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Weiden: Rollende Botschaft auf den Straßen

Posted: 31 May 2022 11:42 PM PDT

Freiheit, Toleranz, Vielfalt und Respekt – diese Werte, die für ein solidarisches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Überzeugung stehen, sind aktuell auf einem der Weidner Stadtbusse abgedruckt.

Ein Projekt, das Susanne Reinhardt von der Stadt Weiden initiiert hat – in Zusammenarbeit mit der Koordinierungs- und Fachstelle Arbeit und Leben Bayern gGmbH. Mit dieser rollenden Botschaft soll auf das Bundesprogramm „Demokratie leben“ aufmerksam gemacht werden.

Über einen QR-Code, ebenfalls auf dem Stadtbus abgedruckt, gelangt man außerdem auf die Seite www.weiden-ist-tolerant.de. Dort können sich interessierte Bürger näher informieren und Ideen einbringen – nach dem Motto „WeidenBrauchtDich“.

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Die Steuer sinkt: der Spritpreis könnte nur langsam folgen

Posted: 31 May 2022 11:20 PM PDT

Weil die Steuer auf Sprit ab Mittwoch (0.00 Uhr) kräftig sinkt, erwarten die bayerischen Tankstellen großen Andrang. Unter Umständen könnte Kraftstoff sogar vorübergehend knapp werden. „Wir stellen uns deshalb auf Leerstände ein“, sagte der für die Tankstellen zuständige Vizepräsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes in Bayern, Günter Friedl, im Vorfeld der Umstellung.

Ob die Spritpreise der Steuerumstellung schnell folgen, lässt sich kaum vorhersagen. Einerseits gibt es bei vielen Autofahrern die Erwartung und möglicherweise großen Wettbewerb zwischen den Tankstellen. Andererseits wird die Steuer nicht an der Zapfsäule fällig, sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie. Dadurch sind alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen – deutlich höheren – Steuersatz belastet. Manche Experten erwarten daher ein nur langsames Sinken der Spritpreise.

Theoretisch könnte sich viel bewegen. Inklusive Mehrwertsteuer sinkt die Steuerbelastung auf Superbenzin um 35,2 Cent pro Liter, bei Diesel sind es 16,7 Cent. Auf Basis der vom ADAC ermittelten bundesweiten Tagesdurchschnittspreise am Montag ergäbe das bei vollständiger Weitergabe des Steuervorteils Spritpreise von rund 1,86 Euro für Diesel und von rund 1,78 bei E10. (dpa/lby)

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Erster Tag des 9-Euro-Tickets

Posted: 31 May 2022 11:17 PM PDT

Drei Monate lang können die Bürger extrem verbilligt Bus und Bahn fahren. Die Nachfrage war bundesweit hoch – doch werden tatsächlich alle, die ein 9-Euro-Ticket gekauft haben, die Sonderfahrkarte auch nutzen?

Nach mehrmonatigen Vorbereitungen können Bürgerinnen und Bürger ab heute mit dem 9-Euro-Ticket drei Monate stark verbilligt mit Bus und Bahn fahren. Das Ticket gilt sowohl für Regionalzüge als auch die kommunalen Verkehrsverbünde wie den MVV in München oder den VGN im Großraum Nürnberg. Die große Frage zu Beginn ist, wie groß der Andrang sein wird und ob es überfüllte Züge beziehungsweise Busse geben wird.

Deutschlandweit sind laut Bundesverkehrsministerium bislang sieben Millionen der Sonderfahrkarten verkauft worden. Das Ticket gilt jeweils für Juni, Juli und August.

Die Bundesregierung verfolgt mit der Rabattaktion zwei Ziele: Zum Einen sollen die Bürger von hohen Energiekosten entlastet werden. Außerdem will die Ampelkoalition neue Fahrgäste für die öffentlichen Verkehrsmittel gewinnen. (dpa/lby)

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Ausbildungsplatz für junge Menschen aus El Salvador gesucht

Posted: 31 May 2022 09:09 PM PDT

Das Fachkräfteproblem wird sich noch dramatisch verschärfen. Die Agentur für Arbeit in Weiden hat deswegen unter dem Motto „Nachwuchskräfte aus dem Ausland gewinnen“ gemeinsam mit der Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) ein Pilot-Projekt mit der Regierung von El Salvador initiiert.

