Kolumne von Cathrin Kahlweit | Schwangerschaftsabbrüche in Vorarlberg | Wirtshaus reloaded
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27. Oktober 2023
SZ Österreich
Cathrin Kahlweit
SZ-Korrespondentin in Wien
Liebe Leserin, lieber Leser,
der österreichische Nationalfeiertag am 26. Oktober ist gekommen und gegangen; er war wie immer und war es doch nicht: schönes Wetter, ein voller Heldenplatz, viel militärisches Gerät, das in einer Art Legoland-Optik aufgebaut und teils hinter kniehohen Zäunen hergezeigt wurde. Kinder kletterten auf Panzer, der neue Hubschraubertyp Leondardo AW169 wurde bestaunt, Eurofighter querten unter lautem Gedröhne die City.

Glücklich die Stadt, die ihre Waffen wie Spielzeuge bestaunen kann. Glücklich das Land, in dem der Bundespräsident am Tag der offenen Tür selbst seinen Amtssitz öffnet und mit Kindern auf dem Teppich spielt. In der Ukraine ist das Regierungsviertel seit mehr als anderthalb Jahren abgesperrt – aus Angst vor russischen Attentätern, die Präsident Wolodimir Selenskij ermorden wollen. Und Panzer, Geschütze und Militärtransporter werden an der Front gebraucht, während sich die Städte füllen mit traumatisierten, kriegsversehrten Soldaten. In Israel – und in Gaza – bereitet man sich gerade auf eine Bodenoffensive vor, während die Luftangriffe der israelischen Armee, von Hamas und Hisbollah sowie der Amerikaner in Syrien weitergehen. Panik, Trauer, Leid, wohin man schaut.

Glücklich auch das Land, das auf Wunsch der FPÖ im Parlament eine Debatte über seine Neutralität abhalten kann, die mit Leben zu füllen immer schwerer wird. „Sie haben die Souveränität Österreichs zertrümmert und verraten. Sie sind die Täter, und die österreichische Bevölkerung ist Ihr Opfer“, rief Herbert Kickl. Österreich habe sich von den USA in einen Wirtschaftskrieg hineintreiben lassen. Lesen Sie mit SZ Plus hier mehr zur Neutralität Österreichs

Starke Worte. Man muss sich nur anschauen, wer sie sagt und warum. Die FPÖ ist eine Handlangerin Moskaus. Der Freundschaftsvertrag, den die Rechtspopulisten 2016 mit Putins Partei Einiges Russland abgeschlossen haben, ist bis 2026 gültig. Bis heute setzt sich die FPÖ für ein Ende der Russlandsanktionen ein. Im ORF-Sommergespräch sagte Kickl, er verurteile zwar jeden Angriffskrieg. Aber es sei die Regierung in Wien zu kritisieren, die ihre Pflicht vernachlässige, die Auswirkungen „jedes Krieges“ auf das Land „möglichst gering“ zu halten.

Kickl macht es sich leicht. Das tut er immer. Spalterische Fragen, lebensfremde Forderungen, keine Antworten. Eine Weltordnung wird angegriffen, eine Werteordnung zerstört. Wie soll sich ein EU-Staat in der Mitte Europas heraushalten, wenn ein Stellvertreterkrieg gegen ein Nachbarland geführt wird? Decke über den Kopf?

Bundespräsident und Bundeskanzler haben darauf am Nationalfeiertag angemessen geantwortet: Sicherheit und Freiheit seien unteilbar. Alexander Van der Bellen hat dann noch gesagt, Österreicher seien „mitfühlend, hilfsbereit, intelligent, vorausschauend, liberal, gastfreundlich, gesellig, frei und friedliebend.“ Auch mal schön, nach seinem legendären Diktum zur Korruption in der Politik: „So sind wir nicht.“
Schönes Wochenende!
Cathrin Kahlweit
SZ Mail
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