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Über die Hälfte der Menschen in der Oberpfalz geimpft Posted: 24 Jun 2021 07:59 AM PDT Die Oberpfalz setzt einen weiteren Meilenstein im Impffortschritt: Mit einer Quote von 50,9 Prozent (Stand: 23.06.) hat die Hälfte der Bevölkerung im Regierungsbezirk mittlerweile die erste Impfdosis erhalten. Das entspricht über 566.000 Erstimpfungen – durchgeführt in den Impfzentren, durch niedergelassene Ärzte, Betriebsärzte und in Kliniken. Die Quote bei den Zweitimpfungen holt deutlich auf und steigt auf 35,9 Prozent (rund 391.000 Zweitimpfungen). Das entspricht einem Drittel der Bevölkerung. Damit liegt die Oberpfalz weiterhin deutlich über dem bayerischen Landesdurchschnitt mit rund 48,7 Prozent Erst- und 32,0 Prozent Zweitimpfungen. ![]() This posting includes an audio/video/photo media file: Download Now |
Kompaktlader stürzt 4 Meter in die Tiefe Posted: 24 Jun 2021 07:20 AM PDT Bei Abbrucharbeiten im ehemaligen Kaufhaus Storg ist in Amberg am Donnerstag ein Kompaktlader durch ein Loch in der Betondecke vier Meter in die Tiefe gestürzt. Der Fahrer erlitt einen Armbruch und starke Prellungen am ganzen Körper. Der 31-jährige Maschinenführer hatte im 1. Obergeschoss Bauschuttdurch ein Loch ins Erdgeschoss gekippt. Dabei blieb er vermutlich mit der Schaufel der Baumaschine am Baustahl hängen. Der Kompaktlader wurde daraufhin komplett durch das Loch in die Tiefe gezogen und stürzte mit dem Fahrer ins Erdgeschoss. Das Gewerbeaufsichtsamt ermittelt nun den genauen Unfallhergang. Am Fahrzeug entstand ein Schaden von ca. 5.000 Euro. ![]() This posting includes an audio/video/photo media file: Download Now |
Pläne für das „Wohnquartier Turnerweg“ liegen im Rathaus aus Posted: 24 Jun 2021 07:18 AM PDT Die Stadt Weiden will auf den Flächen des „ehemaligen Turnerbundgeländes“ im Stadtteil Hammerweg eine nachhaltige Wohnbaulandentwicklung realisieren. Ca. 300 bis 350 Wohnungen sollen geschaffen werden, davon sollen bis zu etwa 30 Prozent als geförderter kommunaler Wohnungsbau verwirklicht werden. Aus dem Ergebnis eines Wettbewerbs ist ein städtebaulich anspruchsvoller Siegerentwurf entwickelt worden. Die Öffentlichkeit kann sich über die Auswirkungen des Projektes informieren. Der Entwurf des Bebauungsplans „Wohnquartier Turnerweg“ liegt bis einschließlich 23. Juli im Neuen Rathaus im Stadtplanungsamt aus. Eine Terminvereinbarung ist dafür erforderlich. Der Plan ist aber auch im Internet einsehbar. ![]() This posting includes an audio/video/photo media file: Download Now |
Aggressiver Bettler attackiert junge Frau Posted: 24 Jun 2021 05:09 AM PDT Ein bettelnder Mann soll eine Frau in Nürnberg beleidigt, geschubst und auf dem Boden liegend bespuckt haben. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurde die 26-Jährige am Vortag in der Innenstadt von einem Mann nach Geld gefragt. Als diese verneinte und weitergegangen sei, habe der Bettler ihr Beleidigungen hinterher gerufen. Die Frau habe den Mann zur Rede gestellt. Daraufhin wurde dieser nach Aussagen des Opfers sofort handgreiflich. Als die 26-Jährige zu Boden fiel, spuckte der Täter auf sie, beleidigte die Frau weiter und flüchtete anschließend, wie es weiter von der Polizei hieß. Die Frau wurde leicht verletzt. (dpa/lby) ![]() This posting includes an audio/video/photo media file: Download Now |
