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Der tschechische Staatspräsident, Petr Pavel, will die Kritik an bestimmten Drohnenlieferungen in die Ukraine schnell und transparent untersuchen lassen und die Ergebnisse dann veröffentlichen. Dies kündigte er am Sonntag in einer Diskussionssendung im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (ČT) an. Er bezog sich auf eine Mitteilung der Verteidigungsministerin Jana Černochová (Bürgerdemokraten), nach der die Strafverfolgungsbehörden sich mit verdächtigen Drohnenlieferungen aus Tschechien in die Ukraine befassen. Dabei geht es unter anderem um den Missbrauch von Diplomatiepässen und eventuelle illegale Lieferung durch tschechische Soldaten.
Pavel lehnte es ab, die Causa über die Medien zu diskutieren. Vielmehr wolle er in der kommenden Woche mit Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) darüber beraten. Eine Besprechung mit Černochová ziehe er für die Woche darauf in Betracht, so das Staatsoberhaupt.
Angesprochen auf das einberufene Treffen der wichtigsten EU-Staats- und Regierungschefs, die der französische Präsident Emmanuel Macron für Montag nach Paris eingeladen hat, wiederholte Pavel seinen Standpunkt, dass Europa in eventuelle Friedensverhandlungen für die Ukraine einbezogen werden und vorher seine Position abstimmen müsse. Auf die Frage, ob Tschechien bei dem Treffen in Paris dabei sein werde, sagte der Präsident, dass es sich nach seinen Informationen nicht um einen offiziellen Gipfel handle, sondern um eine Beratung eines Teils der Mitgliedsstaaten. Er verstehe die Forderungen der USA so, dass am Verhandlungstisch keine allzu große Zahl von Personen sitzen solle, da eine Einigung sonst sehr schwierig wäre, so Pavel.
Der tschechische Außenminister, Jan Lipavský (parteilos), ist am Rande der Sicherheitskonferenz in München mit seinem chinesischen Amtskollegen, Wang Yi, zusammengetroffen. Beide Diplomaten hätten die weltweite Sicherheitslage im Kontext der Aggression Russlands gegen die Ukraine diskutiert, informierte Lipavský anschließend. Er habe klar betont, dass die Invasion Russlands globale Auswirkungen habe, so der tschechische Minister.
China positioniert sich nicht klar gegen das Vorgehen Russlands, sondern unterstützt dessen Machthaber Wladimir Putin indirekt. Dies ist ein Grund, warum die Beziehungen mit Tschechien derzeit angespannt sind. Er habe mit Wang Yi aber auch die praktische Zusammenarbeit ihrer beiden Länder besprochen, ergänzte Lipavský. Dabei sei es auch um die Folgen der Handelszölle gegangen, die die USA kürzlich eingeführt haben.
Ein Preiskrieg zwischen der EU und den USA müsse durch Verhandlungen hinter den Kulissen verhindert werden, meint der tschechische Vizepremier und Minister für Arbeit und Soziales, Marian Jurečka (Christdemokraten). Solche Verhandlungen würden bereits seit Ende letzten Jahres geführt, als Donald Trump als Sieger aus den US-Wahlen hervorging, erläuterte Jurečka am Sonntag in einer Diskussionssendung im Privatfernsehsender CNN Prima News.
Angesichts der Zollpolitik der USA erwähnte der Minister etwa die Möglichkeit, im Gegenzug die Zölle auf die Dienstleistungen großer europäischer Firmen anzuheben. Er merkte an, dass Europa im Hinblick auf den Export eine stärkere Bilanz als die USA habe. Im Hinblick auf die Dienstleistungen sei dies aber umgekehrt.
Vor dem Erzbischöflichem Palais im Prager Burgviertel sind am Sonntag mehrere Hundert Menschen zusammenzukommen, um auf das Problem des sexuellen Missbrauchs in der Kirche aufmerksam zu machen. Die „Initiative für eine reine Kirche“ forderte den Rücktritt des Prager Erzbischofs Jan Graubner sowie den Ratifizierungsstopp des Vatikanvertrags. Graubner sei für die aktuelle Situation in der Kirche mitverantwortlich, hieß es von den Rednern. Die hohen Kirchenvertreter würden sexuellen Missbrauch in der Institution decken.
Die tschechische Bischofskonferenz (ČBK) hat im Januar die Einrichtung eines Rats für Prävention und Schutz vor Missbrauch beschlossen. Parallel dazu soll auch ein Zentrum gegen Gewalt und Missbrauch in der Kirche eingerichtet werden.
Bei der diesjährigen Buchmesse „Svět knihy“ (Welt des Buches) in Prag wird die Kultur Portugals im Mittelpunkt stehen. Der 30. Jahrgang wird als Motto ein Zitat des portugiesischen Dichters Ricardo Reis tragen, nämlich „30! Energie mládí – moudrost knih“ (Die Energie der Jugend – Die Weisheit der Bücher). Wie eine Sprecherin gegenüber der Presseagentur ČTK ausführte, habe das Festival mit diesem Jubiläum nun eine Reife erreicht, mit der die Rolle als Brückenbauer für eine neue Generation erfüllt werden könne.
Die Buchschau findet vom 15. bis 18. Mai auf dem Messegelände in Prag–Holešovice statt. Der Jiří-Theiner-Preis zur Unterstützung der Meinungsfreiheit geht in diesem Jahr an den französisch-algerischen Schriftsteller Boualem Sansal, der seit November in Algerien inhaftiert ist, weil er die dortige politische Führung öffentlich kritisiert hatte.
Am Montag ist es in Tschechien verbreitet freundlich. Nur in Westböhmen und Schlesien ist es am Morgen eher bedeckt, und es kann leicht schneien. Tagesüber ziehen auch im Rest des Landes mitunter mehr Wolken auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -3 bis +1 Grad, in Höhenlagen ab 1000 Metern bei -7 Grad.
Anfang April werden in Tschechien wieder die Musikpreise Anděl (Engel) vergeben, es sind die wichtigsten Branchenauszeichnungen hierzulande. Auch das Symphonieorchester des Tschechischen Rundfunks (SOČR) ist nominiert – und das sogar dreimal.
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