Liebe/r Leser/in, erinnern Sie sich an die Vorhersagen, Deutschland werde einen „heißen Herbst“ der Proteste erleben? Sozialforscher sagen, dass er ausgeblieben ist. Schuld sei unter anderem die politische Vereinnahmung des Unmuts. Außerdem informiert Sie unsere wöchentliche Nachrichtensammlung über Pfeilspitzen, die die Geschichte der Menschheit in neuem Licht erscheinen lassen, und über eine kommende Form der Darmkrebsvorsorge. Und abstimmen dürfen Sie auch. | Interessante Lektüreminuten mit uns wünscht Kurt-Martin Mayer Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Darmkrebsvorsorge auch für Junge | Pünktlich zum Darmkrebsmonat März hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das wichtigste Gremium im deutschen Gesundheitswesen, eine neue Vorsorgeuntersuchung für die Regelversorgung empfohlen. Sie richtet sich vor allem an junge Menschen, bei denen enge Familienmitglieder von Darmkrebs betroffen sind. Jährlich erkranken in Deutschland über 61.000 Menschen neu an Darmkrebs, rund zehn Prozent davon sind unter 50 Jahren. Bei einem Großteil gab es ein familiäres oder erbliches Risiko. Bislang beginnt die gesetzliche Vorsorge jedoch erst mit 50 Jahren. Mit der neuen Vorsorgeleistung sollen gezielt Patientinnen und Patienten ab 25 Jahren mit familiärem Risiko angesprochen werden. Für sie soll ein Test auf Blut im Stuhl alle zwei Jahre oder eine Darmspiegelung alle zehn Jahre Kassenleistung werden. Das Angebot war zuvor über das von der Felix Burda Stiftung initiierte Modellprojekt „Farkor“ erprobt worden. Zwischen 2017 und 2021 waren dafür in Bayern 26.000 Menschen von 25 bis 49 Jahren beim Arztbesuch auf ihre familiäre Darmkrebshistorie hin befragt worden. Bei 22,3 Prozent ergab sich daraus ein potenzielles Risiko. 2783 der Patientinnen und Patienten entschieden sich daraufhin für eine der beiden Vorsorgeuntersuchungen. Bei 287 wurden Vorstufen von Darmkrebs entdeckt. Ihr Durchschnittsalter lag bei 41,2 Jahren. Bei 76 weiteren Untersuchten wurden ein fortgeschrittenes Stadium und bei vier Betroffenen bereits Karzinome entdeckt. Ein Unterausschuss des G-BA wird nun prüfen, wie sich die Erkenntnisse aus dem Projekt in die bestehenden Richtlinien zur Darmkrebsvorsorge integrieren lassen. Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: Laufsteg der Mollusken | | Sieht sie nicht betörend aus, die Gepunktete Papierblasenschnecke auf diesem Bild? Dumm ist sie auch nicht. Ebenfalls nicht gerade groß, frisst sie winzige Ringelwürmer und nutzt deren Gifte, um sich gegen feindlich gesinnte Seesterne zu verteidigen. Oder vermag eher die Riesentiefseeauster zu entzücken, die dickhörnige Nacktschnecke, der Tigerschnegel oder gar die chilenische Stachelschnecke? Diese fünf Mollusken stehen jedenfalls zur Wahl zum „Internationalen Weichtier des Jahres 2023“. Die Angehörigen des nach den Gliederfüßern zweitgrößten Tierstamms des Planeten leben mehrheitlich im Meer. Zur Abstimmung lädt die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung bis zum 19. März auf dieser Internetseite ein. Der Gewinner-Art „winkt die Entschlüsselung ihrer gesamten Erbinformation“, so die Naturforscher. |
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| 2. Homo sapiens rüstete früh auf | Der moderne Mensch könnte 10.000 Jahre früher nach Europa gekommen sein als bislang angenommen, schreiben französische Forscher im Fachblatt „Science Advances“. In einer Höhle 150 Kilometer südlich von Lyon fanden die Archäologen erst Überbleibsel von einem Zahn und nun auch Hunderte kleiner Steinklingen, die sie auf ein Alter von 54.000 Jahren schätzen. Noch älter sind Steinspitzen aus Südafrika, die auf etwa 64.000 Jahre datiert werden. Die Abnutzungsspuren an den Artefakten sprechen für einen Einsatz als Pfeilspitzen – die fortschrittliche Waffe des Homo sapiens. Mit Pfeil und Bogen, so nimmt man an, behauptete er sich gegen den in Europa ansässigen Neandertaler. Die bisher frühesten Funde solcher Kampfwerkzeuge auf dem europäischen Kontinent sind maximal 45.000 Jahre alt. Ob die französischen Steinspitzen tatsächlich für eine wesentlich frühere Migration des Homo sapiens sprechen, kann erst durch weitere Entdeckungen belegt werden. Janina Schrupp, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Der heiße Herbst war lauwarm | Die Radikalisierungstendenz der Corona-Jahre 2020 und 2021 habe sich 2022 nicht fortgesetzt, meint das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung nach der systematischen Analyse von Protestereignissen und einer repräsentativen Befragung von rund 2800 Menschen im Dezember. Dabei hatten einige Akteure aufgrund von Energiekrise und steigenden Lebenshaltungskosten einen „heißen Herbst“ in Aussicht gestellt. Auch die Blockaden der „Letzten Generation“ ließen die Mehrheit offenbar eher kalt. Den Sozialforschern zufolge zeigten zwei Drittel der Befragten viel Verständnis für die Proteste gegen steigende Energiepreise. Bei den Unmutsbekundungen im Zusammenhang mit Corona habe das hingegen nur etwa jeder Vierte getan. Experimentelle Untersuchungen hätten aber ergeben, dass die Teilnahmebereitschaft an Protesten sinke, wenn sie von politischen Parteien mitorganisiert würden. Diesen, namentlich der Linken und der AfD, habe es 2022 an „Mobilisierungskraft“ gefehlt. Deren Schwäche „ist neben den Entlastungspaketen der Bundesregierung und der Überlagerung mit anderen Protestthemen ein zentraler Faktor für das Ausbleiben einer starken Protestwelle“, so das Wissenschaftszentrum. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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