfrage.

Daten belegen Eindruck

Diese Angaben lassen sich mit Daten untermauern: So ging das Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt von 4,5 Millionen akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) in Deutschland binnen einer Woche aus (bezogen auf den Zeitraum 27.6. bis 3.7.). Das entspricht etwa einer Erkrankung auf 18,5 Einwohner. In den Vorjahren – sowohl während als auch vor der Corona-Pandemie – lagen die Werte deutlich darunter. Eine ARE liegt vor, wenn ein Patient eine Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen hat.

Die Zahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen gibt das RKI mit 1,2 Millionen binnen einer Woche an. Bei den Erwachsenen gebe es bis zu drei Mal mehr solcher Arztbesuche als in den Jahren vor der Corona-Pandemie zu dieser Zeit. Dazu könnte neben vermehrten Ansteckungen aber auch beitragen, dass Menschen bereits bei einer milden Symptomatik zum Arzt gehen, weil sie durch die Pandemie sensibilisierter sind.

Den RKI-Angaben zufolge ist für die hohe Zahl an Erkrankungen bei Erwachsenen hauptsächlich das Coronavirus Sars-CoV-2 verantwortlich. Anders als 2020 und 2021 gibt es durch die ansteckendere Omikron-Variante derzeit eine Corona-Sommerwelle. Bei Kindern kursierten insbesondere Rhino- und Parainfluenzaviren. Auch Influenzaviren spielten weiterhin eine Rolle.

Es kämen sowohl Patientinnen und Patienten mit positivem Corona-Schnelltest und den typischen Symptomen wie Hals- Glieder und Kopfschmerzen und Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns in die Praxen, sagte Hausärzte-Verbandschef Weigeldt. „Glücklicherweise sind die Verläufe, insbesondere bei Geimpften, in aller Regel mild.“ Es gebe aber auch viele Patienten, die zwar klassische Erkältungssymptomen hätten, aber deren Corona-Test zunächst nicht anschlage. Bei einem Teil sei der Test dann später positiv, andere hätten grippale Infekte. (dpa)

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Intensivmediziner: Lage auf Stationen „sehr angespannt“

Posted: 10 Jul 2022 11:49 PM PDT

Kaum hat es so viele Personalausfälle gegeben wie in der aktuellen Corona-Welle. Auf den Intensivstationen läuft die Arbeit höchst angespannt. Auch Operationen werden wieder verschoben.

Die Lage auf den Intensivstationen in deutschen Kliniken ist laut dem Präsidenten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, für einen Sommer ungewöhnlich angespannt. „Wir müssen schon wieder schauen, dass wir unsere Reihen geschlossen halten, das heißt, wir müssen Personal verschieben, wir müssen Personal aus dem Frei holen, also nach zwei Wochenenden auch das dritte Wochenende arbeiten“, sagte Marx am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Wir müssen auch schon wieder leider einige Operationen, die nicht unbedingt notwendig sind, verschieben, damit wir eben entsprechend alle unsere Notfälle gut und sicher versorgen können.“

Marx hatte bereits am Wochenende darauf hingewiesen, dass auf mehr als der Hälfte der Intensivstationen (55 Prozent) der Betrieb nicht mehr wie sonst üblich läuft. Verschiedene Faktoren kommen gerade zusammen, wie er auch am Montag deutlich machte. Derzeit würden nicht nur etwa doppelt so viele Covid-Patienten wie zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr intensivmedizinisch behandelt, es stünden auch fast 2000 Intensivbetten weniger zur Verfügung, und viele Mitarbeiter in den Kliniken seien krank.

Nicht dramatisch, aber angespannt

„Ich würde es nicht als dramatisch bezeichnen, aber es ist sehr angespannt, und das ist ungewöhnlich für diese Zeit im Sommer, wo es normalerweise immer etwas ruhiger ist“, sagte Marx. Gefühlt sei die Lage auf den Intensivstationen schon wie sonst im Herbst oder Winter. Der Divi-Präsident mahnte, es werde wirklich Zeit, die Berufe in der Gesundheitsversorgung wieder attraktiv zu machen.