Lena Meyer-Landrut wurde „Geltungsangst“ bewusst Posted: 24 Jun 2021 04:59 AM PDT Um Lena Meyer-Landrut ist es zuletzt musikalisch etwas ruhig geworden. Die Corona-Zeit hat die Sängerin genutzt, um eine konstruktive Pause einzulegen. Sängerin Lena Meyer-Landrut (30, „Satellite”) muss sich an volle Straßen und Cafés erst noch gewöhnen. „Ich bin ehrlich gesagt etwas überfordert und fühle mich wie jemand, der zum ersten Mal in einen Freizeitpark kommt”, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin in den letzten eineinhalb Jahren ein bisschen zur Sozialphobikerin geworden und muss mich wirklich wieder an das normale Leben gewöhnen.” In der Corona-Zeit war es um die 30-Jährige musikalisch ruhig geworden. Sie habe die Zeit genutzt, um eine echte Pause einzulegen. „Mir ist in dieser Zeit bewusst geworden, wie sehr ich mich im Job unter Druck setze, abzuliefern und immer da zu sein. Ich habe dadurch einen inneren Stress verspürt, aber auch eine Geltungsangst. Dass ich irgendwann nicht mehr gewollt bin, mich keiner mehr hören will und ich irrelevant werde, wenn ich nicht verfügbar bin. Das ist eigentlich totaler Quatsch, aber das hat sich bei mir festgesetzt.“ Inzwischen hat die Sängerin ihren neuen Song „Strip“ veröffentlicht und die Kollektion ihres neuen Modelabels „A lot less“ präsentiert. Dafür hatte sie im brandenburgischen Zossen ein kleines Konzert im privaten Rahmen gegeben. (dpa)
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UN: Nachfrage nach Cannabis und Sedativa gestiegen Posted: 24 Jun 2021 04:45 AM PDT Die Drogenbehörde der Vereinten Nationen sieht erste Auswirkungen der Corona-Krise. Der wirtschaftliche Abschwung könnte langfristige Folgen auf Produktion und Nachfrage haben. Während der Corona-Pandemie sind nach UN-Angaben mehr Cannabis und Beruhigungsmittel konsumiert worden als zuvor. In einer Umfrage unter Gesundheitsexperten in 77 Ländern sei aus 66 Prozent der Länder eine häufigere Nutzung gemeldet worden, berichtete das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) am Donnerstag in Wien. Die Behörde geht in ihrem jährlichen Weltdrogenbericht davon aus, dass die Pandemie langfristige Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage von verbotenen Substanzen haben wird. Unabhängig von Covid-19 warnte das UNODC von immer mehr und immer billigerem Kokain in Europa. Wegen der Wirtschaftskrise, die von der Pandemie ausgelöst wurde, werde es zum Beispiel in Afghanistan immer attraktiver, Geld mit der Produktion von Opium zu verdienen, berichtete das UNODC. Demnach stieg dort die Anbaufläche im Vorjahr um 37 Prozent. Das Land entwickele sich außerdem zu einem wichtigen Amphetamin-Lieferanten in der Region. Auch Schulschließungen wegen der Pandemie haben demnach Auswirkungen. Aus Lateinamerika gebe es Berichte über kriminelle Gruppen, die Kinder für die Drogenproduktion rekrutierten, sagte UNODC-Chefanalystin Angela Me. Die UN-Behörde erwartet auch, dass die Krise die Nachfrage erhöhen wird. “Einige soziale und wirtschaftliche Faktoren wie Beschäftigung, Bildung oder Armut haben deutliche Auswirkungen auf Drogenabhängigkeit”, sagte Me. Wegen der Kontaktbeschränkungen wurden Partydrogen wie Kokain oder Ecstasy im Vorjahr weniger konsumiert. Das UNDOC erwartet jedoch in der Zukunft eine steigende Nachfrage nach Kokain in Europa. Verbrecherbanden mit Wurzeln in der Balkanregion würden spanischen und italienischen Gruppen zunehmend Konkurrenz