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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
heute soll es an dieser Stelle einen Hörtipp geben. Handelsexperte Gerrit Heinemann ist ja ohnehin ein Freund klarer Worte, doch in dem Format NextTalk habe ich erstmals eine so deutliche Aussage zum stationären Handel gehört. Heinemann sagt in der wirklich spannenden Diskussion klar, dass der inhabergeführte Einzelhandel im Non-Food-Bereich vollständig verschwinden wird. Und der Mann begründet das auch noch sehr schlüssig. Hören Sie mal rein!
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
Corona-bedingt erlebt der Einzelhandel seit März unruhige Zeiten. Auch wenn Lebensmittelgeschäfte nicht vom Lockdown betroffen waren, so stieg die Nachfrage nach dem Onlinekauf von Lebensmitteln doch rapide an. Und so erlebt eFood seit März einen Boom und hat sich in wenigen Monaten so schnell weiterentwickelt wie zuvor in mehreren Jahren. Wohl kaum ein anderes Unternehmen in Deutschland forciert den Trend so wie REWE und hat in kürzester Zeit hunderte neue Abholstationen für Online-Bestellungen hochgezogen.
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Unsere News des Tages:
Kollege Heinz-Roger Dohms ist aber auch ein Spielverderber. Die Ankündigung über die Anbindung neuer Händler von Bezahldienst Paydirekt kontert er gleich mit einer weniger erfreulichen Neuigkeit. So weist er darauf hin, dass viele von Paydirekt genannten Händler gar nicht unmittelbar mit dem Dienst zusammenarbeiten. Sie sind nur mittelbar angebunden, weil sie etwa über einen Marktplatz verkaufen. 7.000 davon sind über Rakuten verbunden. Und dieses Angebot wird bekanntlich eingestellt. Somit könnte auch die Zahl der Händler von über 10.000 auf nur noch 3.500 sinken.
Und noch mal Professor Heinemann: Im Zusammenhang mit lokalen Marktplätzen lässt er den Satz fallen: “Analoge Händler, die sterben wollen, sollte niemand hindern.” Damit geht er auf die Unternehmen ein, die nicht davon zu überzeugen waren, sich der Ebay-City Mönchengladbach anzuschließen oder länger dabei zu bleiben. Eine kritische Auseinandersetzung des Themas kommt zu dem Schluss, dass solche Marktplätze kein Weg sind, sterbende Innenstädte zu retten. Lokale Händler sollten sich stattdessen überregionalen Plattformen anschließen.
Der Schuhhändler Görtz hat im Kaufhaus Klingenthal in Paderborn eine neue Filiale eröffnet. Auf rund 400 Quadratmetern Verkaufsfläche präsentiert das Unternehmen Schuhe und Accessoires für Männer und Frauen. Bei der Neueröffnung handelt es sich eigentlich um einen Neustart. Bereits vor der Wiedereröffnung war Görtz im Kaufhaus vertreten und ist jetzt mit acht Mitarbeitern wieder zurück.
Bis 2023 will die Modekette Adler auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs zurückkehren. Um das Ziel zu erreichen, wurde das Projekt “New Adler” gestartet, in dessen Rahmen das stationäre und Online-Geschäfts ausgebaut werden sollen. Insbesondere der E-Commerce, bessere Datennutzung und KI sollen die angestrebte Entwicklung befeuern. Konkrete Ziele werden auch genannt. Der Konzernumsatz soll bis 2023 auf 560 Mio. Euro steigen (500 Mio. stationär, 60 Mio. online). 2019 lag der E-Commerce-Umsatz bei 10 Mio. Euro. Adler betreibt derzeit 172 Modemärkte, davon 143 in Deutschland.
Eine im Auftrag von Tiefkühlanbieter Eismann in Kooperation mit dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) durchgeführte Befragung zeigt, dass 30 Prozent der Deutschen im Juli und August Gemüse, Fisch und Co zur Lieferung bestellt haben. Im September des vergangenen Jahres, also vor Ausbruch der Pandemie, waren es 22 Prozent. Für die Studie “Was Verbraucher von Lebensmittel-Lieferungen halten” wurden 1.000 Personen repräsentativ befragt. Dabei hat sich der Anteil derer verdoppelt, die regelmäßig bestellen. Und auch bisherige regelmäßige Besteller haben ihr Volumen aufgestockt. Somit sieht die Studie ein nachhaltiges Wachstum bei Lebensmittellieferangeboten auch in Zukunft.
Die US-Kette Macy’s bereitet sich auf ein Weihnachtsgeschäft unter dem Vorzeichen der Pandemie vor. Dazu gehört auch, dass man den Kunden erstmals taggleiche Lieferungen bzw. Zustellung am nächsten Werktag anbieten will. Einen Mindestbestellwert wird es nicht geben. Kooperationspartner für die Auslieferung ist DoorDash.
Und nochmal Lieferungen: Im koreanischen Seoul arbeiten die Convenience-Kette CU und der lokale Lieferdienst MG Playing zusammen. Bestellte Produkte werden testweise in einem Umkreis von einem Kilometer zu Fuß zugestellt. Dies betrifft alle Bestellungen, die über die Yogiyo-App aufgegeben werden. Sollte kein Zusteller verfügbar sein, wird die Bestellung per Motorrad ausgeliefert.
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