| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: BdB dringt auf Transformation mit marktwirtschaftlichen Mitteln Postbank erwägt kostenloses, digitales Konto Dax überspringt 20.000 Punkte Kukies rechnet nicht mehr mit Reform der Altersvorsorge Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| Herkenhoff: Wirtschaftswachstum als Grundlage für Klimaschutz Die privaten Banken in Deutschland haben heute ein Positionspapier zu Klimaschutz, Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Transformation vorgelegt. Darin plädieren sie für eine konsistente Politik, die Wachstum und Innovationen als Schlüssel begreift, um die Klimaziele zu erreichen. "Nur ein robustes Wirtschaftswachstum ermöglicht Innovationen und Investitionen in den Klimaschutz", erläuterte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, Heiner Herkenhoff (Foto), dazu heute. Ein Null-Wachstumsmodell oder "Degrowth-Ansatz" sei keine Lösung. "Wir können uns nicht in Richtung Klimaschutz schrumpfen", konstatierte er. Stattdessen sollten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die Marktwirtschaft als Motor der Transformation nutzen. "Die Transformation gelingt mit marktwirtschaftlichen Instrumenten wie der CO2-Bepreisung und klugen, konsistenten Rahmenbedingungen, ergänzte der Bankenverbands-Chef. Wesentlich dafür seien insbesondere private Investitionen. | |
Privatbanken leiten ihren Beitrag zu Pariser Klimazielen Die Banken würden nicht nur das Kapital bereitstellen, sie würden auch Klimarisiken managen und ihre Kunden bei der Transformation begleiten. "Wir leisten unseren Beitrag zu den Pariser Klimazielen. Dafür brauchen wir eine verlässliche und planbare Politik", mahnte Herkenhoff. Die ESG-Regulierung sollte so angepasst werden, dass sie Investitionen und Transition Finance erleichtere und nicht erschwere. Das aktuelle Sustainable-Finance-Regelwerk sei "zu komplex". Allerdings dürfe man bei aller Kritik am Umfang und Detaillierungsgrad der Regulierung das Ziel der nachhaltigen Transformation nicht aus den Augen verlieren. "Das Klima verhandelt nicht", unterstrich Herkenhoff. Die Hochwasser in Deutschland und Spanien zeigten deutlich, dass der Klimawandel gravierende Folgen habe. (Foto: picture alliance/dpa/BdB) | |
Postbank erwägt digitales Gratiskonto | Die Postbank denkt zur Gewinnung von Neukunden über ein gebührenfreies digitales Konto nach. "Im nächsten Jahr werden wir unsere Kontomodelle aktualisieren", sagte der für das Privatkundengeschäft von Deutscher Bank und Postbank zuständige Manager Dominik Hennen in einem heute veröffentlichten Interview mit dem Handelsblatt. "Bei der Gelegenheit werden wir auch ein ganz neues Kontomodell einführen, das sich an die Neobanken anlehnt." Dabei solle bei den Gebühren differenziert werden. "Und es wäre naheliegend, wenn der günstigste dieser modularen Bausteine gebührenfrei wäre", ergänzte Hennen. Von diesem Schritt erhoffe sich die Postbank zahlreiche Neukunden. (Foto: picture alliance/dpa/Marijan Murat) | | [handelsblatt.com – bezahlpflichtig] [yahoo.com] | | Leitindex Dax knackt 20.000-Punkte-Marke Der Dax hat erstmals in seiner Geschichte die 20.000-Punkte-Marke übersprungen. Angetrieben unter anderem von der Hoffnung auf weiter sinkende Leitzinsen in den USA und in der Eurozone kletterte der deutsche Leitindex heute zeitweise um 0,5 Prozent auf 20.038 Zähler. Börsianer sprachen von einer Jahresendrally, auch wenn die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten das Bild für deutsche Aktien im November zeitweise noch eingetrübt hatte. "Es hat diesmal lange gedauert, bis die große Wallstreet-Euphorie in Deutschland angekommen ist", sagte Thomas Altmann, Head of Portfoliomanagement bei QC Partners. | [tagesschau.de] [faz.net] | Umfrage: Deutsche sparen nicht mehr so viel für Wohneigentum Wegen der schwierigen Lage am Immobilienmarkt verliert das Sparziel Wohneigentum für viele Deutsche zunehmend an Bedeutung. Nur noch 33 Prozent sparten mit diesem Motiv, ergab eine heute veröffentlichte Umfrage des Verbandes der Privaten Bausparkassen. Dies seien 10,5 Prozentpunkte weniger als noch im Frühjahr und der stärkste Rückgang seit dem Frühjahr 2008. "Hohe Preise für Bestandsimmobilien und Neubauten sowie gestiegene Zinsen machen den Kauf für viele unerreichbar", erklärte Verbands-Hauptgeschäftsführer Christian König. Die Diskussionen über das Heizungsgesetz und die Grundsteuer verstärkten diese Verunsicherung. | [handelsblatt.com] [stern.de] | Misstrauensvotum gegen Barnier – Frankreichs Regierung vor dem Aus In Frankreich haben das rechte und linke Lager der Opposition Misstrauensvoten gegen Ministerpräsident Michel Barnier beantragt. Seine Minderheitsregierung steht damit nach rund drei Monaten im Amt vor dem Aus. Die rechtsnationale Partei Rassemblement National (RN) begründete den Vertrauensentzug mit ungenügenden Konzessionen bei der Gestaltung des Haushalts. Zuvor hatte Barnier von seinen verfassungsrechtlichen Befugnissen Gebrauch gemacht und ein Gesetz zur Finanzierung der Sozialversicherung ohne Abstimmung im Parlament durchgesetzt. | [zdf.de] [bloomberg.com] |
| | | | Kukies rechnet nicht mehr mit Reform der privaten Altersvorsorge Bundesfinanzminister Jörg Kukies (Foto) glaubt nicht an eine Umsetzung der geplanten Reform der privaten Altersvorsorge durch die verbliebene Koalitionsregierung. Die Wahrscheinlichkeit, das Gesetz mit allen Fristen noch durch den Bundestag und Bundesrat zu bringen, sei "sehr gering", sagte Kukies in einem heute veröffentlichten Interview. Dennoch sei eine solche Reform grundsätzlich wichtig, weil die Riester-Rente nicht ausreichend angenommen werde. Vor der Bundestagswahl am 23. Februar sollten die Bürger an mehreren Stellen entlastet werden, etwa durch eine Erhöhung des Kindergeldes und durch den Ausgleich der Kalten Progression, ergänzte er. (Foto: picture alliance/dpa/dpa Pool/Bernd von Jutrczenka) | [spiegel.de] [abendblatt.de – bezahlpflichtig] | Wegner: Reform der Schuldenbremse weiter notwendig | Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (Foto) hält eine Reform der Schuldenbremse weiterhin für geboten, eine schnelle Entscheidung darüber aber für unrealistisch. "Ich glaube ehrlicherweise nicht, dass es vor der Bundestagswahl noch zu einer nachhaltigen Reform der Schuldenbremse kommt – so viele Sitzungswochen sind es ja auch gar nicht mehr", sagte Wegner in einem heute publizierten Interview. "Ich glaube aber, dass die Notwendigkeit weiterhin besteht, die Schuldenbremse zu reformieren." Er sei aber "zuversichtlich, dass wir eine solche Reform bekommen", fügte der Berliner Regierungschef hinzu. (Foto: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka) | | [tagesspiegel.de] | EZB-Direktor Cipollone: Trump-Zölle können Inflation verringern |
Das Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Piero Cipollone (Foto), hat auf die Folgen der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump angedrohten Importzölle für die Währungsunion hingewiesen. Diese könnten sowohl das Wirtschaftswachstum, aber auch die Inflation in den 20 Mitgliedsländern senken, sagte Cipollone heute in Frankfurt. Demnach dürften US-Zölle die Wirtschaft schwächen, was sich aber in einem geringeren Verbrauch und damit in einem geringeren Druck auf die Preise niederschlagen werde. Zudem könnten chinesische Produzenten, die durch hohe Zölle vom US-Markt verdrängt werden, nach neuen Käufern suchen und ihre Produkte in Europa zu reduzierten Preisen verkaufen. (Foto: European Union 2024 – Source: EP) | | | [finanznachrichten.de] | | US-Notenbanker Williams erwartet weitere Zinssenkungen der Fed Der Präsident der Federal Reserve (Fed) Bank of New York, John Williams, geht davon aus, dass die US-Notenbank den Leitzins weiter senken wird. "Die Geldpolitik bleibt restriktiv, um die nachhaltige Rückkehr der Inflation zu unserem 2-Prozent-Ziel zu unterstützen", sagte Williams gestern in New York. Einen möglichen Zeitpunkt dafür nannte er nicht. Der Zinsentscheid werde von den Daten abhängen, betonte Williams. "Wenn wir in den letzten fünf Jahren etwas gelernt haben, dann, dass die Aussichten weiterhin sehr unsicher sind." Die US-Wirtschaft befinde sich in einer guten Lage und der Arbeitsmarkt sei stark. | [handelszeitung.ch] | Sutor wird neuer Chef der SaarLB Jochen Sutor wird vom 1. April 2025 an bei der Landesbank Saar (SaarLB) die Nachfolge für den dann ausscheidenden Vorstandsvorsitzenden Thomas Bretzger antreten. Das teilte das Institut gestern mit. Sutor sei zuvor unter anderem als Finanz- und Risikovorstand bei der niederländischen LeasePlan Corporation, als Kreditvorstand der Mercedes-Benz Bank sowie als Bereichsvorstand Finanzen bei der Commerzbank tätig gewesen. | [sr.de] [finanz-szene.de – bezahlpflichtig] | Thwaite sieht NatWest auf schnellem Weg zurück in Privatbesitz Die britische National Westminster Bank (NatWest) befindet sich nach Einschätzung ihres Chefs, Paul Thwaite, auf der Zielgeraden zu ihrer vollständigen Privatisierung. Der Ausstieg der britischen Regierung aus ihrer noch verbleibenden Beteiligung von knapp unter 11 Prozent an der Bank könnte bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2025 erfolgen und werde ein "großer Moment" sein, sagte Thwaite heute in London. Die damalige Royal Bank of Scotland (RBS) musste während der Finanzkrise mit 46 Milliarden Pfund (55,5 Milliarden Euro) staatlich gestützt werden. Thwaite kündigte zudem an, dass die NatWest Group nach einer Reihe von Investitionen in diesem Jahr "strategisch kongruente" und "finanziell überzeugende" Fusions- und Übernahmemöglichkeiten prüfen werde. | [reuters.com] [theguardian.com] |
Ihr wollt mehr über Cyber Resilience erfahren? Mehr dazu auch im neuen BSI-Lagebericht. Oder hier. [x.com] | | | Heiner Herkenhoff – Hauptgeschäftsführer Bundesverband deutscher Banken | Here's to a good start for Europe – for more competitiveness, sovereignty and resilience! This week, things finally got going in Brussels. It is good that the new European Commission is getting started. It is high time to face the geopolitical challenges. Europe must move from the sidelines of the international power game onto the playing field. [linkedin.com] |
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In Berlin findet im Bundestag eine Regierungsbefragung des Bundeskanzlers Olaf Scholz statt. – In Eschborn entscheidet die Deutsche Börse über mögliche Änderungen der Dax-Indizes. – In Brüssel äußert sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde bei einer Anhörung vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) des Europäischen Parlaments. – In Paris legt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre neue Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft vor. – In Washington veröffentlicht die US-Notenbank Fed ihren Konjunkturbericht (Beige Book). | Freibetrag steigt: Im Dezember bleibt Netto mehr übrig Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sich im Dezember auf etwas mehr Nettogehalt freuen – und das ganz ohne Gehaltserhöhung oder Weihnachtsgeld. Der Grund ist vielmehr eine rückwirkende Steuererleichterung, die der Bundesrat Ende November bewilligt hat. Wie sich das konkret im Geldbeutel auswirkt, lesen Sie hier: | [mz.de] | |