beim Import aus Südamerika machen, hieß es. Die neuen Akteure arbeiten demnach teils ohne Zwischenhändler und beziehen das weiße Pulver direkt aus den Anden. Durch die veränderten Handelsrouten und den steigenden Wettbewerb kommt nicht nur mehr, sondern auch reineres Kokain nach Europa. Der Preis für pures Kokain verfalle, sagte UNODC-Analyst Thomas Pietschmann der Deutschen Presse-Agentur. “Somit wird das leistbarer.” Der Bericht nannte die Hafenstädte Antwerpen, Rotterdam, Hamburg und Valencia als wichtige Umschlagplätze. Abwasseranalysen würden besonders hohe Kokain-Werte in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und in westdeutschen Städten zeigen, sagte Pietschmann. Die UN-Drogenbehörde ist auch besorgt über globale Cannabis-Trends. Der Gehalt der psychoaktiven Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) in dieser Droge habe sich während der letzten zwanzig Jahre in den USA vervierfacht und in Europa verdreifacht. Obwohl THC zu psychischen Problemen führen könne, sei das Bewusstsein über die Gefahr in diesem Zeitraum stark gesunken, hieß es unter Verweis auf Studien unter Kindern und jungen Erwachsenen in westlichen Ländern. Laut den jüngsten verfügbaren Zahlen starben im Jahr 2019 eine halbe Million Menschen an den Folgen von Drogenkonsum. Mehr als die Hälfte der Todesfälle war auf Hepatitis zurückzuführen, die durch Injektionsnadeln übertragen werden kann. Die vielen Überdosis-Fälle mit Opioiden wie Fentanyl spielten ebenfalls eine wichtige Rolle, berichtete das UNODC. (dpa)
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Britney Spears fordert Ende von Vormundschaft Posted: 24 Jun 2021 04:33 AM PDT Dieser Auftritt von Britney Spears schockiert: per Telefon im Gericht erhebt die Sängerin schwere Vorwürfe gegen ihre Familie und Betreuer. Sie fordert das Ende ihrer fast 13-jährigen Vormundschaft. Popstar Britney Spears schüttet in einer emotionalen Gerichtsanhörung ihr Herz aus und macht ihrem Ärger Luft: “Ich bin traumatisiert”, sagte die Sängerin am Mittwoch in einer Telefonschalte, wie der US-Sender CNN und andere Medien berichteten. “Ich bin nicht glücklich, ich kann nicht schlafen. Ich bin so wütend, das ist verrückt. Und ich bin deprimiert. Ich weine jeden Tag.” In dem über 20 Minuten langen Redefluss stellte die 39-Jährige mehrfach klar, dass sie die seit 2008 bestehende Vormundschaft über ihre Person und ihre Finanzen satt ist. Dies sei Missbrauch, erklärte die Sängerin in der Anhörung vor Richterin Brenda Penny in Los Angeles. Sie wünsche das Ende der Vormundschaft. Sie fühle sich von ihrer Familie und von Managern ausgenutzt. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr Leben bestimmen. Zu dem Termin waren unter anderem Spears‘ geschiedene Eltern, Jamie und Lynne Spears, ihr Anwalt Sam Ingham und die vom Gericht bestellte Betreuerin Jodi Montgomery zugeschaltet. Im April hatte die Sängerin (“Baby One More Time”) die Anhörung beantragt. In dem Rechtsstreit um ihre Vormundschaft hatte sich Spears bis dahin selbst kaum öffentlich geäußert. Nachdem die Sängerin wegen beruflicher und privater Probleme psychisch zusammengebrochen war, hatte ein Gericht 2008 entschieden, ihrem Vater die Vormundschaft zu übertragen. Seither verwaltete James Spears das Vermögen und andere Anliegen seiner berühmten Tochter. 