Es bietet exklusiv Arbeitgebern aus der Nordoberpfalz die Möglichkeit einen Teil des zukünftigen Fachpersonals im Elektronikbereich durch die sprachliche, theoretische und fachliche Ausbildung von jungen gut motivierten und vorgebildeten Menschen aus dem Ausland zu generieren.

Die Bewerber sehen ihre Zukunftsperspektive in Deutschland, haben bereits ein technisches Fachabitur im Bereich Elektro abgeschlossen und verfügen zudem über gute Sprachkenntnisse im B1 Bereich.

Anforderungen an den Arbeitgeber:

  • Mindestens 2 Azubis pro Unternehmen
  • Kooperationsbereitschaft mit anderen Projektunternehmen
  • Kostenübernahme von circa 8.500 € (Flug, Erstausstattung, …)
  • Ein fester Ansprechpartner für die Jugendlichen, ggf. Tutorenmodell
  • Erfahrung mit ausländischem Personal von Vorteil

Für interessierte Arbeitgeber bieten sich zahlreiche Projektvorteile wie die langfristige Sicherung von Fachkräften, Planungssicherheit und die Einsparung zeitlicher und anderweitiger finanzieller Ressourcen. Sie werden begleitet durch die ZAV und den Arbeitsgeberservice der Agentur für Arbeit in Weiden.

Weitere detaillierte Informationen zum Projekt erhalten sie vom Arbeitgeberservice in Weiden: Ansprechpartner: Richard Murr, Agentur für Arbeit Weiden, Tel. 0961 409 2241

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Frist für Führerschein-Umtausch endet bald

Posted: 31 May 2022 07:00 AM PDT

Alle Jahrgänge von 1953 bis 1958 sollten sich sputen. Sie haben nur noch bis zum 19. Juli Zeit ihren Führerschein umzutauschen. 

Die Frist ist bereits einmal verlängert worden. Also – falls noch nicht geschehen – schnell noch bis dahin ihren neuen Kartenführerschein bei der Führerscheinstelle beantragen.

Der Umtausch ist verpflichtend: Wer weiter mit seinem alten Pkw- oder Motorrad-Führerschein fährt und die Frist verstreichen lässt, riskiert ein Verwarnungsgeld in Höhe von 10 Euro.

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Langes Wochenende und Pfingstferien: Viele Staus erwartet

Posted: 31 May 2022 05:45 AM PDT

Es ist wenig verwunderlich: Die Corona-Reisebeschränkungen sind nahezu überall gefallen, die Menschen sehnen sich nach Urlaub. Entsprechend viel Reiseverkehr wird es zu Beginn der Pfingstferien geben. Das kostet Urlauber Zeit – nicht nur auf den Straßen.

Mit dem Beginn der Pfingstferien erwartet der Verkehrsclub ADAC zahlreiche Staus vor allem auch auf Bayerns Straßen. Die Reisewelle werde wohl wieder so stark wie vor der Corona-Pandemie, sagte ADAC-Verkehrsexperte Alexander Kreipl am Dienstag in München. Vor allem Ziele im Süden wie Italien oder Kroatien seien beliebt, was besonders zu Belastungen auf den Autobahnen um München und in Südbayern führen werde. Hinzu kämen voraussichtlich verstopfte Straßen in beliebten Ausflugsgebieten. Die Flughäfen wiederum warnten vor langen Schlangen an den Abfertigungsschaltern.

„Viele werden am Freitag gleich nach Schulende Richtung Süden starten und für Behinderungen sorgen“, prognostizierte Kreipl. Am Samstag folge dann eine zweite Welle, bevor am Pfingstmontag diejenigen zurückfahren, die nur das lange Wochenende zur Verfügung haben. Auch am Mittwoch vor Fronleichnam soll es voll werden, bevor zum Ende der bayerischen Pfingstferien die große Rückreisewelle am 18. und 19. Juni rollt.

In Bayern werden neben den Fernstraßen im Großraum München voraussichtlich die Autobahn 3 Regensburg – Passau, die A7 Ulm – Füssen und die A8 Ulm – München – Salzburg besonders voll werden. Auch auf der A9 Nürnberg – München, der A93 vom Inntaldreieck nach Kufstein und auf der A95 und der B2 von München nach Garmisch-Partenkirchen erwarten die Experten viele Staus.