Christian Karagiannidis, Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung und einer der wissenschaftlichen Leiter des Divi-Intensivregisters, kommt zur selben Einschätzung der Lage wie Marx: Sie sei sehr angespannt, aber nicht dramatisch, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Er sagte aber auch: „Ich habe noch nie so viele Personalausfälle durch Covid gesehen wie in dieser Welle.“ (dpa)

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Kommt die Gaskrise? Debatte um Vorkehrungen für den Winter

Posted: 10 Jul 2022 11:45 PM PDT

Wärmeräume für Bedürftige, Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke, Verbot von Gassperren für Privatverbraucher: Die Politik ringt darum, wie Deutschland ohne große Verwerfungen durch den Winter kommt.

Angesichts der Gaskrise kommt aus der FDP und der Union weiter Druck, eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen deutschen Atomkraftwerke in Betracht zu ziehen. Zugleich gewinnt die Debatte an Fahrt, wie soziale Härten abgefedert werden können – auch mit Blick auf eine mögliche Zuspitzung der Lage im Winter. CSU-Chef Markus Söder warnte im ARD-Sommerinterview: „Es ist ein wirkliches Chaos, das da im Winter vor uns steht. Und mein Gefühl und meine Sorge ist einfach, dass der Ernst der Lage noch nicht bei allen angekommen.“

Die Politik müsse angesichts eines zu befürchtenden Gasmangels „alles dafür tun, gut durch den Winter zu kommen“, sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Lukas Köhler der Tageszeitung „Welt“. „Dazu gehört auch eine ideologiefreie Debatte darüber, ob wir die noch laufenden Kernkraftwerke diesen Winter verlängern müssen. Die sind zwar kein Allheilmittel, aber in einer Mangellage muss das Gas zum Heizen der Wohnungen und für die Industrie zur Verfügung stehen“, forderte Köhler.

Söder sagte im ARD-Interview weiter: Es mache keinen Sinn, „Strom für 10 Millionen Haushalte – das sind nämlich die drei AKWs, die noch da sind – abzuschalten“. Deutschland will zum Jahresende komplett aus der Atomenergie aussteigen.

Grüne wollen AKWs nicht verlängern

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Umweltministerin Steffi Lemke (beide Grüne) hatten von längeren AKW-Laufzeiten abgeraten. „Einem kleinen Beitrag zur Energieversorgung stünden große wirtschaftliche, rechtliche und sicherheitstechnische Risiken entgegen“, hieß es in einem Prüfvermerk der Ministerien. Auch die drei Betreiber lehnen einen Weiterbetrieb ab. Söder kritisierte die Ablehnung der Grünen: „Das ist eine rein ideologische Position.“

Unterstützung wurde für den Vorstoß Lemkes zu einem Moratorium für Gas- und Stromsperren laut. Die auch für Verbraucherschutz zuständige Ministerin will Bürgerinnen und Bürger vor solchen Sperren bewahren, sollten Preisgarantien seitens der Versorger nicht eingehalten werden können. „Strom- und Energiesperren sind ein barbarischer Akt. (…) Man muss sie verbieten“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, der „Frankfurter Rundschau“. Kurzfristig könne ein Moratorium helfen, wie es während einer frühen Phase der Corona-Pandemie für Mietzahlungen gegolten habe.

Lemke hatte der „Bild am Sonntag“ gesagt, derzeit sei die Gasversorgung gesichert – allerdings müsse man sich auf „schwierige Zeiten“ im Winter einstellen, in denen Verbraucher besonderen Schutz benötigten.

Linke fordert staatliche Preisaufsicht

Ein Verbot von Gas- und Stromsperren sei der richtige Weg, um Menschen „zumindest für den Moment in einer existenziellen Lage zu schützen“, sagte Linken-Chefin Janine Wissler der „Rheinischen Post“. „Allerdings werden viele ohne eine kontinuierliche Unterstützung, wie einen längst fälligen sozialen Klimabonus, nicht aus der Falle kommen, ihre hohen Rechnungen nicht begleichen zu können.“ Um zu verhindern, dass Energiekonzerne sich auf Kosten der Verbraucher bereichern, sei auch eine staatliche Preisaufsicht nötig.

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner, äußerte sich kritisch zum Vorstoß, „Wärmeinseln“ für den Fall eines sehr kalten Winters vorzusehen. „Wärmeinseln für Ärmere bereitzustellen, das kann sicher nicht die Lösung sein, so weit sollten wir es in Deutschland nicht kommen lassen. Keiner sollte in seinen vier Wänden frieren müssen“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Angesichts drohender Gasknappheit und hoher Energiepreise hatte der Städte- und Gemeindebund die Einrichtung von Wärmeräumen insbesondere für ältere Menschen ins Spiel gebracht.