2019 trat der Vater aus gesundheitlichen kürzer, er verwaltete seither als Vormund nur noch das Vermögen seiner Tochter. Für deren persönliche Belange, darunter auch medizinische Entscheidungen, wurde Montgomery als Vormund eingesetzt. 2020 kam ein Finanztreuhänder dazu. Zuletzt hatte sich die Sängerin über ihren Anwalt bemüht, den Vater von seiner Vormundsrolle gänzlich zu entbinden. Bei der Anhörung am Mittwoch machte Spears nun erstmals ihre komplette Ablehnung der Vormundschaft deutlich. Am Telefon las Spears das mit heftigen Vorwürfen gegen ihre Familie und ihre Betreuer gespickte Statement ab. Sie wünsche sich, dass die ganze Welt die Wahrheit erfahre. Ihren Eltern warf sie Ausbeutung vor. Seit 13 Jahren würden sie von ihrem Geld profitieren und ihr Privatleben kontrollieren. Das Vermögen der Sängerin wird auf 60 Millionen Dollar geschätzt. Am liebsten würde sie ihre Familie verklagen, betonte Spears vor Gericht. Spears‘ zufolge wurde sie dazu gezwungen, Konzerte zu geben. Man habe sie zudem unter Druck gesetzt, das Medikament Lithium zu nehmen, obwohl sie sich danach schlecht gefühlt habe. Lithium wird zur Behandlung manischer Depressionen eingesetzt. Auch in ihrem Privatleben dürfe sie keine eigenen Entscheidungen treffen, lamentierte die Sängerin. Sie würde gerne heiraten und ein weiteres Kind bekommen, doch ihr sei nicht erlaubt worden, einen Arzt aufzusuchen, um ihre Spirale zur Empfängnisverhütung zu entfernen. Seit 2016 ist Spears mit dem Tänzer und Fitnesstrainer Sam Asghari befreundet. Aus ihrer 2007 geschiedenen Ehe mit Kevin Federline hat sie zwei Söhne im Alter von 14 und 15 Jahren. Besonders scharf griff Spears ihren 68-jährigen Vater an. “Er liebte es”, Macht über sie auszuüben. Sie sei unter der Vormundschaft wie eine Sklavin behandelt worden. Alle daran Beteiligten gehörten ins Gefängnis. Nach der Anhörung gab Jamie Spears über seine Anwältin Vivian Thoreen eine kurze Erklärung ab. “Es tut ihm leid, zu sehen, dass seine Tochter leidet und Schmerzen hat”, zitierte “Variety” aus der Mitteilung der Anwältin. „Mr. Spears liebt seine Tochter und vermisst sie sehr.“ Die nächste Gerichtsanhörung ist für Mitte Juli angesetzt. Zunächst wurde nicht bekannt, ob die Sängerin nun formell einen Antrag auf die Beendigung der Vormundschaft einreichen wollte. Eine Anfang Februar veröffentlichte Dokumentation der „New York Times“ über Spears‘ Leben unter der Vormundschaft ihres Vaters hatte heftige Diskussionen vor allem in den sozialen Netzwerken entfacht. Die Doku fragt unter anderem, ob jemand gleichzeitig ein weltweiter Superstar und eine kaum zurechnungsfähige Person sein könne, die unter Kontrolle gestellt gehört. Viele Prominente und Fans bekundeten unter dem Hashtag „#FreeBritney“ daraufhin ihre Unterstützung für die Sängerin. Dutzende Fans hatten sich am Mittwoch mit Postern und Protestschildern vor dem Gericht aufgestellt. Sänger Justin Timberlake (40), ein Ex-Freund von Spears, schrieb auf Twitter, dass er und seine Frau Jessica Biel der Sängerin ihre Liebe und „volle Unterstützung“ senden würden. „Wir hoffen, dass das Gericht und ihre Familie dies wieder in Ordnung bringen und sie leben lassen, wie sie es sich wünscht.“ Auch Popstar Mariah Carey bekundete ihre Unterstützung für ihre Kollegin. „Wir lieben dich Britney!!! Bleib stark“, schrieb die 51-Jährige auf Twitter. Sängerin Halsey (26) schrieb: „Ich bewundere ihren Mut, heute für sich selbst zu sprechen.“ (dpa) ![]() This posting includes an audio/video/photo media file: Download Now |
