Jürg Ackermann Stv. Chefredaktor
Lieber Herr Do
Ein solcher Auftritt ist aussergewöhnlich. Im Doppelinterview mit der «Schweiz am Wochenende» reden Karin Keller-Sutter und Guy Parmelin Klartext. Sie warnen vor Angriffen auf die Institutionen und meinen damit vor allem die SVP und ihre harsche Dauerkritik an Gesundheitsminister Alain Berset. Eine solche Tonalität passe nicht zur Schweiz, sie reisse nur Gräben auf, sagt der Bundespräsident. «Wenn man unsere Institutionen schlecht redet und sie destabilisiert, bedroht man unser einzigartiges System. Es funktioniert nur solange gut, als wir einander mit Respekt begegnen», meint Justizministerin Keller-Sutter.
Wer nur auf die Fallzahlen schaut, hat einen zu engen Blick auf Corona. Das zeigt sich jetzt leider auch bei den Zahlen misshandelter Kinder im Kanton St. Gallen. 19 Prozent mehr waren es letztes Jahr. «Wir hatten ein konstant hohes Level», sagt Leiter André Baeriswyl. Insbesondere Ende 2020 sei das Kinderschutzzentrum derart ausgelastet gewesen, dass die Erstversorgung nur noch beschränkt angeboten werden konnte.
Erinnern Sie sich noch, wann Sie die erste E-Mail in Ihrem Leben verschickt haben? Bei mir war das im Frühling 1997 im Erasmus-Austauschjahr in Porto. Was für ein faszinierendes und neuartiges Gefühl es doch war, in Sekundenbruchteilen eine Nachricht um die Welt zu schicken. In der Zwischenzeit hat sich vieles verändert. Wir ersticken manchmal fast in der elektronischen Nachrichtenflut. Muss das sein?
Es geht fast nichts über ein gutes Stück Käse. Das sagen sich offenbar immer mehr Leute. Laut der Milchstatistik stieg die Käseproduktion in der Schweiz 2020 trotz Pandemie um 8000 auf über 200000 Tonnen. Davon können auch Ostschweizer Käsereien profitieren. Sie tätigen teils grosse Investitionen, um sich auf dem umkämpften Markt mit Spezialitäten zu behaupten.
Jöel Dicker gilt als der erfolgreichste lebende Schweizer Schriftsteller. Keiner verkauft so viel Bücher wie der 35-jährige Genfer, insbesondere in Frankreich. Sein nun ins Deutsche übersetzter Roman «Das Geheimnis von Zimmer 622» sei zwar raffiniert konstruiert, «aber leider trotzdem bloss ein aufgeblasener Trivialroman» schreibt unser Literatur-Experte Hansruedi Kugler und geht den Gründen nach, warum sich manchmal auch schlechte Literatur gut verkauft.
Mit diesen und vielen weiteren Geschichten wünschen wir Ihnen eine inspirierende Lektüre und ein schönes Wochenende.
Jürg Ackermann
Stv. Chefredaktor
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