Der energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion, Andreas Jung (CDU), forderte in der „Welt“: „Die Koalition muss sofort einen Energiesparplan für alle Bundesgebäude umsetzen und sich mit Ländern und kommunalen Spitzenverbänden auf einen nationalen Gassparpakt verständigen.“ (dpa)

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Corona-Pause vorbei: Wieder mehr Fahrraddiebstähle gemeldet

Posted: 10 Jul 2022 11:40 PM PDT

Während der Corona-Pandemie stand das öffentliche Leben zwischendurch immer wieder still. Schlechte Zeiten für Fahrraddiebe. Doch damit ist es offenbar vorbei. Radler in Bayern sollten wieder auf der Hut sein.

Während der Zeit der Corona-Beschränkungen ist die Zahl der gemeldeten Fahrraddiebstähle in Bayern gesunken – nun wird wieder mehr geklaut. Polizeibehörden registrierten eine steigende Tendenz in diesem Jahr, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Größer ist auch der Schaden, den die Diebe anrichten: Das sei wohl auch auf die deutlich gestiegenen Marktpreise zurückzuführen, sagte Michaela Grob vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt. Der Wert der entwendeten Räder sei höher.

Im nördlichen Oberbayern wurden von Januar bis Ende Juni nach Angaben der Polizei fast 40 Prozent mehr Räder gestohlen als im ersten Halbjahr 2021. Das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie sei aber noch nicht erreicht. Deutlich höher ist dagegen der Wert der Beute. Seit Jahresbeginn wurden der Behörde zufolge in der Region rund 1290 Fahrräder gestohlen im Wert von 789.000 Euro. 2019 seien es bei ähnlich vielen Fällen 603.000 Euro gewesen.

Ähnlich die Erfahrungen in München: Aufgrund hochwertigerer und damit hochpreisiger Fahrräder steige der Wert des Gesamtbeuteschadens, meldete die Polizei. Immerhin: 10,8 Prozent aller Radldiebstähle 2021 in der Landeshauptstadt wurden aufgeklärt.

Auch in Schwaben und in der Oberpfalz näherte sich die Zahl der Fälle wieder der Zeit vor Corona an. In Niederbayern stellten die Ermittler dieses Jahr eine relativ stark steigende Tendenz fest, im südlichen Oberbayern sei die Zunahme noch moderat. Oberfranken meldete ebenfalls eine Rückkehr zur „vorpandemischen Zeit“. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Bayreuth suchte nach Gründen: „Dies kann damit zusammenhängen, dass die Menschen nun wieder mehr Freiheiten haben und vermehrt mit ihren Rädern unterwegs sind“, sagte sie.

Eine Ausnahme: Mittelfranken. Hier waren die Radl-Diebe vergangenes Jahr offenbar noch aktiver als heuer, obwohl es laut Statistik schon 2021 nur 3233 Fälle gab, so wenige wie seit Jahren nicht mehr. Im ersten Halbjahr 2022 sei die Zahl der Fälle im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, meldete das Polizeipräsidium in Nürnberg.

Einen absoluten Schutz gegen Diebstähle? Den gebe es nicht, warnte die Polizei in Kempten. „Jede technische Sicherung ist mit dem richtigen Werkzeug und genügend Zeit zu überwinden.“ Dennoch raten alle: Fahrräder gut absperren! Und nicht nur das: „Besser ist es, das Rad an einem festen Gegenstand anzuschließen. Dies verhindert einfaches Wegtragen“, empfiehlt das Polizeipräsidium Oberfranken. Und die Oberpfälzer Kollegen haben gute Erfahrungen mit Geräten gemacht, die den Standort der Räder orten können.

Denn ein unversperrtes Rad ist schnell und einfach mitgenommen, wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord erläutert: „Generell lässt sich sagen, dass ein Drittel aller Fahrräder, die als gestohlen gemeldet wurden, nicht versperrt waren“. Vor der Pandemie bekamen die Ermittler hier zwischen 1500 und 1700 Fälle auf den Tisch. Ähnliche Fallzahlen könnten 2022 wieder erreicht werden, wobei eine Prognose nur schwer zu treffen sei. (dpa/lby)

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