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| 15. April 2023 | | SZ am Wochenende | | Die wichtigsten Nachrichten, die besten Geschichten | |
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die düsteren Pandemie-Zeiten waren immerhin geeignet, um eine Küchenfertigkeit zu perfektionieren: das Schnellgericht. In meinem Haushalt waren zeitweise vier Personen zu versorgen, zwei Arbeitende, zwei Studierende, da musste es mittags schnell und effizient zugehen. Und vermutlich wurde nicht nur bei den Illingers häufig italienisch gekocht. Risotto und Pasta.
Eine Nudelversion, die für mich in der Kategorie âwenig Aufwand Â- viel Genussâ weit oben steht, ist die Pasta alla puttanesca. Woher der Name kommt (puttana bedeutet Hure), ist ein bisschen rätselhaft. Jedenfalls gibt es für diese wunderbare Pasta Dutzende von Rezepten, laut denen die Zutaten in komplexer Abfolge anzubraten und beizumengen sind. Tatsächlich geht es auch ganz simpel: Sardellen, Kapern, Oliven, Knoblauch werden in ungefähr gleicher Menge kleingehackt, dazu etwas Salz, Pfeffer und eine Chilischote. Anbraten, mit Tomaten-Polpa aufgieÃen, zehn Minuten einköcheln und auf die Nudeln damit. Tutto a posto. Manche mögen geriebenen Parmesan dazu, ich finde, das übertüncht die feine Komplexität. Ein bisschen Petersilie passt aber gut.
Hach, Italien und seine groÃartige Küchentradition. Tradition? An dieser Stelle quietschen die Bremsen, wenn Sie das Interview meiner Kollegin Francesca Polistina lesen, das sie mit Alberto Grandi geführt hat, einem Professor für Ernährungsgeschichte (SZ Plus). Laut Grandi ist die cucina italiana zwar groÃartig, aber mit der Tradition ist es nicht weit her.
Grandi, der aus der Emilia Romagna stammt und in Parma forscht, beides Epizentren italienischer Kulinarik, ist mit seinen Thesen nun selbst zum Mittelpunkt eines Bebens geworden, das ganz Italien erschüttert: Nicht mal die Spaghetti Bolognese seien ein Original, sagt der Wissenschaftler. Zwar gebe es ein altes Rezept dieses Namens, aber laut Accademia della Cucina wird dieses mit Thunfisch zubereitet. Und die Spaghetti alla Carbonara hätten vermutlich US-Truppen zusammengekocht, die 1944 in Rom eintrafen. Eier und Speck, typisch amerikanisch.
Beim Italiener umhüllt man sich ja gerne mit dem wohligen Gefühl, dass schon Dante so geschmaust hat und sogar Nero womöglich mit Trüffelravioli auf seinem Triclinium lag. Alles Quatsch, meint Grandi. Die Diskussion über Tradition und authentische Rezepte findet er âabsurdâ. Kulinarik lebe von Wandel und Innovation.
Einen Fall kultureller Innovation gibt es nun auch in Deutschland. Dabei geht es (natürlich) nicht um Kulinarik: Der Rhein bekommt eine neue Loreley-Statue, und es stellt sich die Frage, ob diese den Zorn der Kulturtraditionalisten ähnlich entfachen könnte wie Thunfisch in der Bolognese. Mein Kollege Willi Winkler berichtet. (SZ Plus)
Und mindestens so erbittert wie um Statuen und Spaghetti wird derzeit in den USA um einen historischen Mythos gestritten: die Schlacht von Alamo. Der Legende nach opferte 1836 ein Häuflein englischsprachiger Texaner im Kampf gegen übermächtige Mexikaner sein Leben für die Freiheit. Aber trug es sich so zu? Darüber zerkracht sich das eh schon gespaltene Amerika, berichtet Roman Deininger im Buch Zwei. (SZ Plus)
Mit diesen Zeilen verabschiede ich mich herzlich von Ihnen aus dem Kreis der Wochenend-Newsletter-Autoren. Vom Herbst an darf ich für Sie als Korrespondent aus Spanien und Portugal berichten. In Valencia gibt es übrigens Streit um das Originalrezept der Paella, aber dazu später mehr. Bleiben Sie uns und Ihrer SZ gewogen!
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Patrick Illinger
| | SZ am Wochenende |
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 | | | | Festnahme von Jack T.: Journalisten kamen dem FBI zuvor | | Reporter der New York Times waren schon da, als das FBI kam, um Jack T. festzunehmen, der als die mutmaÃliche Quelle der geleakten Geheimdienst-Dokumente gilt. Die Ermittler müssen sich fragen lassen: Wie kann es sein, dass die Presse den Sicherheitsbehörden voraus war? | | | |
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| | Deutschland beendet die Ãra der Atomenergie | | Mit Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland stellen die letzten drei deutschen Atomkraftwerke an diesem Samstag den Betrieb ein. Damit geht ein Kapitel deutscher Geschichte zu Ende, das von mehr handelt als einer Form der Stromerzeugung: Es erzählt von den VerheiÃungen technischen Fortschritts, vom Umgang mit Ãngsten und Risiken, vom Verhältnis zwischen Bürger, Staat und Wirtschaft. Und von einem politischen Zickzackkurs, wie ihn die Republik nie erlebt hat. | | | |
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| | Baerbock warnt vor Abhängigkeit von China | | Auf ihrer Auslandsreise in China erinnert die AuÃenministerin an die teuer bezahlte Energieabhängigkeit von Russland und warnt davor, den gleichen Fehler noch einmal zu machen. Teil der neuen China-Strategie der Bundesregierung werde deshalb auch die Minimierung von Risiken sein. Es gehe um die Reduzierung einseitiger Abhängigkeiten. | | | |
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| | Frankreich: Verfassungsrat billigt umstrittene Rentenreform von Macron | | Die Anhebung des gesetzlichen Rentenalters von 62 auf künftig 64 Jahre ist dem Urteil zufolge verfassungsgemäÃ. Zwar waren zuletzt immer weniger Menschen auf die StraÃe gegangen um gegen das umstrittene Gesetz zu demonstrieren, ob nach dem Urteil des Verfassungsrates aber Ruhe einkehrt, bleibt unklar. Am Freitagabend kam es in mehreren Städten erneut zu Protesten und Ausschreitungen. | | | | |
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| | Cyberangriff auf Rüstungskonzern Rheinmetall | | Die Störung betrifft nach Angaben des Düsseldorfer Unternehmens nicht das militärische Geschäft, sondern das zivile. Der Konzern ermittele derzeit das Schadensausmaà und stehe mit den zuständigen Behörden im engen Austausch, heiÃt es in einer Mitteilung. | | | | |
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| | Döpfners Traditionsbewusstsein | | Die geleakten Chatnachrichten, in denen sich der Chef des Springer-Verlages abfällig über Ostdeutsche äuÃert, sind nur die Fortführung einer langen Tradition im Hause Springer. Die Würde des Menschen anzutasten gehörte für Bild zum Geschäftsmodell, seit das Blatt 1952 auf den Markt kam. | | | |
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