noch nie gab es so viele Bundesministerinnen wie in der neuen Bundesregierung unter Olaf Scholz. Der hatte sich persönlich für Geschlechterparität stark gemacht. Doch ein hoher Frauenanteil garantiert noch keine gute Politik, kommentiert Hugo Müller-Vogg: „Fehlbesetzungen sollen sogar in reinen Männerwirtschaften nicht nur möglich sein – sie kommen auch dort vor.“ Wer geglaubt hatte, Karl Lauterbach werde künftig nicht mehr so oft in Talkshows auftauchen, weil er jetzt besseres zu tun hat, sieht sich getäuscht. Denn auch als neuer Gesundheitsminister war er gestern wieder einmal zu Gast bei Maybrit Illner. Zum Thema „Corona – neuer Minister, neue Sorgen?“ diskutierte er dort mit dem saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU), der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und der Physikerin Viola Priesemann. Dabei machte Lauterbach eine durchaus respektable Figur, findet Jonas Klimm, der die Sendung gesehen hat. US-Präsident Joe Biden will mit seinem „Summit for Democracy“ den Wettkampf zwischen demokratischen und autoritären Systemen zugunsten der Demokratie entscheiden. Doch von den 110 Staaten, die teilnehmen, können nur 69 als frei eingeschätzt werden. Ohnehin sind die westlichen Demokratien derzeit eher von innen als von außen bedroht, so unser Außenpolitikexperte Thomas Jäger. Die Hoffnung seiner Unterstützer, Julian Assange könnte bald ein Leben in Freiheit führen, ist vorerst zerstoben. Denn ein britisches Berufungsgericht hat die Entscheidung vom Januar gekippt, den Auslieferungsantrag der USA abzulehnen. Welches Schicksal Assange nun droht, ist unklar. Im Sommer dieses Jahres bekam Assange Besuch von seiner Verlobten Stella Morris und seinen beiden kleinen Söhnen. Morris sagte im Anschluss, die Haft treibe Assange in „tiefe Depression und Verzweiflung“. Assanges Zustand dürfte sich mit dem heutigen Urteil weiter verschlechtern. Annalena Baerbock hat heute ihren Antrittsbesuch in Polen absolviert. Dass es zwischen der Grünen-Außenministerin und ihrem Amtskollegen von der PiS-Partei nicht unbedingt funken würde, war ohnehin klar. Noch dazu standen heikle Themen wie die Migrationskrise an der weißrussischen Grenze, Reparationsforderungen und Rechtsstaatlichkeit auf der Tagesordnung. Thomas Dudek sagt, wie Baerbocks Aufenthalt in Warschau verlaufen ist. Noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Schauen Sie unbedingt auch am Wochenende auf www.cicero.de vorbei. Ich kann Ihnen nämlich ein tolles Programm versprechen! Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |