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Europa muss nach Ansicht des tschechischen Staatspräsidenten, Petr Pavel, Teil der Ukraine-Friedensverhandlungen sein. Es müsse zuvor aber selbst eine gemeinsame Position definieren und diese dann mit der Ukraine und den USA koordinieren. Dies sagte Pavel am Samstag in der Debatte auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Zugleich dürfe Europa nicht zulassen, dass über die Ukraine ohne die Ukraine verhandelt werde. Genau dies habe Tschechien in der Vergangenheit erlebt, fuhr das Staatsoberhaupt fort in Anspielung auf das Münchner Abkommen von 1938.
Die Friedensverhandlungen zur Ukraine seien an einem Wendepunkt angelangt, so Pavel weiter. Europa müsse nun beweisen, dass es Verantwortung übernehmen könne. Der Präsident nimmt seit Freitag an der Münchner Sicherheitskonferenz teil. Am Rande hat er sich bereits mit dem US-amerikanischen Ukraine-Beauftragten, Keith Kellogg, getroffen sowie mit dem deutschen Oppositionsführer und CDU/CSU-Kanzlerkandidaten, Friedrich Merz. Bei der Konferenz ist Tschechien zudem durch Außenminister Jan Lipavský (parteilos) vertreten.
Tschechien ist sich mit Deutschland absolut einig über die weiterhin bestehende Notwendigkeit, der Ukraine zu helfen, und dies sowohl mit dem aktuellen Kanzler, Olaf Scholz (SPD), als auch mit dessen möglichem Nachfolger Friedrich Merz (CDU/CSU). Dies sagte der tschechische Staatspräsident, Petr Pavel, am Samstag, nachdem er sich am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz mit Merz getroffen hatte. Das Gespräch sei außergewöhnlich offen und sachlich gewesen, fügte Pavel an.
Beide Politiker haben demnach auch über das Thema Kernkraft diskutiert. Die CDU/CSU steht kritisch zum Atomausstieg Deutschlands. Dies könnte bedeuten, dass sich diesbezüglich ein weiteres Feld für eine Zusammenarbeit anbiete, kommentierte Petr Pavel.
Bei den diesjährigen Parlamentswahlen in Tschechien wird bei den Piraten ihr Parteichef Zdeněk Hřib auf Platz eins der Kandidatenliste stehen. Er setzte sich am Samstag beim landesweiten Parteiforum durch, bei dem der Spitzenkandidat gewählt wurde.
Kandidiert hatte zudem die Senatorin Adéla Šípová. Da nur Hřib in der ersten Runde mit 492 von insgesamt 643 abgegebenen Stimmen die nötige Mehrheit von über 50 Prozent einfuhr, war keine zweite Abstimmungsrunde nötig. Er wolle sich in seinem Wahlkreis in Prag aufstellen lassen, informierte Hřib, der im Magistrat auch stellvertretender Oberbürgermeister ist.
Die Wahlen zum tschechischen Abgeordnetenhaus finden im Herbst dieses Jahres statt.
Die scheidende Vorsitzende der tschechischen Akademie der Wissenschaften (AdW), Eva Zažímalová, bewertet ihre achtjährige Arbeit in dieser Funktion vor allem als eine Zeit des Krisenmanagements, das den Raum für eine konzeptionelle Weiterentwicklung der Institution eingeschränkt habe. In einem Interview für die Presseagentur ČTK führte Zažímalová aus, die AdW sei betroffen gewesen von der Corona-Pandemie, vom Krieg in der Ukraine, von der Energiekrise und auch vom Konflikt in Israel. Dies habe sich auf die Zusammenarbeit mit wichtigen Wissenschaftspartnern ausgewirkt.
Dennoch sei es gelungen, den Etat für die AdW stabil zu halten, betont die Vorsitzende. Eine der wichtigsten Herausforderungen für die Leitung der Institution seien eben die jährlichen Haushaltsverhandlungen. Seit ihrem ersten Amtsjahr 2017 bis 2023 habe sich die finanzielle Grundlage der AdW um mehr als 50 Prozent erhöht, was der kumulativen Inflation in diesem Zeitraum entspreche, so die Chefin.
Zažímalová wird im März nach zwei vierjährigen Amtszeiten von dem Physiker Radomír Pánek abgelöst.
Tschechien ist das Land mit dem weltweit dritthöchsten Risiko für Cyberangriffe und Onlinebetrug. Höher ist es nur in der Slowakei und in Vietnam. Dies führt das IT-Sicherheitsunternehmen Gen Digital in seinem Bericht für das vierte Quartal 2024 an. Zu Gen Digital gehören etwa die Programme Avast, AVG oder Norton.
Demnach kommt es hierzulande häufig zum Betrug auf Datingplattformen. Fälle von Social ingeneering, bei dem den Internetnutzern sensible Daten entlockt werden, machten in Tschechien 86 Prozent aller blockierten Angriffe aus, so der Bericht. Weiter heißt es, ein sensibler Bereich für Cyberkriminalität seien die sozialen Netzwerke. An erster Stelle stand Ende vergangenen Jahres Facebook, auf das sich Gen Digital zufolge 56 Prozent aller identifizierten Gefahren bezogen.
In Prag sind am Freitagabend die Jindřich-Chalupecký-Preise für junge bildende Künstler vergeben worden. Die diesjährigen Laureaten sind die Malerinnen Barbora Lungová und Karolína Rossi sowie der Keramikkünstler Dominik Adamec.
Wie die Presseagentur ČTK berichtet, hätten bei dieser Bewerbungsrunde die Themen Ökologie, Feminismus sowie die Reflektion aktueller globaler Krisen und Konflikte überwogen. So hob die internationale Jury etwa bei dem Werk von Lungová die thematische Verbindung der Kultur sexueller Minderheiten mit der Biodiversität hervor. Daneben wurde in der Begründung der Auszeichnung für Adamec betont, dass er sich nicht durch die wissenschaftliche Einteilung der Organismen begrenzen ließe und seine Skulpturen eine Kombination von Humor, theoretischer Tiefe und Gefühl aufwiesen.
Der Wettbewerb war 1990 durch eine gemeinsame Initiative des damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Václav Havel und der Künstler Jiří Kolář und Theodor Pištěk ins Leben gerufen worden. Im vergangenen Jahr wurde die Altersgrenze von 35 Jahren für die Preisträger aufgehoben.
Am Sonntag ist es in Tschechien verbreitet bewölkt, vereinzelt zeigt sich aber auch die Sonne. Vor allem im Norden und Nordosten des Landes gibt es örtlich schwache Schneeschauer. Zum Abend hin nimmt die Bewölkung ab, und dies vor allem in Mähren. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -3 bis +1 Grad, in Höhenlagen ab 1000 Metern bei -7 Grad.
Vor etwa 100 Jahren waren rund zehn Prozent der Bewohner von Pilsen Deutsche. Über die Spuren der deutschen Minderheit in der Stadt hat Radio Prag International mit dem Hochschuldozenten Christoph Mauerer gesprochen.
Vor 100 Jahren wurde der tschechoslowakische PEN-Klub gegründet. An der Spitze des Schriftstellerverbandes stand damals der Autor Karel Čapek. Später folgen ihm andere bekannte Literaturen nach, darunter Ivan Klíma und Jiří Stránský.
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