Lieber Leser, liebe Leserin Nach diesem Sommer ist wieder Zeit für Zyniker und Fatalisten: Die Bachforelle? Im Mittelland chancenlos. Die Äsche? Quasi eh schon ausgestorben. Würde man das ernst nehmen, wären nur zwei Schlüsse möglich: Entweder das Fischen gleich sein lassen oder alles fangen, so lange es noch möglich ist. Wenn die Äsche eh ausstirbt, wen kümmert’s dann, ob das jetzt oder in zehn Jahren der Fall ist? Zum guten Glück gibt es Kämpfer und Idealisten. Denn die sind heute gefragt und nicht etwa die «Realisten» die schulterzuckend zuschauen, wie alles vor die Hunde geht, weil ja die Evolution, die Natur oder wer auch immer für alles eine bestimmte Zeit vorgesehen hat. Dann haben wir in 40 Jahren noch Alet in unseren Flüssen und Hechte in unseren Seen und dazu einen prächtigen Kormoranbestand, alles prima selbstregulierend. Man darf gerne mal einen Witz machen. Und man kann sich über den Menschen beklagen, über die Eingriffe, die er seiner Umwelt zumutet. Aber sehen wir doch auch das Gute: Mit Engagement, Willen und Erfindergeist hat der Mensch schon wahre Wunderdinge vollbracht. Auf diesem Weg wird er auch die Rettung der Äsche, der Seeforelle, der Nase und vieler Arten mehr bewerkstelligen. Wie es mit der Äsche weitergehen könnte, damit befasst sich einer der unten angehängten Artikel. Ebenso was für fischereiliche Möglichkeiten sich im goldenen Herbst noch bieten, wenn die Äschenfischerei keine Option ist. Und dann noch die besorgniserregenden Fakten über das ungebremste Wachsen der Kormoranpopulation der Schweiz. Auch dieses Thema wird uns wohl noch länger beschäftigen. Aber jetzt genug davon, man soll auch mal einfach fischen gehen können! Dafür eignet sich kaum ein Fisch besser als der Hecht. Spannend und stark, robust und spektakulär; der Hecht ist unser «letzter Fisch ohne Probleme». In diesem Sinne wünsche ich euch eine goldene Herbstzeit und ab und zu mal einen kräftigen Ruck in der Rute. |