Ungeklärte Brände: Zwei Feuerwehrmänner in U-Haft Posted: 23 Jun 2021 11:58 PM PDT Nach mehreren Brandlegungen in Niederbayern und der Oberpfalz sitzen zwei Feuerwehrmänner in Untersuchungshaft. Am Montag hatte ein Zeuge neben der B8 im niederbayerischen Rain beobachtet, wie der Beifahrer eines Autos eine Hecke anzündete. Der Zeuge alarmierte die Polizei, teilte das Autokennzeichen mit und löschte das Feuer. Das Fahrzeug mit zwei tatverdächtigen Männern, 23 und 32 Jahre alt, wurde kurz darauf gestellt. Das Duo soll für weitere Brandlegungen und einem gefährlichen Eingriff in der Oberpfalz und Niederbayern in Frage kommen. So wurden z.B. vom 14. April bis 9. Mai im Bereich Mötzing im Landkreis Regensburg ca. 370 Heuballen angezündet. Insgesamt entstand bei den Taten ein Sachschaden im niedrigen fünfstelligen Eurobereich. Die beiden mutmaßlichen Brandleger sind Angehörige einer Freiwilligen Feuerwehr. ![]() This posting includes an audio/video/photo media file: Download Now |
Plakatsuche nach Täter: „Wer hat mich hier ermordet?“ Posted: 23 Jun 2021 11:55 PM PDT ![]() © Foto: Daniel Karmann/dpa Ein junger Mann wird brutal getötet und die Ermittler tappen auch ein Jahr danach im Dunkeln. Jetzt greifen sie zu einer außergewöhnlichen Methode: Das Opfer selbst appelliert per Plakat an den Täter. Bei Tage sieht die Stelle am Stadtrand von Bayreuth idyllisch aus. Ein Weg schlängelt sich neben Bäumen um einen Weiher herum, in der Nähe ist ein kleiner Bolzplatz, hinter einigen Hundert Metern Wiese sind die Häuser eines Vororts zu sehen. Nur ein Holzkreuz im hohen Gras am Wegesrand erinnert daran, dass hier ein brutales Verbrechen verübt wurde: Ein 24-Jähriger will nachts mit seinem Rad auf dem unbeleuchteten Weg nach Hause fahren, als er im Dunkeln angegriffen wird. Der mit einem Messer bewaffnete Täter bringt den jungen Mann um, „mit absolutem Tötungswillen“, wie es von der später eingerichteten „Soko Radweg“ heißt. Mehr als zehn Monate ist das her. Und auch heute wissen die Ermittler nicht, wer den Mann tötete und warum er sterben musste. Kontroverse Aktion – auch unter Ermittlern „Nichts bringt uns unseren Sohn zurück. Aber es wäre natürlich leichter, wenn man wüsste, warum das Ganze geschehen ist“, sagt der Vater des Opfers. Die Familie versuche, in den Alltag zurückzufinden. „Das gelingt stückweise. Aber es holt uns immer wieder ein“, sagt er. Mit der Hoffnung, Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, stimmen die Angehörigen einer ungewöhnlichen Ermittlungsmethode der Polizei zu: Seit 11. Juni steht etwas mehr als hundert Meter vom Tatort entfernt, neben einer viel befahrenen Straße, ein Plakat mit einem Foto des 24-Jährigen. Daneben steht der Satz: „Wer hat mich hier ermordet?“ Auch im Kreis der Ermittler sei die Aktion kontrovers diskutiert worden, sagt Alexander Czech, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Manche seien skeptisch angesichts der ungewohnten Methode gewesen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir sowas in ähnlicher Weise schon mal in Oberfranken hatten“, sagt er. Mit den klassischen Ermittlungsmethoden war man zuvor nicht zum Erfolg gekommen. Auch Hunderte Hinweise und eine Ausstrahlung in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ brachten die Ermittler nicht auf die heiße Spur. War der 24-Jährige ein Zufallsopfer? Fest