Das gleiche gilt für die Brennerautobahn und die Tauernautobahn in Österreich, wo Baustellen für Behinderungen sorgen. Zudem dehnt Tirol seine Abfahrtssperren aus, so dass der Transitverkehr schon am Pfingstwochenende und am letzten Ferienwochenende bei Stau nicht mehr von den dortigen Autobahnen abfahren darf. Auch hat Tirol innerhalb der bayerischen Pfingstferien neun Tage mit Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn angekündigt, was regelmäßig lange Staus auf der A93 und sogar auf der A8 bis ins Münchner Umland zur Folge hat.

Neben Autofahrern müssen sich auch Flugreisende auf großen Andrang einstellen. Der Flughafen München etwa erwartet eine der stärksten Reisewellen des Jahres. Zwischen dem 3. und dem 19. Juni seien bislang knapp 15.000 Flüge geplant – das sind dreimal so viele Starts und Landungen wie in den Pfingstferien des vergangenen Jahres und fast wieder drei Viertel so viele wie im Vorkrisenjahr 2019. Passagiere sollten deshalb einen ausreichenden Zeitpuffer einplanen und circa zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal sein, hieß es.

Der Flughafen Nürnberg empfiehlt zwei Stunden; dort werden in den Ferien voraussichtlich 1800 Flüge angeboten. „Wir haben in den Ferien mit rund 240.000 Passagieren fast so viele Passagiere wie im gesamten Monat April“, verdeutlichte ein Sprecher den Ansturm. (dpa)

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US Army kündigt nächtliche Manöver an

Posted: 31 May 2022 04:42 AM PDT

Die US-Streitkräfte halten von 01. Juni bis 30. Juni wieder ein Manöver ab.

Schwerpunkt der Gefechtsübung sind Hubschrauberlandungen auf vorgegebenen Landungszonen, auch außerhalb militärischer Übungsplätze. Davon sind im Landkreis Amberg-Sulzbach die Gemeinden Ammerthal, Freihung, Illschwang, Kastl und Weigendorf sowie die Städte Hirschau und Schnaittenbach betroffen.

Für die Luftübung mit 25 Teilnehmern sind fünf Hubschrauber und fünf Radfahrzeuge vorgesehen. Die Übungen finden auch nachts statt. Die Bevölkerung wird um besondere Vorsicht gebeten.

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Arbeitslosigkeit in Bayern sinkt: Aber weniger als üblich

Posted: 31 May 2022 02:37 AM PDT

Auf dem Arbeitsmarkt in Bayern ist noch immer ein positiver Trend spürbar. Aber wie lange noch? Die Arbeitslosigkeit sank im Mai weniger als sonst üblich und der Ukraine-Krieg zeigt erste Folgen.

Die Arbeitslosigkeit ist in Bayern im Mai weiter gesunken, allerdings nicht so stark wie sonst in diesem Monat üblich. Auch die Folgen des Kriegs in der Ukraine wirken sich inzwischen auf den Arbeitsmarkt aus. Im Mai ging die Zahl der Menschen ohne Job im Vergleich zum Vormonat um 3,7 Prozent auf rund 209.600 zurück, wie die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 2,8 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lag die Arbeitslosigkeit zum Stichtag 12. Mai zwar um rund 22 Prozent niedriger. Der Mai 2021 sei aber noch stark von der Corona-Krise geprägt gewesen, erläuterte der stellvertretende Chef der Regionaldirektion Bayern, Klaus Beier. „Verglichen mit früheren Jahren, liegt die Arbeitslosigkeit noch immer leicht über dem Vorkrisenniveau.“

Die Nachfrage nach Arbeitskräften stieg im Mai nach Angaben der Regionaldirektion erneut an. Aktuell sind mehr als 157.000 offene Stellen im Freistaat gemeldet, im Mai kamen rund 30.000 neue dazu. „Auch Personengruppen wie beispielsweise Langzeitarbeitslose, Ältere und Schwerbehinderte finden derzeit vermehrt eine Beschäftigung“, sagte Beier. „Dennoch ist diese Entwicklung für einen Mai ein relativ schwacher Rückgang der Arbeitslosigkeit.“

Ein Grund sei, dass sich nun auch der Ukraine-Krieg auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar mache. Die Zahl der ukrainischen Arbeitslosen habe sich im Vergleich zum April auf 2345 fast verdoppelt. „Somit sind im Mai erstmalig Auswirkungen der ukrainischen Fluchtmigration auf die Arbeitsmarktzahlen zu erkennen“, erläuterte Beier.

