Wer kennt es nicht, das Gefühl? Jetzt wird es zu viel, jetzt muss ich mal abtauchen. Was in jedem Beruf passieren kann, gehört für die Präsidenten der Schweizer Parteien fast schon zur Jobbeschreibung. Wer Parteichef ist, verdient wenig, muss dafür aber sieben Tage die Woche verfügbar ein. Die schnelle neue Social-Media-Welt lässt die Belastung zusätzlich steigen.
Darüber reden vor allem Männer, die gegen aussen stark wirken wollen, nicht so gern. Anders Gerhard Pfister. Der Mitte-Präsident erzählt meinem Kollegen Othmar von Matt, er habe sich im Kloster Disentis eine Auszeit genommen: «Nach dem Wahljahr und dem Endspurt für die beiden Initiativen musste ich zur Ruhe kommen.»
Auch Thierry Burkart (FDP) und Cédric Wermuth (SP) berichten von Phasen der Überlastung. Brauchen wir Mitleid zu haben mit den exponierten Politikern, die ihren Job ja freiwillig ausüben? Nein. Aber Respekt darf man ihnen entgegenbringen – im Milizsystem Schweiz kommt dem Amt des Parteichefs grosse Bedeutung zu.
Ausgebrannt und erschöpft, davor ist niemand gefeit: «Es kann grundsätzlich alle treffen», sagt ein Psychiater. Er erklärt, wann der Stress krankhaft ist und was man dagegen tun kann – und meint damit nicht nur die Parteichefs.
Gute Lektüre und ein Wochenende ohne Stress!
Patrik Müller, Chefredaktor
Für Sie zusammengestellt von Yannick Nock, Leiter Online.
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