steht, dass es in der Nacht vom 18. auf den 19. August 2020 keinen Kampf gab und dem Opfer nichts weggenommen wurde. Der grausame Verdacht: Den 24-Jährigen traf es vermutlich völlig zufällig. Der wohl männliche und ortskundige Täter habe sich anscheinend „ein für ihn austauschbares Opfer“ ausgesucht, heißt es von der Polizei. Eine Spur erhoffen sich die Ermittler außerdem von einem Hammerkopf, der neben der Leiche des Mannes gefunden wurde. Ein Zusammenhang mit der Tat sei aber nicht eindeutig geklärt. Das Plakat soll den Fall jetzt noch mal in Erinnerung rufen. „Es kann immer mal jemand dabei sein, der keine Zeitung liest“, sagt Polizeisprecher Czech. „Jeder noch so kleine Hinweis kann entscheidend sein.“ Neben der Zeugensuche kann der Satz aber noch anders interpretiert werden: Als klagende Anrede in Richtung Täter. Das Anliegen der Familie sei, dass der Fall für die Menschen in den Fokus rücke, die an der Stelle vorbeikämen, sagt der Vater. Zudem hoffe er – „auch wenn ich die Wahrscheinlichkeit für sehr gering halte“ – dass der Täter eventuell einen Anstoß bekomme, sich zu stellen. Er sei Pfarrer im Ruhestand und wisse, wie wichtig es für Menschen mit einem Schuldgefühl sei, mit dieser Schuld fertig zu werden, erzählt er. „Sich seiner Schuld zu stellen, kann nicht nur Erleichterung bedeuten, sondern auch einen eventuellen Heilungsprozess anstoßen“, sagt er. „Voraussetzung dafür ist allerdings, sich seiner Schuld auch bewusst zu sein.“ Welche Theorien ein Profiler hat Ein Profiler der Kriminalpolizei hatte im Januar zwei mögliche Täterprofile vorgestellt. Denkbar ist demnach, dass der Täter im Rahmen einer „psychischen Auffälligkeit“ handelte. Gefühle wie irrationale Angst und Verfolgungsideen hätten sein Handeln möglicherweise geleitet, heißt es von den Ermittlern. Medikamente würden bei solchen Personen oftmals nicht mehr oder unregelmäßig eingenommen, damit verbunden könnten Reizbarkeit und Aggression sein. Die zweite Theorie: Der Täter setzte mit der Tat eine Tötungsfantasie um. Das Bedürfnis zu töten sei eventuell durch Gewaltdarstellungen forciert worden. Häufig zeigten solche Täter eine hohe Affinität zu Waffen. „Gewalttaten treffen immer ins Urvertrauen“, sagt die Kriminalpsychologin Karoline Roshdi. Für Familie und Umfeld sei so eine Tat nie verständlich und könne traumatisch sein. Eine Aufklärung könne zumindest einige Fragen klären, wenn auch nie alle. Ein Prozess sei zwar auch belastend, könne aber helfen, wenn man einen Verantwortlichen habe und der zur Rechenschaft gezogen werden könne. „Eine Art Abschluss zu finden. Auch wenn dies natürlich nicht pauschal betrachtet werden kann“, sagt die Kriminalpsychologin. „Eine Aufklärung wäre sicher eine Erleichterung“, sagt auch der Vater. Ganz abschließen könne man nicht. „Aber es hälfe zumindest, alles einzuordnen.“ In Richtung des Täters sagt er: „Ich denke, er ist selber genug mit dem bestraft, was er getan hat. Und mit den Umständen, wegen denen er so geworden ist. Mir geht es nicht um die Bestrafung, sondern darum, dass derjenige jemandem anderen nicht mehr so etwas antun kann.“ (dpa/lby) ![]() This posting includes an audio/video/photo media file: Download Now |