Ab 1. Juni haben Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland Anspruch auf Grundsicherung. In Vorgriff darauf hätten die ersten Jobcenter bereits damit begonnen, geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer zu betreuen, sagte Beier. Dadurch habe es in einigen Regionen einen saisonuntypischen Anstieg oder geringeren Rückgang bei den Arbeitssuchenden in der Grundsicherung gegeben. Bei einigen wenigen Jobcentern lasse sich dieser Effekt auch bei den Arbeitslosen feststellen, sagte Beier.

Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs hinterließen dagegen nach Angaben von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft noch keine Schatten auf dem Arbeitsmarkt. Sollte der Krieg noch länger andauern, werde sich das jedoch mittelfristig ändern. Besonders belastend sei, dass der Krieg bereits jetzt die Preise für Energie und für Rohstoffe massiv nach oben treibe.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Bayern verzeichnete im Mai der Landkreis Eichstätt mit 1,4 Prozent. Am höchsten lag sie in der Stadt Schweinfurt mit 5,7 Prozent. (dpa)

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Die Toten Hosen machen „Alles aus Liebe“

Posted: 31 May 2022 01:34 AM PDT

Seit 40 Jahren ziehen die Toten Hosen ihr Punkrock-Ding durch. Live wollen es Campino & Co. ab Juni krachen lassen. Vorher gibt’s auf einem Album kleine Perlen, große Hits – und einige neue Songs.

Das Daumen-runter-Urteil mancher Fans der ersten Stunde ist fast so alt wie die Toten Hosen selbst.

Und es nervt Campino, deshalb nimmt er es auch gleich am Anfang eines neuen Songs aufs Korn: „Die Hosen sind kein Punkrock mehr – alle sagen das“, brüllt der Sänger nörgelnden Begleitern des Massenerfolgs seiner einst kleinen, räudigen Straßenköter-Truppe entgegen, die jetzt stolze 40 Jahre als Deutschpop-Unikat auf dem Buckel hat.

Noch reichlich Punk in petto

Danach verbindet Campino die persönliche Spitze gegen das gefühlt ewige „Mainstream“-Gemurre mit einem bissigen Text über „Fake News“ und Verschwörungsmythen: „Ein Hoch auf die Gerüchteküche/wer beweist mir, dass ich lüge“. Das mit einem hübschen Spaghettiwestern-Intro („3 Akkorde für ein Hallelujah!“) eingeleitete Lied zeigt: Doch, die Toten Hosen haben noch reichlich Punk-Rotz in petto.

„Alle sagen das“ ist eines von insgesamt sieben neuen Stücken auf einem opulenten Jubiläumsalbum zum 40. Band-Geburtstag in diesem Frühjahr, der ab Juni auch bei einer großen Tour gefeiert wird. Der Wut-Song gehört zu den Höhepunkten von „Alles aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen“, einer stark erweiterten Hit-Compilation zur erstaunlichen Karriere dieser aus Düsseldorfs Punk-Underground der frühen 80er steil emporgewachsenen Musiker.

„Es gab diese schöne, aggressive Melodie mit hohem Tempo, da hat sich die Thematik einfach angeboten“, erzählt Campino im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin über „Alle sagen das“. Denn dieses Geraune, diese Lügen gehen ihm gewaltig gegen den Strich: „Jeder kann doch inzwischen irgendeine Behauptung aufstellen und findet gleichzeitig im Internet eine dubiose Quelle, die das Angebliche bestätigt. Am Ende bleibt nur eine Riesenschreierei übrig.“

Andere neu geschriebene Lieder des als Vierfach-Vinyl-Box oder Doppel-CD veröffentlichten Albums sind eher augenzwinkernd politisch („Scheiss Wessis“) und fast schon punkschlagerhaft eingängig („Amore Felice“, „Teufel“). Oder sie spiegeln das aktuelle Selbstbild des würdevoll in die Jahre gekommenen Quintetts um Frontmann Andreas Frege alias Campino (59).