„Nervenkrimi“: Goretzka rettet DFB-Elf ins EM-Achtelfinale Posted: 23 Jun 2021 11:48 PM PDT Das war verdammt knapp! Die deutsche Nationalmannschaft steht am Rande der nächsten Turnierblamage. Dann kommt Leon Goretzka ins Spiel – und rettet das Remis gegen Ungarn. Jetzt steht der Klassiker an. Joshua Kimmich freut sich auf den Mythos Wembley. Joachim Löw stand mit stoischer Miene am Spielfeldrand und schaute regungslos zu, wie sich seine Nationalspieler zur zögerlichen Ehrenrunde aufmachten. Manuel Neuer war einfach nur froh, dass der nächste blamable Vorrunden-K.o. gerade noch vermieden wurde. «Ich habe daran gedacht, dass es jetzt nicht vorbei sein kann. Man hat gesehen, dass wir es absolut noch nicht wollen», sagte der Kapitän. Keine Freudentänze, kein großer Jubel – nach dem Krimi von München herrschte bei der dank Leon Goretzkas spätem Treffer gerade so ins Achtelfinale der Fußball-EM geretteten DFB-Auswahl nur riesige Erleichterung. Beim 2:2 (0:1) gegen Außenseiter Ungarn schrammte Löw in seinem letzten Turnier an der nächsten großen Blamage vorbei – in Wembley muss sich die wankende deutsche Nationalmannschaft im Klassiker gegen England nun schon wieder ganz schnell steigern. „Die Moral war sensationell gut“, sagte Löw im ZDF. „Das war nichts für schwache Nerven. Am Ende muss man sagen: durch diese Gruppe durchzukommen, das war gut, und das war das Ziel.“ Kapitän Manuel Neuer sprach von einem „Nervenkrimi“, Matchwinner Goretzka war „natürlich überglücklich“. Das Spiel „war ganz, ganz schwierig“, sagte der Münchner. „Es sind viele Widerstände, gegen die man ankämpfen muss. Großartig, dass wir es geschafft haben vor eigenem Publikum.“ Ohne sein Tor in der 84. Minute hätten die ungarischen Treffer des Mainzers Adam Szalai (11.) und von Andras Schäfer (67.) nur drei Jahre nach dem WM-Desaster von Russland das nächste Vorrunden-Aus besiegelt und die Ära Löw hätte nach 15 Jahren ein klägliches Ende genommen. Den ersten Ausgleich von Kai Havertz (66.) hatten die Ungarn sofort gekontert, doch schlug Goretzka nach Vorarbeit von Jamal Musiala noch zu. „Gerade die Einwechselspieler, die kamen, das war nochmal entscheidend. Jamal über außen, Leon im Zentrum. Wahnsinn, dass die Spieler, die von Jogi Löw eingewechselt wurden, das Spiel entschieden haben“, sagte Neuer. Dennoch ist im Achtelfinale am 29. Juni beim Klassiker in Wembley gegen England eine enorme Leistungssteigerung notwendig. Sonst bleibt eine erneute Reise nach London zur Finalwoche im Juli reine Utopie. „Wir werden anders auftreten als heute, das kann man versprechen“, sagte Löw. Joshua Kimmich kommentierte die Klassiker-Paarung so: „Ja geil! Wir sind auf jeden Fall heiß.“ Auch Goretzka meinte: „Wir sind voller Selbstvertrauen.“ Löw hatte im Endspurt auf volle Offensive gesetzt und Thomas Müller Timo Werner, Kevin Volland und Debütant Jamal Musiala als Joker gebracht – die Rechnung ging gerade noch auf. Musiala als jüngster deutscher Turnierspieler leistete die Vorarbeit zu Goretzkas entscheidendem Treffer. Es regnete zwischenzeitlich heftig am Abend – wie beim „Wunder vom Bern“ vor 67 Jahren im WM-Finale gegen die Ungarn, was dem Mythos nach der Elf um Kapitän Fritz Walter zum Titel verholfen hatte. Löw stand in München nach dem Anpfiff in hellgrauer Regenjacke am Spielfeldrand. Der Bundestrainer sah zwar früh die erste gute Chance seiner offensiv eingestellten Mannschaft, als Joshua Kimmich, der wieder auf der rechten Seite spielte, aus kurzer Distanz Ungarns Nationaltorwart Peter Gulacsi von RB Leipzig prüfte (4.). Wenig später folgte aber eine Fehlerkette, die im Gruppenfinale einer EM nicht passieren darf. In der Rückwärtsbewegung agierten Toni Kroos und Robin Gosens viel zu passiv, beide verhinderten den langen Ball von Roland Sallai nicht, den Szalai stark gegen Mats Hummels und Matthias Ginter verwertete. Der dritte Rückstand im dritten Spiel – Deutschland war zu diesem Zeitpunkt ausgeschieden. In der Münchner EM-Arena sangen und grölten nur noch die ungarischen Fans, die hinter Neuers Tor ohne Abstand die Führung feierten. Regenbogenfahnen waren nach der Aufregung der vergangenen Tage um die Arenabeleuchtung im Stadion selten zu sehen, Neuer trug wie erwartet aber wieder seine bunte Kapitänsarmbinde. Der Bayern-Keeper trieb die Mannschaft an, lange Zeit vergeblich. Mit dem Gegentor kam die Angst. Die Aufgabe gegen den defensiv unbequemen Gegner wurde für die DFB-Auswahl immer schwieriger. In zurückgezogener 5-3-2-Aufstellung verteidigten die Ungarn das eigene Tor, in dem Gulacsi auch gegen Ginter sicher hielt, nachdem Hummels per Kopf nur die Latte getroffen hatte (21.). Serge Gnabry, Havertz und Leroy Sané, der den angeschlagenen Müller in der Startelf ersetzte, boten sich vorne kaum Räume. Zur Mitte der ersten Halbzeit erinnerte das Spiel an eine Handball-Partie um den ungarischen Strafraum. Löw wirkte an der Seitenlinie jedoch energielos, der Bundestrainer gab kaum einen Impuls von außen. Die DFB-Auswahl hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, schaffte es aber vor der Halbzeitpause viel zu selten in den Strafraum. „Die drei vorne müssen schauen, dass wir im Zentrum viel Wirbel machen“, hatte Löw kurz vor dem Spiel im ZDF gesagt und Sané „Weltklasse“ bescheinigt, wenn dieser seine Qualitäten abrufe. Der Münchner hatte es bei zwischenzeitlich stärker werdendem Regen aber weiterhin große Probleme, sich gegen die rigoros kämpfenden Ungarn in Szene zu setzen, die zudem bei Kontern gefährlich blieben. Der Abschluss von Havertz weit neben das Tor war bezeichnend für die erste Halbzeit (45.). Löw wartete mit in die Hüfte gestemmten Händen auf den Pausenpfiff. Zur zweiten Halbzeit nahm der Bundestrainer zunächst keine Veränderung vor. Während der Pause war zu sehen, wie er kurz mit Müller sprach. Die DFB-Auswahl versuchte weiterhin, mehr Druck zu entwickeln. Wieder Havertz kam zum Abschluss, den Gulacsi problemlos entschärfte (52.). Dann kam Goretzka für den nach einem Zusammenprall offenbar angeschlagenen Ilkay Gündogan (58.). Der Bayern-Profi ordnete sich offensiv hinter Havertz, Sané und Gnabry ein, Löw wechselte das System zur Viererkette. Gefährlich wurde es aber erst vor dem Tor von Neuer. Ein Freistoß von Sallai knallte an den deutschen Pfosten (62.), ehe sich die Ereignisse überschlugen. Zunächst erlöste Havertz die deutschen Fans mit seinem Kopfball zum bejubelten Ausgleich nach Vorlage von Hummels. Gulacsi sah schlecht aus beim deutschen Tor. Löw brachte in der folgenden Unterbrechung Werner für den Torschützen und Müller für Gnabry. Aber nur gut 15 Sekunden nach dem Wiederanstoß der Ungarn schauten die deutschen Fans wieder entsetzt aufs Spielfeld. Die schnelle Kombination der Ungarn schloss Schäfer gegen den herauseilenden Neuer zur erneuten Gästeführung ab. Goretzka sorgte kurz vor Schluss aber doch noch für grenzenlosen deutschen Jubel. (dpa) ![]() This posting includes an audio/video/photo media file: Download Now |
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