Der „Chaot in mir“ rebelliert weiter

Etwa das bestens zum Mitgrölen im Stadion geeignete „112“ („Wir sind bereit seit 40 Jahren/bleiben Sieger gegen die Zeit/an guten wie an schlechten Tagen/in uns nichts als Dankbarkeit“). Ja, fast schon demütig dankbar für die tollen Jahre und ihre treuen Fans ist sie wirklich, diese „Band, die euch der Himmel schickt“. Und auch ein bisschen trotzig – von wegen Altersmilde oder gar Spießigkeit, dagegen rebelliert immer noch der „Chaot in mir“ (Songtitel).

„Es ist eine Zusammenstellung von Liedern, die für uns wegweisend waren. Schlüsselmomente, die nicht nur am kommerziellen Erfolg gemessen werden können“, sagt Campino über das bewusst nicht chronologische Album. „Da sind auch kleine Perlen dabei, die uns als Band wichtig sind, aber natürlich auch die Stücke, die die Menschen so lieben. Das haben wir mit neuen Liedern angereichert.“

Fans der Frühphase müssen also nicht auf Sauf- und Funpunk-Lieder wie „Zehn kleine Jägermeister“, „Eisgekühlter Bommerlunder“ oder „Opel Gang“ verzichten. Große Hosen-Hits („Wünsch dir was“, „Hier kommt Alex“, „Tage wie diese“) stehen direkt neben dezidiert politischen, gesellschaftskritischen Songs („Willkommen in Deutschland“) oder sehr persönlichen („Draußen vor der Tür“, „Nur zu Besuch“).

Auch „Bayern“, das gegen einen gewissen Rekordmeister-Fußballverein ankläffende Lied von 1999 („Es kann so viel passieren/es kann so viel geschehen/nur eins weiß ich hundertprozentig/nie im Leben würde ich zu Bayern gehen“) findet in dieser Best-of-Hosen-Mixtur einen Ehrenplatz. „Es gehört einfach zu unserer Historie dazu. Ich bin da jetzt nicht sonderlich stolz darauf, aber einer musste das ja damals tun, so waren es halt wir“, sagt Campino – und präsentiert im Zoom-Interview sein breitestes Campino-Schelmenlachen.

Sie schauen von Spiel zu Spiel Richtung Zukunft

Meist spielt die Band in den 43 Tracks (punk)rockig mit Hochdruck, aber es bleibt bei einigen schönen, melancholischen Balladen auch Zeit zum Durchatmen. Ganz am Ende steht passenderweise „Schönen Gruß, auf Wiederseh’n“. In dem gut 30 Jahre alten Lied heißt es: „Darum sagen wir Auf Wiederseh’n/die Zeit mit euch war wunderschön/es ist wohl besser jetzt zu geh’n/wir können keine Tränen seh’n/schönen Gruß und Auf Wiederseh’n“.

40 Jahre – eine lange Zeit für eine Band, die aus dem Deutschpunk-Hobbykeller kam und anfangs nur ein bisschen Spaß haben wollte. Campino, Andreas von Holst (Gitarre), Michael Breitkopf (Gitarre), Andreas Meurer (Bass) und Vom Ritchie (Schlagzeug) sind äußerlich leicht verwittert, aber als Musiker, Songschreiber und Performer weiterhin sehr gut in Form. Was kann also jetzt noch kommen, wo der Frontmann doch im Juni auch schon die 60 erreicht?

Seit über zwei Jahrzehnten sei „unsere Mannschaftsaufstellung auf der Bühne immer dieselbe geblieben, und ich könnte mir auch keine andere vorstellen“, schreibt Campino in seinem sympathisch bescheidenen „Vorwort“ zum Album. Im dpa-Interview sagt er: „Es wird mit den Toten Hosen ja nicht ewig weitergehen – insofern ist das ein schöner Gedanke, dass wir das letzte Line-up sind.“

Er sei „derzeit sehr glücklich, die Stimmung zwischen uns ist gut, wir treffen uns regelmäßig zum Proben und werden auf jeden Fall bis zum Herbst gut beieinander sein. Was das Leben dann für uns bereit hält, weiß man nicht.“ Diesem vorsichtigen Ausblick fügt der glühende FC-Liverpool-Fan dann noch etwas Fußball-Sprech hinzu: „Also wollen wir lieber von Tag zu Tag denken, von Spiel zu Spiel, wenn man so möchte, und dann schauen, was am Ende dabei rauskommt.“

Das 43-Track-Album „Alles aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen“ von den Toten Hosen erscheint am Freitag (27.5.) als Vierfach-Vinyl-Box, Doppel-CD, Download und Stream bei JKP/Warner. (dpa)

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Wie Rauchen die Umwelt belastet

Posted: 31 May 2022 01:29 AM PDT

7000 giftige Chemikalien sind laut WHO in Tabakprodukten enthalten, die beim Wegwerfen in der Natur landen. Mit Millionen-Kosten für die Steuerzahler. Hierzulande steigt die Zahl der Raucher indes wieder.

Das Rauchen schadet laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt enorm.

Jedes Jahr kosteten Herstellung und Konsum von Tabak mehr als acht Millionen Menschenleben, 600 Millionen Bäume, 200.000 Hektar Land sowie 22 Milliarden Tonnen Wasser und setzten rund 84 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) frei, rechnet die WHO in einem neuen Bericht unter dem Titel „Tabak: Vergiftung unseres Planeten“ vor. Die CO2-Menge entspreche dem Ausstoß von etwa 17 Millionen benzinbetriebenen Autos jährlich.

Tabakprodukte enthielten über 7000 giftige Chemikalien, die beim Wegwerfen in die Umwelt gelangten, sagte Rüdiger Krech, Direktor für Gesundheitsförderung bei der WHO, zum heutigen Weltnichtrauchertag. Rund 4,5 Billionen Zigarettenfilter landen demnach jedes Jahr in Ozeanen und Flüssen, auf Bürgersteigen und Böden und an Stränden.

Kippen-Beseitigung kostet hierzulande 186 Millionen

Die Kosten für die Beseitigung weggeworfener Tabakerzeugnisse trügen fast immer die Steuerzahler und nicht die Industrie. Dies koste China jährlich etwa 2,6 Milliarden Dollar und Indien etwa 766 Millionen Dollar. Die Kosten für Deutschland belaufen sich laut Schätzung der WHO auf mehr als 200 Millionen Dollar (186 Millionen Euro).

Für WHO forderte Länder und Städte auf, die Industrie bei der Beseitigung der Tabakreste stärker in die Pflicht zu nehmen. Außerdem solle die Politik ein Verbot von Zigarettenfiltern in Betracht ziehen. Diese enthielten Mikroplastik und trügen stark zur Plastikverschmutzung bei. Ihr gesundheitlicher Nutzen sei hingegen nicht nachgewiesen, so die WHO.

Raucherquote in Deutschland steigt weiter

Der Anteil der Raucher in Deutschland steigt derweil weiter. Er liegt derzeit bei den Menschen über 14 Jahren bei fast 33 Prozent, wie aus der repräsentativen Langzeitstudie „Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“ (Debra) hervorgeht.

Vor der Corona-Pandemie (Ende 2019 und Anfang 2020) lag der Anteil der Raucherinnen und Raucher in der Bevölkerung ab 14 Jahren demnach noch bei etwa 26 bis 27 Prozent. Ende 2021 war die Quote dann schon auf 30,9 Prozent gestiegen. Es sei eine erschreckende Entwicklung, sagt der Epidemiologe und Debra-Leiter Daniel Kotz der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai.

Professor Kotz leitet an der Uni-Klinik Düsseldorf am Centre for Health and Society den Sucht-Forschungsschwerpunkt. Wahrscheinlich handele es sich bei der wieder steigenden Raucherquote allgemein um eine Auswirkung der Pandemie. Es sei eine sogenannte Corona-Spätfolge, dass die Leute vermehrt zu Tabakprodukten griffen.

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich des Weltnichtrauchertags mitgeteilt hatte, starben zuletzt – im Jahr 2020 – rund 75 500 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens. Die mit Abstand häufigste Todesursache dabei waren Krebserkrankungen. (dpa)

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